Mittwoch, 10. November 2010

Ausstellung: AufRuhr 1225 / Geschenke etc.

Letzten Sonntag war eine kleine Delegation der Terra Coloniensis im Archäologischen Museum (Herne) in der Ausstellung 'AufRuhr 1225'. Die Ausstellung war durchaus sehenswert. Es gab viele interessante Exponate und auch wie sie präsentiert wurden, war in den meisten Fällen sehr ansprechend. Einige wenige Exponate waren leider eher sparsam ausgeleuchtet, so dass man nur wenig erkennen konnte, sowie die ein oder andere erklärende Tafel unglücklich, weil zutief, angebracht. Es gab ziemlich viel zu lesen, denn nicht nur an jedem Exponat war ein informativer Text angebracht, sondern auch begleitend an den Wänden Ausschnitte aus der Heiligen Vita des Erzbischofs Engelbert von Köln. Ziemlich hervorstechend fand ich die kurzen, erklärenden Texte zu den verschiedenen Personengruppen, die auf metallenen Aufstellern, die wie ein Schattenschnitt der gerade zu erklärenden Person aussah, die waren über die ganze Ausstellung verteilt. Natürlich waren einige der Texte so allgemein gehalten, dass ich darüber nur den Kopf schütteln konnte, da ich ja gerade zur Prüfungsvorbereitung über einiges gelesen hatte. Es schien teilweise ein Kompromiss zu sein, zwischen den Erkenntnissen, die man inzwischen zu bestimmten Themen hat, und dem, was der Besucher wahrscheinlich erwartet.
Schade, dass wir die 'szenische Lesung' im Anschluss an die Ausstellung besucht haben - denn der Gelesene Text entsprach ziemlich genau dem, was begleitend an den Wände zur Vita des Engelbert zu lesen war. Aber diese Texte wurden an den Wänden begleitet, von zum Teil übergroßen Kopien von Buchmalereien aus Handschriften (einige haben wir als aus dem Codex Manesse stammend identifiziert).
Es waren auch einige Exponate eher allgemein dem (Hoch-)Mittelalter zuzuordnen und hatten weniger mit dem Zugpferd, Erzbischof Engelbert von Köln zutun. Was uns aber natürlich gar nicht gestört, eher im Gegenteil, gefreut hat.

Es gab auch einen 'Mitmachbereich', den als solchen ich wenigstens gut fand. Leider, so muss man sagen, war er nicht sonderlich gut gepflegt. Nein, eigentlich auch falsch. Durch das Mitmachen hat sich einiges eben schon ziemlich abgenutzt, wie zum Beispiel der Handbohrer, der schon keine Spitze mehr hatte, es gab keine Wolle mehr, mit der man die Spindeln hätte austesten können, von den Kleidungsstücken, die man anprobieren sollte, war auch nur noch die 'Unterwäsche' vorhanden usw. Aber im selben Bereich war ein großer Schaukasten mit alltäglichen Gebrauchsgegenständen, wie Bechern, Krügen, Grappen etc. Ein weiterer Schaukasten beinhaltete Glasfundstücke. Und Pfennige in rauen Mengen ließen sich allerorts betrachten.
Ein anderer Raum nannte sich 'Burgenland'. Es gab zwei Modelle, die eine Burg zu unterschiedlichen Zeiten zeigte, diverse Wallpapers, die die wichtigsten Burgen, die in der Ausstellung Erwähnung fanden in Wort und Bild beschrieben, eine Leinwand, auf der in einer Diashow kontinuierlich Burgen und zu Schlössern ausgebaute Burgen, und diverse 'Häuser' aus besagtem Zeitraum gezeigt wurden und fast schon unauffällig wegen seiner Größe und Komplexität, ein riesiges Satelitenbild, dass auf dem Boden klebte und mit gelben und roten Markierungen nur so übersät war (gelb = nicht erhalten; rot = erhalten).
Im Außenbereich gab es eine nachgebaute Motte, die ganz aus Holz war. Die Dimensionen waren durchaus beeindruckend, besonders, nachdem man sich mehrere Etagen (!) nach oben gearbeitet hat und von oben dann auf Herne runterblickte. Auf einigen Tafeln wurde dann die Bauweise, Funktion / Nutzen sowie Geschichte der Motte erläutert.

Da ich ja zu meiner Enttäuschung feststellen musste, dass IKEA das Leinen (Aina) aus dem Sortiment nimmt und in Godorf schon kein weißes mehr zu bekommen war, blieb mir nichts anderes übrig, als mich anderweitig umzuschauen und umzuhören. Zwar hat ein ehemaliges Mitglied der Terra mir einen Link gegeben, welcher auch bezahlbar Leinen anbot, jedoch juckte es mich trotzdem, weiter zu suchen. Und tatsächlich! Bei eBay fand ich einen Anbieter, der (creme-)weißes Leinen für 3,90€/lfm anbietet (+ 4,90€ Versand pro Bestellung). Da ich eh noch mal welches brauchte, beispielsweise für meinen ovalen Schleier, und ein Tischtuch für den Herrentisch wäre auch langsam mal angebracht, habe ich dann auch als bald zugeschlagen. Da es so unverschämt günstig war, habe ich gestern gleich mal 12m bestellt - und eBay verkündet mir noch so nett in der Aufstellung zur Bezahlung, dass ich 53,70€ oder so an Porto gespart habe. Dann habe ich auf jeden Fall ein wenig Leinen auf Vorrat, auch ggf. für die Nähgruppe, sollte jemand schon gleich loslegen wollen - sobald denn auch der Termin steht. Darum sollte ich mir auch langsam mal Gedanken machen.

Aber zu allernächst, muss ich mich um Bennis Geburtstagsgeschenk kümmern, und mein Wichtelgeschenk will auch noch vor unserer Weihnachtsfeier in zwei Wochen gefertigt werden. Wäre ja blöd, ohne aufzutauchen! Alle anderen Projekte müssen dann halt so lange ruhen - also wieder ein weiterer Aufschub für Pöschis Mütze *sigh*
Wenigstens hab ich schon mal eine Idee, was mir so vorschwebt und auch eine gewisse Ahnung, wie viel Zeit mich das kosten wird. Den kommenden Samstag werde ich dann wohl gänzlich nähend verbringen.

Dienstag, 19. Oktober 2010

Mittelalterwiki und Tempus Vivit

Irgendetwas hat eben die Idee in mir heraufbeschworen, dass ein Mittelalterwiki doch gar keine so schlechte Idee wäre. Als ich danach gegoogelt habe, war die Ausbeute aber eher mager. Natürlich etliche Ergebnisse von Wikipedia selbst. Aber auch einige Projekte die explizit themengebunden waren.
Unter anderem führte ein Ergebnis zu einer Forendiskussion bei Tempus Vivit. Und wie eigentlich immer, sind die User bei Tempus Vivit gegen Neuerungen, Dinge die das Leben eventuell einfacher machen könnten oder einfach möglicherweise praktisch sind. Diese grundsätzlich ablehnende Haltung widerstrebt mir ungemein. Das ist auch ein Grund, weshalb ich mich, nach einem anfänglichen Intermezzo mit blutiger Nase, aus diese Foren fern halte. Die Diskussionskultur dort ist ziemlich aggressiv und differierende Meinungen werden nicht nennenswert toleriert. Es ist auch müßig, dort eine Frage zu stellen. Letztlich werden alle Diskussionen eher Streitgespräche, deren Nährgehalt kaum mehr auf die Ausgangsfrage zu beziehen ist und nichts, als ein schlechtes Bauchgefühl zurücklassen. Selbst wenn ich dort nur Themen als Beobachter lese, ohne eigene Beteiligung, werde ich diesen Knoten oft nicht los. Natürlich gilt dies nicht für alle Themen durch die Bank weg, aber die meisten von offensichtlich breiterem Interesse. Auch die offensichtlichen Feindschaften der User, die sich durch die verschiedensten Threads ziehen und für den außenstehenden Beobachter einfach zu den absurdesten Einträgen führen, stören den Lesefluss sehr. Insofern ist es schade, dass diese ernsthaften Menschen, die offenkundig sehr viel Zeit mit der Recherche verbringen, nicht ebenso viel Reife und Aufgeschlossenheit aufweisen in der Art und Weise wie sie ihre Diskussionen führen. Auch in so einer Community macht der Ton die Musik.

Um zum Wiki zurückzukehren. Ich bin nicht fündig geworden. Es gab eben viele abgebrochene Projekte, die ohne Inhalt, oder sogar so verwaist, dass die Domains längst wieder zum Verkauf standen.
In jener Diskussion wurden die allgemeinen Probleme eines Wikis angesprochen. Natürlich muss man hinzufügen, dass die Diskussion April 2006 bis Juli 2007 gezogen hat, also auch nicht mehr so ganz taufrisch ist, aber der ablehnende Tenor der alteingesessenen war überwältigend. Eine Userin, die bei diesem Projekt mit eingestiegen war hat versucht das ganze vor der Community zu rechtfertigen, aber wo kein Wille ist, ist noch weniger Interesse. Letztlich ist auch dieses Projekt eines jener abgebrochenen, die nicht mehr existieren. Eigentlich Schade.

Was sind nun die grundsätzlichen Probleme bei einem Wiki?
1.) Dass Hinz und Kunz, also jeder, sich daran beteiligen kann und ohne weitere Qualifikation einen Artikel zusammenschustern kann.
2.) Dass die Umgrenzung der Materie gegeben sein muss. In diesem Fall wurde die Unschärfe zwischen Mittelalter und Mittelalter-Szene kritisiert.
3.) Dass auch dort Unterschiedliche Meinungen dazu führen, dass der Artikel darunter leidet (ein sogenannter 'Editwar')

Und über diese allgemeinen Punkte hinaus wurde noch der allgemeine Nutzen in Frage gestellt wurde, da:
a) So den Leuten mundgerechte Informationshappen vorgeworfen werden, die dazu animieren keine eigenen Recherchen zu betreiben.
b) Es ja bereits die Wikipedia gibt, an der man sich ggf. beteiligen kann um dort bestehende Artikel zu verbesser, zu vervollständige, zu ergänzen oder hinzuzufügen.
c) Es ein zu umfangreiches Projekt sei, als dass man es in seiner Freizeit, nebenbei betreiben bzw. betreuen könnte.

Dass aber gerade diese Recherche versessenen Individuen sich so gegen ein separates Wiki sträuben, verwunderte mich. Gerade, weil ich der Meinung war, dass Wikipedia oft sehr schwammig ist und wenig Belege hat - und Belege fordern jene Individuen ständig. Zudem, wurde auch als Gegenargument angeführt, dass schon andere, wissenschaftliche Projekte an ihrem Umfang gescheitert sind. Aber den Vorzug eines Wikis gegenüber den Printmedien ist eindeutig seine unmittelbare Aktualisierbarkeit, so dass neue Erkentnisse ohne große Verzögerungen und Kosten eingepflegt werden können.
Zudem hat niemand gesagt, dass dieses Wiki in einem Kraftakt von heute auf morgen stehen muss und sofort benutzbar sein soll. Sicher, wenn der geneigte User das Wiki besucht und schon Einträge vorfindet, ist das gut. Wenn aber noch nicht zu jedem Thema und jedes Thema erschöpfend zur Bearbeitung gekommen ist, ist das auch kein Beinbruch. Selbst die große Wikipedia arbeitet in kleinen Schritten und wächst Tag für Tag weiter. Auch dank seiner vielen User.
Dass nun jedes beliebige Individuum seine Gedankenergüsse dort veröffentlichen kann, scheint problematisch. Aber ich kann mir nicht vorstellen, dass es keine technische Möglichkeit gibt, die Autoren selektiv zuzulasse. Der organisatorische Aufwand mag ja am Anfang enorm sein, bis man einen Grundstock vertrauenswürdiger und fähiger Autoren gefunden hat, aber wenn man sich dem Anspruch verschrieben hat etwas repräsentatives, informatives, nicht willkürliches o.ä. zu schaffen, gibt es sicherlich einen Weg.

Selbst die Durchmischung von historischen Fakten zum Mittelalter mit dem Bereich der Mittelalter-Szene sollte kein Problem darstellen. Es muss natürlich genaue, allgemein unter den Autoren bekannte und anerkannte Trennlinien geben zwischen beidem. Insbesondere in den Artikeln muss immer klar sein, was in den Bereich des historischen, belegbaren gehört und was eher in die 'es ist bequemer und trägt zum Ambiente bei'-Ecke.

Und was nun so unsagbar schlimm daran sein soll Menschen mundgerecht die Informationen zukommen zu lassen, die sie suchen, ist mir nun gänzlich schleierhaft. Man muss immer im Hinterkopf haben, dass nicht jeder mit wissenschaftlichen Arbeitsmethoden vertraut ist, und dass der Einstieg für einen Laien äußerst schwierig ist. Dass es immer wieder welche geben wird, die sich auf Hörensagen verlassen, wird auch das Verteufeln eines Wikis nicht ändern. Aber andersherum könnte ein Wiki dem Interessierten Laien als Einstieg dienen. Wer sich für ein Thema interessiert, wird auch von alleine weiter graben und eigene Recherchen anstellen. Den eher arbeitsscheuen Individuen da draußen könnte aber auch das Wiki gut tun, wenn es fundiert angelegt ist und klar die gängigen Mittelalter-Szene Faux Pas aufzeigt und dafür auf die belegbaren Alternativen verweist.

Und der ungemeine Vorteil gegenüber den zahlreichen Foren ist wohl die klare Struktur, die darauf ausgelegt ist mit einzelnen Such- und Schlagwörtern dem Suchenden Antworten zu liefern. Foren dagegen entwickeln sich wie es natürliche Gebilde gerne tun, mit Umwegen, schweifen vom Thema ab und oft fehlen auch dort trotzdem die Belege, die dem Suchenden womöglich weiter geholfen hätten. Zudem kommen dort oft viele unterschiedliche Themen zum Vorschein, die oft nur in einer Nebennotiz, die irgendwo zwischen zahllosen Seiten versteckt ist. Die Mühsal so die in so ziemlich jedem Forum geäußerte Bitte, erst die Suche zu bemühen, ehe man einen neuen Thread startet, die meisten Usern schon zu viel ist und sie sich darüber hinwegsetzen - was die Suche keinen Deut leichter macht. Das Wiki dagegen Ordnet seine Themen in gesonderten Artikeln, die die Möglichkeit haben über Links auf anderen Artikel zu verweisen und so ein Netz an Informationen zu weben.

Um auch eine gewisse Qualität der Artikel zu gewährleisten, sollte nicht der persönlichen Präferenz Rechnung getragen werden, sondern ruhig auch auf differierende Forschungsmeinungen Bezug genommen werden. Es mag wohl nicht jedem leicht fallen sein persönliches Urteil daraus zu halten, aber es ist möglich. Die Auslese der Autoren sollte aber auch auf diese Fähigkeit zur subjektiven Objektivität berücksichtigen.

Als abschließendes Schmankerl könnte man vielleicht auch anführen, dass man zwar einen ernsthaften Ton in den Artikeln anschlagen sollte, jedoch hier die Möglichkeit besteht in allgemein verständlicher Sprache Informationen unter die Menschen zu bringen.

Es will wohl überlegt sein, ehe man sich so ein umfangreiches Projekt aufbürgt. Aber das wäre gerade meine Kragenweite und irgendwie genau mein Ding, Informationen zusammentragen etc. Aber wie bei so vielem im Moment, bleibt das einstweilen eine Idee, die hinter meinen derzeitigen Studienbemühungen hintenan stehen muss.

Donnerstag, 23. September 2010

Lagebericht aus der Kommandozentrale des Geschenkkomitees

In stiller Übereinkunft habe ich das Kommando über die Geschenke im Verein übernommen. Ich bilde also ein Einpersonenkomitee für Geschenke, bin die Ideenschmiede, z.T. die ausführende Werkstatt und/oder die logistische Schnittstelle und schalte und walte über Geschenke. Zwar halte ich Rücksprache mit den restlichen Gruppenmitgliedern Rücksprache, jedoch scheinen die entweder sehr zufrieden, oder einfach nur froh, dass sich jemand kümmert, ungeachtet des Endergebnisses. Wobei ich aber zugeben muss, meine bisherigen Ideen waren auch nicht schlecht.

Als Wichtelgeschenk habe ich Yvonne ein Almosenbeutelchen mit einer einfachen Stickerei drauf geschenkt.
Pascal konnte leider bisher nur einen Gutschein über 2 Kaninchenfelle erhalten, da gerade zu diesem Zeitpunkt die Felle aus waren beim Händler. Nichts desto trotz, als Anzahlung für das Futter für seinen Winterumhang sollte das ganz passabel sein.
Martin wollte ich eigentlich eine gefütterte Cappa schenken, jedoch fehlte da ein wenig die Zeit. Alternativ sollte er einen Gürtel bekommen. Unglücklicherweise hat Martin sich sowohl einen Gürtel, als auch eine Gugel selbst gekauft. Aber das zeigt ja nur, dass der Bedarf da war.
Für Götz haben wir ein Buch besorgt, 'Einführung in die mittelalterliche Musik'.

Und Ewas Geschenk liegt noch hier bei mir. Aber es ist durchaus etwas praktisches.
Für Benni habe ich schon eine konkrete Idee, für Matthes habe ich schon angefangen und bei Robin sollte auch klar sein, was der Knappe bekommt. Damit wäre das Jahr 2010 auch schon abgehakt.
Um einen gewissen Grad der Überraschung zu gewährleisten, kann ich leider nicht zu diesem Zeitpunkt ins Detail gehen, auch wenn ich das gerne würde. Immerhin ist meine Arbeit an diesen Geschenken der Auslöser für diesen Eintrag.

Aber auch für jene, die noch nicht in den Genuss eines Geschenks gekommen sind, da wir erst Mitte des Jahres damit angefangen haben, sollen nicht leer ausgehen.
Da wir als Bedingung gemacht haben, dass es etwas mit dem Verein bzw. dem Hobby zutun haben soll, sind die Möglichkeiten quasi unerschöpflich, hätte ich fast gesagt.

Und auch dieses Jahr wichteln wir wieder, das bedeutet, ein weiteres Geschenk will parat gemacht werden. Ich bin ja gespannt, wen ich dieses Jahr ziehe.

Mittwoch, 22. September 2010

Projekt: Schapel selbermachen II

Gerade sprach ich mit meinem Onkel. Dem, mit dem gut sortierten Werkzeugkeller. Ich hatte vergessen, dass er gelernter Schlosser oder so etwas in der Art ist.

Ich kam in den Keller und er wuselte gerade in seinem Werkzeugkeller. Eigentlich wollte ich aus dem Werkzeugkeller gerade mal nichts. Aber als er frug, was ich den habe, oder eher nicht habe, habe ich mich gleih nach einer Metalsäge erkundigt. Es lag auch eine griffbereit. Dann beschrieb ich ihm, was ich vorhabe. Und nachdem wir geklärt haben, was ich unter Nietstifte verstehe, und ich anscheinend damit nicht falsch lag, kamen auch gleich die guten Ratschläge.

Messing zu bohren ist anscheinend fast schon eine Kunst. Auf die letzten 'Meter' gräbt sich wohl der Bohrer ins Material statt es rauszuschaben. Ich soll auf eine feste Unterlage achten und nicht freihand bohren.

Zu guter letzt kam auch noch das Thema 'Döpper' auf. Ich kenne wohl Menschen die mit Nachnamen so heißen, aber das war es auch schon. Anscheinend ist das eine Unterlage, die gewährleisten soll, das der Rundkopf vom Messing Rundkopfstift auch rund bleibt. Und man benötige ein Gegenstück um auch das andere Ende schön mit einem Rundkopf zu versehen.

Also mit mal eben machen ist's wohl gewesen.

Im Flinkhandforum habe ich dann auch noch gelesen, man müsse das Messing erst einmal durchglühen, damit es beim Biegen nicht bricht. Wie viel da zu beachten ist!

Mir scheint, mit so vielen Bedingungen, werde ich das Vorhaben wohl einstweilen vertagen müssen. Auf etwa, April oder so.

Montag, 20. September 2010

Projekt: Schapel selbermachen / Beleuchtung

Eben habe ich mich aufgeschwungen Baumärkte zu besuchen. Schon länger spukte mir so die Idee im Kopf herum, einen Schapel könne man ja auch selber machen. Bislang haperte es ein wenig daran, wie denn das Metal, so man das richtige findet, zu einem geschlossenen Reif zu machen sei.

Erst, als ich mich zum wiederholten Male mit dem leidigen Thema Gürtel auseinander gesetzt hatte, fiel es mir wie Schuppen von den Augen: Vernieten! So einfach und doch so genial. Nachdem ja die Recherche für den Gürtel ergeben hat, dass man Nietstifte zu erschwinglichen Preisen im Baumarkt erstehen kann, wohl in der Rudelpackung, aber bezahlbar, war es nun an der Zeit herauszufinden, ob es auch Messing in brauchbaren Portionen zu kaufen gibt. Praktiker war eine Pleite, was das angeht, aber im Bauhaus wurde ich dann doch fündig.

Es entspricht zwar nicht zu 100% meiner Vorstellung, jedoch hat es mich gelehrt, Messing ist so weich, hätte ich es in der Stärke wie ich mir das dachte bekommen, hätte es eher etwas mit Stanniolfolie gemeinsam. Das gute Stück hat eine Breite von 10mm und eine Dicke von 2mm, die Länge war nicht angegeben, ich schätze aber, dass sie 1m beträgt. Die Oberfläche macht einen gebürsteten Eindruck, was mir persönlich nicht wirklich gefällt. Da ich aber noch testen muss, ob man das ganze platt 'klopfen' kann mit einem einfachen Hammer, erübrigt sich die 'Bürstoptik' hoffentlich von selbst. An den Enden muss ich es irgendwie platt bekommen, damit die Niestelle nicht so stufig, unformig wird.
Da ich aber auch noch nie etwas vernietet habe, werd ich auch erst einmal daran üben. Noch stelle ich mir die Frage, wie ich das Stück später auf die Richtige Länge stuzen kann. Vermutlich brauche ich dazu eine Metalsäge. Ich hoffe, mein Onkel hat sowas in den Weiten seines gut sortierten Werkzeugkellers...

Insgesamt hat mich das Stück Messing und das Päckchen Rundkopfstifte aus Messing etwas über 7€ gekostet. Für ein Experiment ist das wohl zu verschmerzen.

Vom Schapel abgesehen, hatte ich ganz vergessen zu erwähnen, dass Benni und ich uns kleine Öllämchen angeschafft haben, jeder eins. Genau genommen sind es kleine Tonschalen, die fast wie eine Tülle zum Ausgießen von Flüssigkeiten und einen Docht haben. Ich hatte oft von Talglichtern gelesen und wollte das ausprobieren, jedoch war Talg so kurzfristig nicht zu bekommen. Alternativ, so kann man lesen, geht auch Schmalz. Also probierte ich es mit unbehandeltem Schweineschmalz aus. Erst habe ich es schmelzen lassen auf dem Herd und es anschließend in die kleine Tonschale gegossen. Der Docht hatte sich schnell mit Fett vollgesogen. Probehalber hatte ich das Lämpchen auch angezündet und es brennt, wenn auch mit einer eher kleinen Flamme.
Was natürlich ein wenig problematisch bei diesen Öllschalen ist, ist die tatsache, dass Schmalz ein festes Fett ist, es brennt also ähnlich wie eine Kerze, jedoch schmilzt Schmalz nicht so schnell wie Wachs, schien es mir. Irgendwann ist die Schale nur noch halb voll mit Schmalz, und das sieht aus, als habe man mit einem Messer einmal im Durchmesser die Hälfte rausgeschnitten.
Um Licht zu geben sind diese Lämpchen eher ungeeignet. zumindest würde man davon sehr viele benötigen um eine brauchbare Helligkeit zu erzielen.
In Bennis Ölschälchen hatten wir ausprobiert, ob das auch mit Lampenöl funktionieren würde, aber wir mussten festgestellen, dass das Lampenöl viel zu schnell verbrennt und zudem sehr schnell die ganze Oberfläche Feuer fängt. Im Zuge diesese Experiments ist fast die gesammte Oberfläche von Bennis Schälchen geschwärzt worden. Allerdings muss man sagen, dass das wiederum ausgesprochen gut aussieht und sehr zur Unterscheidbarkeit unserer Schälchen beigetragen hat.

Aber ich hatte ja bereits diese dreiflammige Öllampe, die mit flüssigem Öl betrieben wird. Bisher haben wir uns den Luxus von Lampenöl gegönnt, jedoch las ich unlängst, dass auch Speiseöle geeignet seien solche Öllampen zu betreiben. Speiseöl ist aber doch um einiges günstiger als Lampenöl und auch wesentlich weniger gesundheitsschädlich, insbesondere für Kinder.
Nun steht natürlich auf einem anderen Blatt, ob diese Öllampe mit Speiseöl immer noch so viel Licht abgibt wie sie es bisher tat. Sollte dies der Fall sein, steige ich natürlich sofort auf Speiseöl um.
Wir haben auch festgestellt, dass wir dringend mehr Licht brauchen und meine dreiflammige Öllampe hat durchaus Zuspruch gefunden, in dieser Form, dass sich z.B. auch Martin so eine zuzulegen überlegte.

Lagerresüme: Belagerung von Gut Schiff

Sonntag abend gegen 23:45 Uhr war ich Zuhause, circa 3 Stunden später, als ich veranschlagt hatte. Zugegeben, 21 Uhr war vielleicht etwas optimistisch, aber nicht übertrieben. Aber wie schon vorab erwähnt, hatten wir einige Transportschwierigkeiten.

Auf der Hinfahrt haben wir tatsächlich fast unser ganzes Lager in zwei Autos mit Stufenheck verstaut, wobei bei einem der beiden die Rückbank nicht umgeklappt werden konnte. Im Anbetracht der geringen Teilnehmerzahl haben wir ein Zelt und zwei Bänke nicht mitgenommen. Außerdem haben wir auf den Pranger verzichtet.

Die Anfahrt war auch dank Martins Zielstrebigkeit problemlos zu bewältigen. Ich war ziemlich fasziniert, durch wie viele kleine Orte wir gefahren sind.
Bei der Ankunft verkündete uns die Orga, wir haben ein Feld von 30x16m - da standen wir erst mal geschlossen mit offenem Mund da. 30m sind verdammt groß, wenn man sich das mal anschaut.
Da wir definitiv keine 30m brauchten bei nur zwei Zelten, haben wir unseren Rest an unsere Nachbarn abgetreten. Die hatten nämlich nur 8x10m und das war für zwei Zelte und Sonnensegel ein wenig eng bemessen.

Der Aufbau wird auch immer schneller. Trotz Unterbrechung wegen Regens und einer Minimalbesetzung von nur 4 Leuten haben wir die beiden Zelte, das Sonnensegel und die beiden Tische und Bänke binnen 30 Minuten aufgebaut. Anschließend waren zwei von den Jungs einkaufen, während Heinrich und ich weiter im Lager eingeräumt haben (Stroh fürs Zelt, Geschirr aufstellen, Feuerstelle ausheben).

Bedauerlicherweise wurde die Tradition, dass aus dem Mittagessen ein Nachtmahl wurde, fortgeführt. -.- Auch das Spülen wurde auf den nächsten Morgen vertagt, was es irgendwie ekliger gemacht hat, da einiges bereits eingetrocknet war. Nachdem die Spüllappen in einem desolaten Zustand zurückkamen, habe ich mich dann erbarmt und doch noch vor Ort erst mal ein leinenes Spülläppchen fabriziert. Im Laufe des Lagers wurden es insgesamt 3 Läppchen. Ich muss aber ohne Eigenlob verkünden, das Leinenläppchen wesentlich spülfähiger sind, als Schwammtücher oder andere konventionelle Spülhilfswerkzeuge.

Die meiste Zeit bei diesem Lager habe ich wohl mit Näharbeiten verbracht, das Lager bewachend, oder bei den Nachbarn. Derer gab es einige nette. Jene, mit denen wir unseren Lagerplatz geteilt haben und eine Familie, die gleich gegenüber 'gewohnt' hat. Man hat auch Kontaktdaten ausgetauscht.
Überdies wurde ich von der Nachbarin eingeladen für gemeinsame Handarbeiten. Da die Familie aus Frechen kommt, ist das auch ein durchaus realisierbares Vorhaben.
Andersherum habe ich die recht jungen Nachbarn - oder sagt man besser Mitbewohner? (o; - zu unserer Nähgruppe eingeladen.

Zudem haben meine Jungs teilweise täglich gezubert. Nur hätte ich auch gerne mal den Genuß eines Bades gehabt... Damit lässt sich behaupten, dass dies das sauberste Lager überhaupt war. Bis auf den vom Regen total aufgeweichten, morastigen Boden.

Unsere Lagerausrüstung hat auch Zuwachs bekommen. Martin hat sich in die Werkstatt gestellt und ein Dreibein geschmiedet und einen Rost, auf dem man Töpfe abstellen könnte - oder mit feineren Rippen ggf. auch Grillen.

Ansonsten war es des nächtens auch recht kalt. In der letzten Nacht bin ich sogar aufgewacht, weil meine Füße mal wieder so fürchterlich kalt waren, dass es anfing weh zutun. Allerdings habe ich nun die Erkenntnis gewonnen, wenn man kurz vor dem Hinlegen sich für einen kurzen Zeitraum der Kälte aussetzt, produziert der Körper im Nachtlager schneller mehr Wärme und ich brauche weniger Decken - die mich gegen Morgen eh nur zum Schwitzen bringen.

Da der Boden auch so nass war, ist mir leider ein unverzeihlicher Faux Pas passiert. Ich wollte meine Füße ein wenig am Feuer wärmen, doch stieg die Hitze unerwartet plötzlich auf und hatte in Windeseile die Sohle meiner Schuhe deformiert. Sie sind noch tragbar, doch befürchte ich trotzdem Einbußen, wie schneller feuchte Füße und eine um einiges verkürzte Lebensdauer der Sohle als solche.

Als ein Mitbringsel habe ich mir diesmal 10 Hölzerne Klemmwäscheklammern gekauft, welche ich auch gleich für Spüllappen und Trockentücher in Aktion gebracht habe. Aber schon vor dieser Anschaffung war der Gedanke für eine Wäscheleine aufgekommen, u.a. da natürlich dank dem wechselhaften wetter die Jungs immer wieder ihre Klamotten aus und wieder angezogen haben und diese dann immer irgendwo rumlagen. Außerdem könnte man so ohne großes Trara einfach ein wenig mehr Ausrüstung zeigen, z.B. die Zweitklamotten einiger Mitglieder.

Der Abtransport gestaltete sich dann noch schwieriger als wir angenommne hatten. Mein Vater war nicht zu erreichen und es wurde langsam dunkel. Letztlich mussten wir Pascal anrufen, da sonst niemand mehr mit Auto zu erreichen war. Als wir endlich luden, war es auch schon dunkel - gerade das wollte ich nicht. Und leider ist Pascal dann auch noch im Morast stecken geblieben. Anschließend mussten wir noch umpacken, damit bei mir noch ein Passagier rein passt, und so sind wir dann abgefahren. Benni hat dann mit mir die Sachen in Rheinbach abgeliefert.

Trotzdem freue ich mich schon auf das nächste Jahr.

Mittwoch, 15. September 2010

Vorbereitungen Gut Schiff

Nun da wir uns geeinigte haben die Transportprobleme quasi zu ignorieren und mit dem guten Glauben heran gehen, dass das mit den zwei Autos schon wird, habe ich mich ans Packen gemacht. Natürlich erst mal der übliche Krempel wie Gewandung, Geschirr etc.. Da wir aber diesmal in sehr kleiner Besetzung anreisen (und das auch eher nur um einen Ruf zu wahren, da uns mehr Probleme ins Haus standen als verträglich für eine halbwegs gesunde Gruppendynamik waren), hoffen wir, dass die Platzprobleme in den Autos durch ein abgespecktes Lager halbwegs zu bewältigen sind.

Allerdings habe ich gemerkt, dass ich mehr Krempel habe, als ich gedacht habe. Tönte ich noch, mein Zeug passt doch locker in den Fußraum meines Autos, stelle ich nun Fest, dass ich schon zwei Klappkörbe voll habe, eine Reisetasche und es werden noch zwei Körbchen dazu kommen. In dem Einen Klappkorb ist das gesammelte Geschirr, in dem anderen Dinge des täglichen Lebens wie Taschentücher, Spüli, Geschirrtücher, Müllbeutel, Pflaster inkl. kleiner Apotheke und was man noch brauchen könnte. Als ich im DM war, kam mir der Gedanke, dass Desinfektionsgel für die Hände gar keine so schlechte Idee ist, also gleich mal eingepackt.

Nun muss ich noch meine Handarbeitssachen zusammen suchen. Dummerweise habe ich die irgendwie ziemlich verstreut. Und ich frage mich immer noch, wo meine Garnrolle mit dem Leinengarn abgeblieben ist... Mit genug Ausdauer und ein wenig Erinnerungsvermögen, mit welchen Werkstücken ich unterwegs war, sollte das eigentlich klappen.

Es fehlen natürlich noch einige Kleinigkeiten. Z.B. ist mir gerade eingefallen, dass ich noch mein Gebende und den Schleier irgendwo rumfliegen hab. Wenigstens weiß ich wo die Gebendenadeln sind... Aber es ist immer noch viel zutun. Das Rote Kleid ist heute nicht wirklich weiter gediehen, was mich schon frustriert, da ich es anziehen wollte auf diesem Lager. An dem dunklen hab ich mich einfach satt gesehen, ich finds nicht mehr schön.

Häusle bauen

Unabhängig von meinen Nähaktivitäten und den Lagervorbereitungen, hatte ich gestern Morgen mit Erwachen wieder eine weitere fixe Idee.

Sie ist so gerade am Rand des Realisierbaren, aber auch nur so am Rand.
Jahrhunderte haben die Leute in Fachwerkhäusern gelebt. In einem YouTube Video über die schlimmsten Jobs der Geschichte hab ich gesehen wie man das gemacht hat. Ist schon ein Weilchen her, aber trotzdem. Ehrlich gesagt konnte ich nicht so richtig nachvollziehen was an Häusle bauen so schlimm gemacht haben soll. Nur weil da Pferdekacke mit in dem Matsch ist, den man auf das Astgewebe wirft? Naja, find ich so schlmm nicht.

Nun weiß ich aber, dass es in solchen Häusern nicht unbedingt warm ist im Winter. Also sind die isolatorischen Eigenschaften dieser Konstruktion eher ungeeignet in Zeiten wo Häuser Energiepässe haben müssen.

Also spinne ich weiter. Was, wenn man zwei solch Geflechte auf einen Balken packt - parallel, vielleicht in 2-3cm Abstand von ein ander und dazwischen Stroh stopft? Dann wäre ein Luftpolster zwischen den zwei 'Putzschichten' Würde das schon nennenswert isolieren?

Wie sieht es mit dem Keller aus? Der sollte ja schon kühl sein, wie regelt man das, dass der kühl, der Wohnraum darüber aber Warm ist? Ein Gewölbekeller wäre an sich ja schon ne feine Sache.

Aber dann kommen noch die alltäglichen Sachen dazu wie Heizung - eine große Feuerstelle fänd ich super - aber wie kann man die mit einer Heizung für z.B. eine weitere Etage kombinieren? Und Warmes Wasser? Ganz auf den neuzeitlichen Komfort würde ich auch nicht gerne verzichten. Vor der Feuerstelle hätte ich gerne einen Steinboden, aus Tonziegeln oder so.

Zur besseren Stabilität müssten Pfähle im Wohnraum stehen, die könnte man teilweise mt halbhohen Wänden auffüllen für eine Raumaufteilung trotz Barierefreiheit.
Denn ich hätte gerne im Erdgeschoss einen großen Raum - Küche, Ess- und Wohnbereich, und separat ein Gäste WC. In der ersten Etage dann ein großzügigen Abstellraum - denn ich möchte keinen Dachboden, die volle Höhe soll zur Geltung kommen. Außerdem ein Schlafzimmer und evt. zwei Kinderzimmer sowie einen geräumigen Flur der quasi ein offenes Zimmer, das Arbeitszimmer sein soll und ein großzügiges Badezimmer. Im Bad möchte ich eine große Eckbadewanne und eine Dusche. Und irgendwie möchte ich so eine kleine halbhohe Wand. Eigentlich könnte man da schön eine Badewanne ansetzen, aber wird auch anderweitig verwendbar sein. Eine kleine Saune wäre natürlich super und die Badewanne mit Wirlpool-Funktion, aber man muss es ja nicht gleich übertreiben.

Dann frage ich mich natürlich, wie lange hält so ein Reed gedecktes Dach? Muss man das alle 5 Jahre erneuern? Regnet es da irgendwann durch? Denn eigentlich hätte ich gern ein 'Ököhaus' Wenn man mittelalterlich baut, wird es wohl weit mehr ökö sein als moderne Häuser - in Materialien gesprochen. Ich möchte keinen Plastikschnickschnack.

Zuletzt kamen Zweifel auf, was das Anbringen von Gegenständen an den Wänden angeht. Hängeschränke in der Küche? wohl eher nicht. Ich kann mir nicht vorstellen, dass die Wände das tragen.

Nun, letztlich ist das erst mal ein Hirngespinnst. Ich hatte mir zwar einige Gedanken darum gemacht, aber die hier wiederzugeben ist ziemlich schwierig.

Als Projekt für das Vereinsheim wäre das natürlich ein Knaller. Vielleicht zwei Räumchen. Ein Lagerraum und ein Versammlungsraum? Dabei könnten wir unser Lagerinventar als Vereinsheiminventar nutzen, so wäre der Lagerraum etwas entlastet, wenigstens in Bezug auf Tische und Bänke. Da wir aber keinen zentralen Punkt haben, den wir alle ansteuern würden und schon gar keinen Grund und Boden besitzen erübrigt sich dieses Hirngespinnst leider auch schon von selbst.

Schade.

Dienstag, 14. September 2010

Rotes Kleid IV / Vor der Belagerung Gut Schiffs

Wie schon erwähnt, das Kleid ist harte Arbeit. Mittlerweile tun mir die Hände schon verdammt weh vom Handnähen. Ich frage mich ja, wie meine Oma als Schneiderin das Jahre lang hat bewältigen können ohne gesundheitliche Einbußen?

Wie dem auch sei. Eben habe ich die hinteren, mittleren Keile versäubert. Nun fehlen nur noch die vorderen, mittleren Keile und die Säume. Ich hatte mir schon Gedanken gemacht wegen der Verzierung der Säume. Allerdings frage ich mich mittlerweile, ob ich soweit überhaupt noch kommen werde. Zumindest vor diesem Lager habe ich da meine berechtigten Zweifel.

Ich hatte ja vor aus einem blauen Woll-Seide-Gemisch ein Surcot zu nähen. Mir kam in den Sinn, dass das wohl ganz ausgezeichnet mit Perlenstickerei aussehen würde. Auf Buchmalereien sieht man oft so eine flächendeckende dreier-Anordnung. Erst dachte ich, das seien aufgestickte Punkte, aber Fotos und vergleichs Illustrationen haben mir ganz schnell auf die Sprünge geholfen! Das waren Perlen, in Dreiecksformation aufgestickt, über das ganze Gewand! Natürlich wird das wiederum eine heiden Arbeit. Die Arbeit wird mir wohl nie ausgehen bei diesem Hobby. Vielleicht macht das auch gerade den Reiz aus.

Die Sache mit dem Füttern meines Umhangs wird wohl wiedermal bis auf weiteres vertagt. Ob dieser Mantel jemals fertig wird? Mir kam schon der Gedanke ihn zu färben. Aber welche Farbe wäre mir genehm? Welche angebracht?

Die Belagerung von Gut Schiff liegt aber auch anderweitig noch schwer auf der Kippe für die Terra Coloniensis. Transporttechnisch wird diese Lager ein Alptraum sondergleichen. Bisher sind von Anfang an nur 2 Autos dabei - und der Rest ist möglicherweise auch eher mit öffentlichen Transportmitteln bzw. mit Fahrdienst unterwegs. Das bedeutet, unser Lagerinventar muss massiv gekürzt werden, oder wir fahren zwei mal - was gelinde gesagt auch eher belämmert klingt.
Im Anbetracht der geringen Teilnehmerzahl werden wir wohl locker mit zwei Zelten auskommen. Vermutlich kämen wir auch mit nur einer Tafel und zwei Bänken aus. Aber ich würde nur ungern auf unser Sonnensegel verzichten, da es sich als Allwetterschutz bewährt hat.
Ganz so wenig, wie ich immer meine, passt auch wieder nicht in mein Auto, aber die 2m Geräte von Tisch und Pfählen werden wohl kaum Platz in meinem Auto finden. Schon die Masten der Zelte sind eher kritisch. Und ausgerechnet zwei Stufenhecks als Autos! Naja, vielleicht kann ich was drehen und Autos tauschen. Man, warum mache gerade ich mir immer son Kopf? Der einzige, der bisher gezeigt hat, dass er um das Thema besorgt ist, wird auch nur die Hälfte der Zeit anwesend sein wegen anderweitiger, privater Verpflichtungen. Etwas mehr Einsatz würde ich mir schon wünschen... -.-
Und mit 3 Leuten dann die Zelte aufzubauen wird auch ein Abenteuer. Ich bange schon, ob ich losziehen muss und unsere 'Nachbarn' um hilfe zu bitten beim Aufbau. Unbekannte um Gefallen zu bitten ist immer so eine Sache. Normalerweise schlagen mir die wenigsten diese Bitte aus, manche überschlagen sich schon fast mir zu helfen, aber ich möchte ja auch nicht, dass wir komplett hilflos oder inkompetent ausschauen!

Lustigerweise habe ich Sonntag nach der Arbeit von einem Kollegen bei UPS erfahren, dass er auch auf Gut Schiff sein wird. Ich hatte das gar nicht in Erwägung gezogen und war dementsprechend übeerrascht. Meistens versuche ich es mit dem Blickwinkel des Außenstehenden zu betrachten, was darin resultiert, dass wir immer die 'Bekloppten' sind. Und wie groß ist die Wahrscheinlichkeit 5 Tage die Woche neben einem weiteren Bekloppten zu arbeiten? Eben :P Aber wenigstens einer von den Netten, wo man sich nicht gleich wie ein grenzdebiler Unfall einer Lobotomie vorkommen muss.

Mittwoch, 8. September 2010

Rotes Kleid III

Oh mein Gott! Dieses Kleid ist wirklich harte Arbeit! Es ist zwar schon als Kleid an sich fertig, aber! Ich habe mittlerweile auf einer Seite die Nähte versäubert (Ärmel und die beiden Seiten Keile). Auf der anderen Seite ist der Ärmel und die Seitenaht auch schon fertig, aber es geht nur schleppend voran, hab ich das Gefühl.
Und Nestellöcher und Nestelbänder sind da noch nicht inbegriffen.

Matthes Klamotten waren fertig und sind heute an ihn übergeben worden.

Mit dem Rest bin ich noch nicht nennenswert weiter gekommen. Der Gürtel, den ich haben wollte, steht auch noch in den Sternen. Eben habe ich ausgerechnet, wie lang jeder einzelne Faden sein müsste, wenn ich eine Borte sowohl als Gürtel, als auch die Borte für Pöschis Mützchen weben wollte. Es ist frustrierend... 3m pro Faden. Allein das Aufziehen wird mich etliches an Zeit kosten. Und dann erst ein Fleckchen finden, an dem ich so viel Platz hab. Naja, da bleibt ja wohl nur mein Wohnzimmer...

Donnerstag, 26. August 2010

Ein Rotes Kleid II & Wunsch- u. To-Do-Liste

Nun, das rote Kleid ist schön gediehen. Es muss nur noch gesäumt werden, die Nähte versäubert und die Nestellöcher umnäht werden. An sich ist es aber schon ein Kleid. Im Gegensatz zu meinem dunklen Kleid, ist dieses absichtlich überlang. Vorne geschätzt gute 10cm und hinten ist noch eine kleine Schleppe dran. Entgegen meiner Befürchtungen, haben sich die Vorder- und Rückseite des Kleides ohne große Stufen miteinander verbinden lassen. Insbesondere vorne in der Mitte ist mir das Einsetzen der Keile nicht so gut gelungen. Vermutlich werde ich dort auf die Stelle wo die beiden Keile aufeinander treffen ein kleines Dreieck aufnähen um diesen unschönen Übergang zu kaschieren.
Ob ich diesem Kleid noch weitere Verzierungen angedeihen lassen, weiß ich noch nicht. Erst einmal möchte ich das Endprodukt so betrachten.

Mittlerweile ist mir klar, dass ich es unmöglich bis zum Lager schaffe noch ein Kleid zu nähen.
Ich bin mir nicht einmal wirklich sicher, ob ich es schaffen werde alle angefangenen Stücke fertigzustellen. Mein Mantel macht mir da insbesondere ein wenig Sorgen. Langsam überlege ich, ob ich die Stickerei nicht wieder entfernen sollte... Irgendwie gefällt es mir nicht mehr so richtig. Es ist zwar schön geworden, aber so oben auf dem Mantel wirkt es irgendwie.. Keine Ahnung, römisch? Aber in jedem Fall deplaziert. Ich könnte eine hübsche, insbesondere farbenfrohere Borte weben. Das wird aber bis Gut Schiff ganz sicher nichts mehr.
Vor allem, weil ich noch immer die Borte für Pöschis Käppchen weben muss, die Borte für Bennis Käppchen fertigstellen und das Käppchen auch noch ein wenig enger nähen.
Für Matthes wollte ich noch eine Bundhaube nähen - was eigentlich ja schnell gemacht sein sollte. Seine Beinlinge habe ich inzwischen versäubert und die Cotta ist zur Hälfte versäubert und geht auch zügig voran - wenn ich mich denn daran begebe.

Und zu guterletzt, wollte ich ja eigentlich noch einen Gürtel gewebt haben. Der gewebte Teil dieses Unterfangens wird nun als Borte auf Bennis Käppchen enden, da ich leider beim abmessen der Fäden ein wenig unkonzentriert war und diese ungleich waren.
Das Unternehmen: Strümpfe nadelbinden war nur mäßig erfolgreich. Der entstandene Strumpf war leider an der Hacke etwas knapp bemessen. Wobei die Hacke selber gut sitzt, nur die Reihe Luftschlaufen, welche über der Hacke zum sitzen kommen sollte, war etwas knapp bemessen. Ich komme zwar mit dem Fuß rein, doch habe ich bedenken, dass meine Socke an den ecken der Hacke aufreißen könnte... das wäre ziemlich schade, denn das war doch einiges an Arbeit. Aber ich werde sie in Ehren halten, da sie das erste Werkstück war, welchem man ansieht, was es darstellen sollte und welches auch ziemlich fertig geworden ist. Aber ich habe in jedem Fall eine Menge dabei gelernt.

Etwas abseits der ganzen Gewandungsthematik, habe ich festgestellt, dass es noch so viele Ausrüstungsgegenstände gibt, die erstrebenswert wären. Ich kann mich kaum entscheiden, in welcher Reihenfolge ich sie haben möchte. Da wären eine Truhe, ein Bett, einen Stuhl, Kissen für das Bett, ein Sitzkissen, einen Almosenbeutel, eine Umhängetasche, eine ordentliche Wolldecke, einen Knochenkamm, einen Rosenkranz oder Paternoster, einen Schapel, ... die Liste ist fast endlos.

Ebenso unentschlossen bin ich, womit ich weiter machen möchte. Und ich möchte so viele Dinge auch einfach mal machen um es gemacht zu haben... Und wenn ich mir bei anderen Gruppen in der Galerie anschaue, wie unglaublich aufwändig die ihre Sachen gemacht haben, werde ich fast grün vor Neid.
Ich möchte unbedingt noch etwas mit Perlen besticken, auch wenn ich noch nicht weiß was. Und etwas mit einem Netz verzieren. Vielleicht eine Kopfbedeckung oder einen Beutel... Mal sehen.

Donnerstag, 22. Juli 2010

Ein rotes Kleid I

Wie schon erwähnt, hat Bumkes 'Höfische Kultur' einen sehr inspirierenden Charakter für mich. Es lässt sich wirklich gut lesen und ist unglaublich gehaltvoll an Informationen. Leider treibt es mich noch dazu an, noch mehr Details an meiner Gewandung zu bemängeln. Nachdem ich die Passagen über höfische Kleidung gelesen habe, kam ich mir nachträglich fast dörflich in meinem Kleid vor.

Gerade bin ich dabei mein zweites Kleid zu fertigen. Der Anlass war eher sekundärer Natur. Damit ich für ein kleineres Stück, dass ich nun in Bälde fertig haben möchte, nicht meinen schönen roten Stoff verschneide, habe ich es eben andersherum angefangen: erst den Schnitt für das Kleid aufmalen ... und dann kam mir der Gedanke, ich kann ja gar nicht mit ausreichender Genauigkeit sagen, wie Lang meine Keile sein müssen, wenn ich sie gleich unterm Ärmel einsetzen möchte. Kurzerhand habe ich Vorder- und Rückenteil zugeschnitten, ebenso wie die Ärmel und einen eingesetzt, um abmessen zu können, wie lang die Keile nun wirklich sein müssen. Das war auch gut, denn es stellte sich heraus, dass meine Schätzung um glatte 5cm zu kurz war.

Möglicherweise hab ich es ja ein wenig übertrieben, aber diesmal wird es auf keinen Fall ein 'Wiesenkleid'. Ohne Gürtel oder wenigstens ohne es zu raffen, werde ich damit nicht gehen können. Und es wird auch eine kleine Schleppe haben - eine die man auch wahrnehmen kann :P
Ich hoffe, dass sich der Messingdraht gut verarbeiten lässt. Ich las, dass durchaus Kleider mit Golddraht verziert worden sind. Golddraht habe ich nicht so leicht bekommen (und wenn ist er auch schweine teuer) aber Messing sieht ähnlich genug aus - wie ich hoffe - um einen ähnlichen Effekt zu erzielen. Ich hab mir überlegt, ich könnte ja das Versäubern der Nähte mit dem Messingdraht, statt normalem Leinenfaden machen. Das wird sich sicherlich ausgesprochen gut machen zu den Nestelspitzen aus Messing.
Die Sache mit dem 'Edelstein besetzt' ist noch eine Nummer zu groß... aber vielleicht ließen sich ein paar Perlen oder Glasperlen zu ähnlichen Effekten einsetzen? Allerdings müsste ich dazu vielleicht erst einmal ein Muster sehen - ich kann ja nicht einfach so drauflos machen.

Darüber hinaus habe ich beschlossen, dass es noch mindestens ein Seidenes Unterkleid geben wird, und eins aus feinerem Leinen. Mein erstes Unterkleid wird dann möglicherweise in Rente geschickt.

Die Kappe für Benni ist sogesehen fertig - es fehlt nur eine evtuelle Borte am Saum. Da ich aber beabsichtige noch eine weitere, aber wesentlich... sagen wir mal aufwändigere zu nähen, möchte ich da noch nicht so sehr vorweggreifen.

Montag, 12. Juli 2010

Einbindung des Hobbys ins Studium - oder andersherum? (o;

Da ich in Germanistik, genauer gesagt, in älterer deutscher Sprache und Literatur (kurz ÄDL), eine Vorlesung besuche, die da heißt 'Mönche, Ritter, Bürger' und ich auch beabsichtige in dieser Vorlesung meine Zwischenprüfung in Deutsch zu absolvieren, habe ich mich kürzlich mit der dazugehörigen Literaturliste auseinandergesetzt.

Das Ergebnis war, dass ich bei Amazon gleich 8 Bücher bestellt habe. Da ich versuche, mich auf den Aspekt der 'Frau' zu konzentrieren (das muss ich allerdings noch meinem Professor nahe bringen) habe ich auch mit diesem Schwerpunkt Bücher bestellt. Außerdem noch drei Standardwerke, wo ich mich schon fast schäme, sie nicht längst zu besitzen... Aber alles im Interesse der Wissenschaft und für das Studium (o;
Um das ganze bezahlbar zu halten, habe ich den Amazon Marketplace unsicher gemacht. Ich denke, ich habe gut 30€ gespart... wobei das schwer zu sagen ist, da einige Bücher nur gebraucht zu bekommen waren.

In der vergangenen Woche sind auch kleckerweise alle Bücher eingetroffen. Selbstverständlich habe ich auch schon angefangen zu lesen. Ich muss sagen, 'Höfische Kultur' von Joachim Bumke lässt sich recht gut lesen. Auch, wenn ich widererwarten die zweibändige Ausgabe bekommen habe - seit einigen Auflagen wird es in einem Band herausgegeben. Aber informativ ist es nichts desto trotz. Insbesondere sind diese zwei Bändchen wesentlich 'reisefreundlicher' als der dicke Gesamtband.

In der Zwischenzeit habe ich auch noch ein wenig genäht. Gestern habe ich noch schnell das Futter für meinen Umhang zusammengenäht - und festgestellt, dass das Futter durchaus größer ist, als der Umhang selbst o.O. Eben habe ich noch versucht den Kragen abzustecken, da dieser beim Futter nochimens weit ist. Das ganze habe ich gestern mal einfach übereinanderliegend um meine Schultern gelegt und festgestellt, dass das ganze schon recht schwer ist. Wenn ich damit noch friere, weiß ich es auch nicht o.O

Da ich ja noch Stoffe hier habe, die eigentlich für Beinlinge, respektive eine weitere Cotte gedacht waren, kam ich ins Grübeln. Was stell ich da nun mit an? Ob der blaue Stoff reichen würde, für einen Representativen Umhang?

Derzeit arbeite ich aber parallel noch an den Sachen für die Jungs. Vermutlich sollte ich mich auf eine Sache konzentrieren, damit am Ende irgendwas auch tatsächlich fertig ist.

Montag, 28. Juni 2010

Accessoires in Handarbeit

Nun, unter Accessoires möchte ich hier alles an Kleinteilen verstehen, Beutelchen, Mützen, Gürtel, Strümpfe... Kleinteile, die vielleicht auf den ersten Blick nicht sofort auffallen, aber letztlich mehr tun als nur das Bild abzurunden. z.B. Schuhe... unter einem langen Kleid, mag man die nicht so oft sehen und in der Priorität der Anschaffung stehen diese wohl für einen Einsteiger entsprechend eher weiter unten, als bsw. das Obergewand oder auch nur die Kopfbedeckung.

Wie schon angekündigt, habe ich mich im Nadelbinden versucht. Die ersten drei Anläufe sind wirklich nicht weit gekommen - nicht mal eine ganze Runde. Ich habe mich mit der praktischen Ausführung äußerst schwer getan. Doch mittlerweile wächst mein Werkstück gut, in fast gleichmäßigen Schlaufen. Für das erste Stück scheint mir das doch gar nicht so schlecht auszusehen. Da ich mich noch nicht mit dem parallelen Arbeiten von z.B. Socken proben wollte, schien mir eine Mütze / Kappe erst mal ratsam. Wenn sie groß genug wird und halbwegs nach etwas aussieht, kann Benni sie evt. haben. Ich muss ja erst mal üben, entsprechend werden jetzt einige Werkstücke produziert, die wohl meinen eigenen Bedarf übersteigen werden. Wenn das gut verläuft, werde ich mir ein paar Strümpfe nadelbinden - hilft hoffentlich gegen Kalte Füße.
Aber als ich mir das Gewebe so ansah, war mir, als müsse es möglich sein auf diese Art auch ein Haarnetz zu produzieren. Auf Dauer möchte ich nicht immer den selben Schleier tragen.
Wobei sich so ein Netz wohl am Einfachsten durch verknoten von Fäden erledigen lässt... hübsch mit Perlen besetzt... (o;

Heute ist auch meine Wolle angekommen, die ich bei eBay erstanden habe. Die Farben waren dunkler als auf den Fotos und so bin ich vielleicht ein wenig enttäuscht. Aber man erkennt immerhin noch welche Farbe welche sein sollte. Das Gelb ist ziemlich dunkel und leuchtet kaum, das Grün geht schon fast ins Oliv und das Weinrot macht seinem Namen alle ehre, denn es ist tief Weinrot. Nur die weiße Wolle hatte wohl nicht so viel Potenzial zum Abweichen.
Überrascht war ich, wie klein die Konen sind. Dass da jeweils zwischen 1800 und 3600m Faden drauf sein sollten, ist im ersten Moment kaum zu glauben. Vielleicht sind auf meiner Leinenkone doch 15km und nicht 1,5km o.O Bei der Wolle habe ich peinlichgenau darauf geachtet, keinerlei Kunstfasern beigemischt zu kaufen.
Gedacht war sie für's Brettchenweben... aber sieht bestimmt auch hübsch fürs Nadelbinden aus. Wobei mir scheint, dass für die Winterausstattung wohl doch dickere Wolle her muss. Vielleicht selbst gesponnen, wer weiß? Einen dickeren Faden zu spinnen, sollte ich doch wohl hinbekommen...

Was ich allerdings mit einiger Bewunderung bei Diu Minnezît in der Galerie gesehen hab, waren nadelgebundene Handschuhe - keine Fäustlinge! Da ich zu der Zeit mich gerade sehr schwer mit der Ausführung getan habe, hatte ich da unglaublichen Respekt vor! Inzwischen sehe ich zwar, wie man das machen könnte, halte mich aber noch nicht für geschickt bzw. geübt genug mich an so etwas heran zu wagen. Man sollte es aber auch nicht gleich am Anfang übertreiben!

Ohweh, die Liste der Kleinteile scheint mir ewig lang!
-Gürtel
-Pilgertasche (für mich & Matthes)
-Strümpfe (genäht)
-Strümpfe (genadelt)
-Haarnetz
-Haube
-Schleier nach Salierart
-Bundhaube (für Matthes)
-Mütze / Kappe (für Benni)
-diverse Borten in rauhen Mengen für weitere Kleider.
-5 Trockentücher
-4 Spüllappen

Und ich denke, den Gürtel werde ich noch mal von neuem anfangen, da ich so unkonzentriert war, ist das Muster ziemlich wild geworden. Zwar ist mir beim schären der Brettchen kein Fehler unterlaufen, jedoch musste ich auf den weißen Rand verzichten, da ich keinen Nerv mehr hatte noch mal etliche Fäden weißer Wolle zuzuschneiden. Was ich aus dem angefangenen Stück mache, weiß ich allerdings noch nicht. Schlecht schaut es auch wieder nicht aus, als dass ich es einfach ohne Reue wegschmeißen würde. Aber bis zum nächsten Lager hätte ich schon gerne einen Gürtel, das macht optisch einfach mehr her.

Mittwoch, 23. Juni 2010

Lagerresüme: Historisches Stadtfest in Datteln

Es geht hier um das Historische Stadtfest in Datteln (18. - 20.06.2010), ca. 119km von meinem Wohnort entfernt.

Die Vorbereitungen:
Nun, es war wieder eine heiße Vorbereitungsphase und sie hat sich voll auf gelohnt!
Ich war schwer damit beschäftigt mein Kleid etwas präsentabler zu gestalten, aber das konnte man ja hier bereits lesen. Außerdem war ich dabei noch eine Cotta für Götz zu nähen, als auch die Nähte der Klamotten für Matthes, die ich bereits für das letzte Lager genäht hatte, zu versäubern. In einem Anflug von Größenwahn, wollte ich sogar Freitag Mittag noch schnell ein Paar Strümpfe für mich nähen. Aber mit allem drei bin ich nicht fertig geworden. Da aber der Cottaträger bei diesem Lager nicht anwesend sein würde, war dies eher marginal ein Verlust. Bei den Strümpfen habe ich dann irgendwann kapituliert, da ich für so fummelige Angelegenheiten so kurzfristig keinen Nerv mehr hatte. Als wichtigstes bei den anderen Klamotten war vor allem das Versäubern der leinenen Untergewänder, um zu verhindern, dass der Stoff ausfranzt und somit schlicht der Stoff vor der Naht verschwindet, was die Nähte obsolet gemacht hätte.
Neben den Näharbeiten hab ich alle Holzsachen noch mal gespült und geölt (diesmal ohne den Eimer, da wir ja gelernt haben, dass das ein ganz schlechter Plan ist, und dies den Eimer undicht macht - mea culpa, mea maxima culpa!) und ebenfalls meine Schuhe habe ich noch einmal eingeölt.
Da Matthes sich die selben Schuhe bestellt hat, wie ich sie habe, war ich erstaunt, wie unterschiedlich die Qualität war. Bei meinen hatte ich nichts zu meckern, bei Matthes waren recht schnell drei Schlaufen für den schnürenden Lederriemen ausgerissen.

Das Packen war sehr schnell erledigt, könnte wohl aber noch etwas effizienter gestaltet werden.

Wie zu erwarten, gab es einige Probleme beim Transport, die sich aber fast schon von selbst gelöst haben. Leider dadurch, das einige kurzfristig abgesagt haben, aber man soll ja positiv denken...

Das Lager selbst:
Nachdem wir etwas später angekommen waren, als geplant (naja, am Freitag lief das Deutschlandspiel und wir waren effektiv bei Abpfiff noch nicht auf der Autobahn...). In Datteln selbst sind wir mit der Wegbeschreibung von Google Maps nicht so gut klar gekommen, so dass wir schlussendlich doch nach dem Weg gefragt haben und gut ankamen. Unterwegs haben wir aber Matthes inkl. Anhänger am Rand stehen sehen in Gesellschaft eines Polizeiwagens... und wir machten uns schon schwere Sorgen - schließlich hatte er alle Zelten, Tische, Bänke, kurz: das Lager, in seinem Gespann. Es dauerte auch noch ein Weilchen, bis er endlich eintraf. Durch einen Anruf hatte ich zuvor erfahren, weshalb die Polizisten sich so intensiv für das Gespann interessierten: Da hatte jemand vergessen den Hänger zum Tüv zu bringen - vor 4 Monaten! Aber die Ordnungshüter waren sehr milde gestimmt und beließen es bei einem Verwarngeld und ohne Punkt.

Der Aufbau darauf war eigentlich recht effizient. Die Zelte standen recht schnell und mein Vorschlag für die Lageraufteilung wurde angenommen. Aber vermutlich weil es die nächstliegendste Lösung war und alle intuitiv in diese Richtung gedacht haben werden...

Der Veranstalter hat Holz und Stroh gestellt, von welchem wir uns auch sehr zeitnah jeweils holten. Das Holz war allerdings eher eingeschränkt geeignet, insbesondere jenes, dass am Samstag gebracht wurde - das war sicherlich irgendwo 30 Jahre verbaut und vom Sperrmüll aufgelesen o.O Latte, Bretter, Spatenstiele ... Mit dem Stroh streuten wir unsere Schlafzelte aus, das Voratszelt blieb verschont (o; Die Einrichtung eines Voratszelts ist meiner Meinung nach eine gute Sache.

Diesmal fehlte auch nichts (wie z.B. der Baldachim in Bonn, der erst noch gebracht werden musste).

Insbesondere ist es uns gelungen fast das ganze Lager über nur wenige 'moderne' Gegenstände offen stehen zu haben. Die Tafel an sich sah auch ordentlicher aus als bei vorherigen Events.

Bei anderen Gruppen haben wir uns ein paar neue Ideen für die Verbesserung unseres Lagers geholt. Der Ausbau der Feuerstelle war eh schon geplant und ein gutes Beispiel für eine praktische Lösung war beim direkten Nachbarn zu sehen. Aber auch die Gruppe, der wir zu verdanken hatten überhaupt in Datteln zu Gast sein zu dürfen - die Mallbüdels - haben uns zu neuen Ideen inspiriert. Sowohl die Lösung für die Standfestigkeit des Baldachims, als auch das daran befestigte Hängeregal schienen überzeugend.

Den Freitag habe ich bis zum letzten Rest Tageslicht im Lager damit verbracht Matthes Unterhemd zu versäubern und kam so gar nicht dazu mich selbst umzuziehen. Als ich endlich in meine Gewandung geschlüpft war, war es schon schwer am Dämmern.

Die Nächte im Zelt fand ich ausgesprochen kalt, die zweite sogar noch kälter als die erste - aber anscheinend war ich die einzige Frostbeule auf dem gesamten Platz o.O. In der zweiten Nacht waren meine Füße so kalt, dass sie sogar weh getan haben - und das obwohl ich ganz unauthentisch in einem Schlafsack gelegen habe, darüber noch meine beiden Mäntel ausgebreitet hatte...

Nun, diese Erfahrung treibt mich derzeit an das Nadelbinden zu erlernen, da mir die Socken die man so herstellen kann recht warm erscheinen - jedenfalls wärmer, als was ich sonst so an den Füßen trage... (o;

Die Versorgung für das Leibliche Wohl hat auch ganz gut geklappt. Allerdings bin ich schwer dafür, dass wir demnächst zeitiger mit dem Kochen anfangen. Ich möchte nicht erst gegen Mitternacht oder noch später etwas essen -.-. Wir wissen schließlich, dass das Kochen auf dem Feuer u.U. etwas länger dauern kann als auf dem E-Herd. Insbesondere, wenn man in Ermangelung mehrere Kochgefäße die Garvorgänge in Etappen gestalten muss.

Zum Thema Spülen ist positiv zu vermerken, ja es wurde gespült, da wir wie in Bonn unseren großen Spülbottich dabei hatten. Weniger schön war es allerdings, dass das Wasser der Natur der Sache wegen sehr schnell unbrauchbar war - und es nicht gerade einen Ansturm an Freiwilligen gab, die sich darum kümmern wollten. Insbesondere das kurze Umspülen von Bechern, was nun mal notwendig war, da ich nicht in den Genuss gekommen bin meine eigenen zu benutzen, war eine Farce. Obwohl ich klares Wasser aus unserem Trinkwasserkrug einschenkte, schmeckte das Wasser aus dem Becher einfach ... wie Spülwasser -.- ebenso problematisch war meiner Meinung nach dieses Schwammtuch - ganz von seiner offensichtlich fehlenden Historizität abgesehen, hat es auch den Schmutz ganz toll aufgenommen - bis es bis in die letzte Pore voll war und mit einem schmutzigen Spüllappen zu spülen, welcher sich auch nicht mehr reinigen lässt, halte ich nicht gerade für zweckdienlich. Auch dass wir nur ein einziges Trockentuch hatten, hat die Sache nicht wirklich besser gemacht. Diesem Problem werde ich demnächst Abhilfe Schaffen. Ich habe ausgerechnet, aus 1x1,5m Leinen Stoff kann ich 5 Trockentücher und 4 Spüllappen machen - für 6,50€ halte ich das für vertretbar und einen guten Anfang.


  1. Da ich mich langsam an meinem Kleid sattgesehen habe, wird wohl bald das nächste folgen. Aber auch eine wollene Decke zum Schlafen habe ich ins Auge gefasst. Vielleicht mit Leinen gefüttert, das kann ich noch nicht so genau sagen.

Dienstag, 1. Juni 2010

Mission: Kleid aufhübschen 3

Inzwischen habe ich auch den letzten Meter Borte fertig bestickt. Dies bedeutet, dass es an das Einpassen auf den Kleidersaum geht. Ich hoffe, dass 4m genug sein werden (o;

Außerdem habe ich bei meinem Mantelprojekt nun den nächsten Schritt vollbracht. Wie schon mal angedacht, habe ich den Kragen mit dem selben Muster bestickt, wie den meines Kleides bzw. dessen Ärmel. Den Unteren Saum möchte ich dann mit der etwas vergrößerten Variante, wie den Kleidersaum besticken. Wenn das vollbracht ist, kann ich mich daran machen, den Futter Stoff einzunähen.

Aber es sind immer noch genügend Sachen zu nähen. Gestern habe ich auch einen der Jungs vermessen. Langsam wird es Zeit, dass er zu einer Cotta kommt. Der Stoff dafür liegt ja schon seit über einem Monat bei mir rum. Zum Glück ist eine Cotta nicht so aufwändig. Dass sollte in ca. 3h über die Bühne gegangen sein.

Sonntag, 30. Mai 2010

Lagerresüme: Schützenjubiläum Bonn / Tannenbusch

Zu den Vorbereitungen und Nachwehen:
Leider bin ich ja nicht mit allem fertig geworden, was ich mir vorgenommen hatte. In der Tat musste ich noch ein paar Sachen auf dem Lager selbst erledigen.
Zudem sind meinem Auto die Bremsen auf dem Weg verreckt. Das hat uns bestimmt 1,5-3h Verzögerung eingebracht, da erst ein Auto + Fahrer (mein Vater) verständigt werden musste um zu uns zu kommen.
Natürlich hat uns das mit dem Problem konfrontiert, wie wir später (heute) wieder nach Hause kommen sollten. Die Lösung war eher weniger zufriedenstellend, da jene, die auf dem Hinweg bei mir mitgefahren sind, mit den öffentlichen Verkehrsmitteln nach Hause fahren mussten. Ich habe mich abholen lassen können, jedoch nicht gewagt meiner Mitfahrgelegenheit zuzumuten, einen beträchtlichen Umweg über Köln zu fahren. In der Hast des Einladens habe ich dann jedoch meine Schwerter im Schießstand vergessen. Ebenfalls ist der Verlust einer Knochennadel zu beklagen. Die schon am ersten Abend verloren schien, jedoch am nächsten Morgen wieder aufgetaucht ist. Zusätzlich ist etwas von den Sachen, welche ich lediglich transportieren sollte liegen geblieben.

Das Lager selbst:
Das war eigentlich ganz nett. Unser Hausrat wächst und gedeiht, unser neues Zelt wurde auch so gleich eingeweiht, genauso wie die Tafeln. Bänke fehlen uns noch, aber auch so machte das Gesamtbild schon einiges her. Natürlich erlitten wir beim Kochen wieder ein kleines Fail - Zwiebeln in Plastiknetzen, Honig in Plastikspendern, und dergleichen mehr. Aber tagsüber haben wir uns ganz gut gehalten, das Bier wurde in Krüge umgefüllt das offensichtlichste war tatsächlich verborgen. Gewandungstechnisch konnten wir uns eigentlich auch sehen lassen. Auch, wenn ich mit meinem Kleid immer noch nicht zufrieden bin - es fehlt ja immer noch die Borte am unteren Saum. Unsere Modenschau war irgendwie ganz niedlich. Auch wenn ich vergessen hatte / nicht dazu gekommen bin, mein Kleid noch mal zu waschen und somit noch an den Borten z.T. gut sichtbar war, wo ich das Muster aufgezeichnet hatte.
Für den Schaukampf hatten sich die Schützen noch anderweitig Leute organisiert, wovon ich eher weniger begeistert war. Trotzdem wollte ich nicht ganz umsonst meine Schwerter dahin geschleppt haben und habe mich dann gegen Abend mit jemandem gekloppt. Wie zu erwarten, war ich etwas durch den geringen Radius meines Unterkleids eingeschränkt, aber wir hatten Glück, denn es hat mich nicht offensichtlich behindert.
Zum Brettchenweben bin ich gar nicht erst gekommen, habe wohl angefangen die Fäden zurecht zu schneiden, aber das war schon eine sehr Zeitaufwändige Aktion - und ich habe nur die Hälfte der Fäden geschafft.

Die Bundhaube, die ich für einen unserer Anwärter genäht habe, erfreute sich bei mindestens zwei unserer Herren großer Beliebtheit. Sie war mir etwas groß geraten, aber diesen Zweien hat sie eigentlich recht gut gepasst. Entsprechend braucht unser Anwärter dann eine neue Bundhaube. Die Beinlinge sind ebenfalls etwas groß geraten - wobei ich das besser finde, als zu klein (o; Die Tunika hat aber wohl gut gepasst. Wir haben dann die Bruche und das Unterhemd auf dem Lager selbst noch fertiggestellt / angepasst, wobei das Unterhemd nun immer noch gesäumt werden muss.
Da unserem Schreiner die Bundhabe nun so gut gefallen hat, dass er eine in Auftrag geben wollte, hab ich gesagt, er möge sie behalten. Der Einspruch kam, er könne die ja nicht einfach behalten... Aber da er eh schon angefragt hat, ob ich ihm Gewandung auf Anfrage nähen würde, würde ich sagen, dass es ein guter Tausch ist, wenn er die Materialkosten trägt und im Gegenzug für mich eine Truhe bauen würde... natürlich trage ich die Materialkosten ebenfalls selbst (o; Ich werde ihm demnächst diesen Vorschlag unterbreiten, denn ich find ihn ziemlich gut *g*.

Außerdem hatte unser Schreiner auch noch ein paar Holzrohlinge für Schalen und kleine Schüsselchen mitgebracht. Einige Zeit haben wir damit verbracht, diese Rohlinge glatt zu schleifen. In der Tat sind aus diesen doch unansehnlichen Rohlingen ganz hübsche Sachen geworden, insbesondere, nachdem wir sie geölt hatten. Ich habe mir ein zweites Essschälchen rausgesucht, und ein Schmalzschälchen für die Allgemeinheit bearbeitet, welches, wie ich finde, besonders schön geraten ist - im direkten Vergleich mit den Rohlingen war das ein so krasser Unterschied, wie Tag und Nacht.

Da ich ja nun schon die Hälfte der Fäden für einen Gürtel zugeschnitten habe, denke ich, bereite ich diesen Gürtel vor, so dass ich auf dem kommenden Lager Brettchenweben kann. Und möglicherweise kann ich dann auf dem Lager auch schon einen Gürtel daraus machen, der Fehlt mir ja noch.

Es bleiben gute 3 Wochen zum nächsten Lager. Mal sehen, wie das wird.

Donnerstag, 27. Mai 2010

Nähmarathon II

Ich bin nicht wirklich zu viel gekommen. Nach der Bruche war die Schaffensphase schon wieder fast erschöpft. Das Unterhemd ist auch nach meiner Nachbesserung immer noch beengend. Dafür ist die Bundhaube so ziemlich das einzige Teil, was wirklich fertig geworden ist. Wohl aber etwas groß, wie ich finde... wenn ich es so mit denen der anderen Jungs vergleiche.
Die Cotte war schnell genäht - wobei ich da einen Schockmoment erlitten habe. Der Stoff ist unglaublich beim Waschen eingegangen. Ich war für einen Moment am zweifeln, ob der überhaupt ausreichen würde. Kurzerhand musste ich meinen Plan für das Zuschneiden über den Haufen werfen. Allerdings hatte die Cotte auch nur minimalen Verschnitt. Dank der Erfahrung vom Unterhemd habe ich die Cotte auch gleich ausreichend breit zugeschnitten. Zugegeben, ich war gezwungen die eingesetzten Keile in den Ärmeln mit zweien zu konstruieren, da sonst nicht genug Stoff zusammen zu bekommen war, aber dafür fällt es fast gar nicht auf, fast, als wäre es so geplant gewesen.

Um solche Pleiten bei den Beinlingen zu vermeiden, habe ich zunächst auf einem alten Bettbezug die grobe Form aufgezeichnet und ausgeschnitten und diese dann gleich aufs Bein zugenäht, nachgeschnitten und anschließend als Schnittmuster für den eigentlichen Stoff benutzt. Dieses Model ist natürlich kein Stück elastisch gewesen. Als ich den Schnitt auf den eigentlichen Stoff aufgesteckt habe, habe ich auch vorher getestet, ob die Neigung korrekt war indem ich die Dehnbarkeit geprüft habe. Faszinierend, wie dehnbar das ganze war. Womöglich sind sie jetzt wieder zu weit o.O Jetzt muss ich nur noch den Fuß ansetzen.

Zu den Pilgertaschen werde ich wohl nicht mehr kommen. Eingedenk der Tatsache, dass ich eigentlich noch ein Unterkleid und ein Kleid nähen wollte... ist die übrige Zeit äußerst kurz bemessen.
Und zum Umhang werde ich garn icht erst kommen. Äußerst enttäuschend.

Dazu kommen noch diverse Vorbereitungen, die ich längst hätte treffen müssen. Wie z.B. für das Brettchenweben, oder andere Handarbeiten. Nun tut mir das vergangene Wochenende wirklich leid. Wie viel Zeit ich da vertrödelt habe. -.-

Sonntag, 23. Mai 2010

Nähmarathon I

Hui, diese Pfingsten sind ein wahrer Nähmarathon. Gestern habe ich die Bruche Genäht und das Unterhemd vorbereitet. Aber irgendwo muss mir ein Denkfehler unterlaufen sein, denn das Unterhemd war irgendwie etwas... eng geworden. Gerade nähe ich noch Geren unter den Achseln ein um etwas Weite zu gewinnen. Wie gut, dass ich mit dem Unterhemd begonnen habe - mir wäre auch nichts anderes übrig geblieben, da der Wollstoff einen Tag später als geplant erst angekommen ist - aber nun weiß ich, dass ich die Cotte definitiv breiter veranschlagen muss. Der Saum ist ja kein Problem, aber um die Brust herum sollte schon genug Platz sein, dass man 1. auch beim Anziehen reinpasst und 2. danach noch Luft bekommt.
Besondersgut waren mir die Ärmel gelungen. Nur leider musste ich einen Teil wieder auftrennen um Platz für die Geren zu schaffen. Die Ärmel selbst sind aber tadellos. Die Armkugeln sind so gut auf Anhieb eingepasst gewesen, dass ich von mir selbst ganz überrascht war (o; Die Nähte verlaufen jetzt auch schön gerade auf der Rückseite.

Bei der Variante, für die ich mich bei der Bruche entschieden habe, musste ich extra Nestellöcher nähen. Und heute Morgen ist mir aufgefallen, dass ich dann ja doppelt so viele brauche. Sonst schnürt man die Beinlinge Innen von der Bruche. Mittlerweile bin ich auch davon abgekommen die Beine der Bruche zusammennähen zu wollen. Irgendwie wollen die Beine nicht übereinander zum Liegen kommen. Und da die übrigen Herren auch mit offenen Beinen rumlaufen, wird das auch sehr gut passen. Die Löcher um den Bruchengurt einzuführen sind leider etwas zu groß geraten und ich überlege schon, ob ich sie wieder etwas zunähen soll, denn der Gurt ist nun mal kürzer als die Bruche, sonst würde das mit dem Raffen ja auch wenig Sinn machen.

Beide Teile müssen aber noch gesäumt werden, was ich aber wohl auf Dienstag oder Mittwoch verschieben werde, denke ich.

Im Moment bin ich noch schwer am überlegen, ob ich, sollte der Stoff überhaupt pünktlich ankommen, mir Cotte und Beinlinge nähen soll oder nicht. Alternativ muss ein anderes Kleid her und ein neues Unterkleid, denn in meinem jetzigen Unterkleid kann ich keine großen Schritte machen. Nun geht das Überlegen wieder von Vorne los. Rotes oder Grünes Kleid? Ich tendiere irgendwie zu grün, wobei ich nicht so recht weiß warum. Die Stoffe sind beide sehr schön.

Eben habe ich mir schon mal eine Checkliste gemacht, anhand der ich später beim Packen abhaken kann, was alles mit hin- und wieder mit zurückgegangen ist.

Jetzt muss ich aber wirklich weiter machen. (o; Werden noch weitere Zwischenberichte folgen

Dienstag, 18. Mai 2010

Mission: Kleid aufhübschen 2

Nun, die meisten Nähte habe ich inzwischen versäubert. Mir fehlt auch nur noch 1m Stück Borte für den Saum. Mittlerweile habe ich die Borte sogar schon an Kragen und beiden Ärmeln aufgenäht. Eine Ärmeltüte ist sogar schon gefüttert, die zweite folgt wohl heute.
Gerade eben fiel mir auf, dass ich möglicherweise einen Denkfehler begangen habe, was die Borte des Saums angeht. Darüber werde ich noch mal in aller Ruhe nachdenken müssen. Als ich den Stoff zugeschnitten habe, hatte ich vorgesehen, dass die Borte umgeschlagen aufgenäht wird. Da aber der Stoff so dick ist, hätte das wirklich merkwürdig ausgesehen bei dem knappen Stück, dass ich dafür geplant hatte. Entsprechend habe ich die 'Säume' abgeschnitten und die Borte so aufgenäht mit einem Säumstich, damit die Borte nicht ausfranzt. Aber gottseidank franzt gewalkter Stoff nicht ganz so schnell aus.

Im Anbetracht der Tatsache, dass ich mich mal wieder habe hinreißen lassen, übermotiviert war und jemandem angeboten habe ihm einen Satz Gewandung bis zum Lager zu nähen, stehe ich nun wieder unter extremem Zeitdruck. Ich habe bereits versucht mit Hilfe einer Zeichnung (transparenter Entwurfblock mit Millimeterpapier untergelegt) zu ermitteln, wie ich die Einzelteile optimal aus der Stoffbahn schneide. Allerdings lagen mir nur meine Schätzungen zu Grunde. Morgen kommt er vorbei um vermessen zu werden und ich hoffe inständig, dass heute die Stoffmuster ankommen, damit ich gleich morgen bestellen kann. Glücklicherweise habe ich bereits Leinen hier, so dass ich nicht ganz tatenlos warten muss, bis der Bestellte Stoff eintrifft. Was möglicherweise erst Dienstag der Fall sein wird, Dank der Pfingstfeiertage. Aber im Grunde genommen hätte ich auch so noch genügend zutun.
Da beim Zuschneiden der Beinlinge ziemlich viel Verschnitt anfallen wird, bekommt er sogar noch eine Pilgertasche und evt. andere kleine Beutelchen etc. davon raus. Ob ich die noch bis zum Lager hinbekomme steht auf einem anderen Blatt. Ich möchte mich erst einmal auf das Wesentliche konzentrieren.

Bisher bin ich noch nicht dazu gekommen meinen Umhang weiter zu bearbeiten. Er ist zwar noch ungefüttert und nicht gesäumt, aber selbst wenn ich ihn säumte wäre er mir wohl doch noch etwas zu lang. Und spontan kam mir der Gedanken, ich könnte ihn doch ebenso besticken wie die Borte meines Kleides... knapp 4m Umhangsaum... Sähe wohl nett aus, gäbe ihm wohl auch ein individuelles 'Besitzzeichen', aber dafür werde ich wohl sicherlich keine Zeit finden. Auch wenn ich dieses Wochenende größtenteils von sozialen Verpflichtungen entbunden bin.

Im Grunde genommen versuche ich jetzt so schnell wie möglich meinen Kram erledigt zu bekommen, um nicht auf zwei Baustellen gleichzeitig zu werkeln.

Sonntag, 2. Mai 2010

Mission: Kleid aufhübschen

Nun, der Anfang mit der Borte ist bis jetzt schon ziemlich viel Versprechend weiter gegangen. Ich habe festgestellt, dass es sich in der Straßenbahn auch recht entspannt Sticken lässt. Auch in Vorlesungen hat es einen meditativen und Konzentration fördernden Effekt gehabt. Dementsprechend habe ich nun den Kragen und die beiden Ärmel vorbereitet. Als nächstes muss ich nur noch den unteren Saum vorbereiten. In der Hoffnung, das Kleid ein wenig zu 'verlängern' wollte ich die Borte ja teilweise eher ansetzen, statt aufnähen. Aber der Hinweis, es könne wie ein Sockel aussehen, hat mich dann auf den Trichter gebraucht, ich sollte die Borte nicht am Stück machen, sondern mehrere verwenden, und vor allem muss die Borte dann ja auch länger sein, als der eigentliche Saum. Mir schweben da 4 Stücke á 1m vor. Die lassen sich auch bequemer in der Bahn besticken. Vermutlich werde ich nicht alles brauchen, aber dann habe ich hoffentlich genügend Spielraum für die Überlappungen, um die Kreise passender aneinander zu setzen.

Darüber hinaus habe ich diesem Kleid dieses Wochenende auch selbst mehr Aufmerksamkeit gewidmet. Ich habe es damals eher in Hast zusammengenäht und gar nicht erst die Nähte versäubert. Ich habe nun angefangen an einer Seite die Nähte zu versäubern. Schwierig gestaltet sich die Stelle wo die Keile und Vorder- als auch Rückenteil aufeinander Treffen. Unter anderem auch weil beim An- und Ausziehen die Nähte an diesen Stellen z.T. ziemlich beansprucht wurden und ich möglicherweise doch noch mal drüber nähen sollte. Schön finde ich aber, dass die Stellen so flach geworden sind, dass man von Innen nicht unbedingt ertasten kann, dass der Stoff doppelt liegt. Und wie zu erwarten war, hatte ich zu Anfang insbesondere Schwierigkeiten gleichmäßige Stiche zu setzen. Aber wie beim Sticken legt sich das allmählich.

Inzwischen habe ich aber auch noch zwei Stoffe gekauft für weitere Kleider. Ursprünglich wollte ich ein schön leuchtend rotes Kleid mit Knöpfen nähen, jedoch ist der grüne Stoff (halb Wolle, halb Seide) zwar schick, aber möglicherweise für den Laien nicht gleich so offensichtlich schick wie der rote. Damit möchte ich sagen, dass der Luxus von Knöpfen dort vielleicht eher angebracht wäre, als bei einem Roten, wo jeder Unwissende allein schon wegen der Signalfarbe aufmerksam würde. Entsprechend zu planen fiel mir schwer, aber ich denke, wenn ich überhaupt mit dem aufzuhübschenden Kleid fertig werde, wäre bis Ende des Monats eh nur ein schlichtes Kleid drin, für das sich dann der rote Stoff anböte. Oder um es weniger umständlich auszudrücken: Sollte ich zu viel Zeit fr das Aufhübschen benötigen und dies evt. nicht gelingen, wäre es einfacher ein schlichtes Kleid ohne viel Schnickschnack zu nähen. Oder wenn noch etwas Zeit bleibt ein einfaches, aber nicht unbedingt gleich schlichtes Kleid zu nähen... Ist ja auch nicht so wichtig. Es zählt nur, dass ich einen Plan B habe, welcher sich an einem Tag verwirklichen lässt.

Jetzt muss ich nur zusehen, dass ich mir bei beiden Jobs für den Freitag vorher frei nehme. Sonst könnte das ein wirklich anstrengendes Event werden.

Außerdem habe ich zwei Becher erstanden (meiner war ja zerbrochen), sowie einen tönernen Krug, eine Flasche (kleine Amphore) und eine kleine Schere (die tatsächlich scharf ist).

Montag, 15. März 2010

Die Sache mit der Borte

Eigentlich hatte ich gedacht, ich nähe einfach das neue Kleid und lasse mir Zeit mit dem anderen. Aber irgendwie hab ich gestern doch angefangen ein Stück für die Borte am kragen zu besticken. Jetzt ist der vordere Teil schon fertig (o= ging dann doch schneller als gedacht. Aber wie zu erwarten, bin ich nicht so wirklich begabt und meine Kreise sehen nicht immer so wirklich rund aus und auch die umgrenzenden Linien sind z.T. etwas schlängelnd.

Für das andere Kleid hätte ich aber wie schon beschrieben, erst noch Knöpfe beschaffen müssen. Denn ich möchte wirklich metallene Knöpfe und keine Stoffknöpfe! Vielleicht bekomme ich ja doch noch welche.... (o=

Aber nachdem ich gesehen hab, dass das eigentlich doch nicht soooo lange dauert, werd ich wohl heute Abend noch ein paar Stücke vorbereiten, Stoffstreifen zuschneiden, das Muster übertragen... Und dann wird halt demnächst vorm Fernseher / PC gestickt. Wenn man einmal drin ist, gehts auch recht fix von der Hand. Fast die Hälfte des vorderen Kragens habe ich heute im Wartezimmer beim Arzt bestickt

Sonntag, 14. März 2010

Trotz Anlaufschwierigkeiten ein turbulenter Start in die Saision...

Das Thema 'das mach ich im Winter' habe ich ja schon zugenüge abgehandelt. Wären mehr verstreute Veranstaltungen im Winter, käme ich vielleicht sogar dazu... Naja.

Aber da unserer Gruppe nun im Mai ein Lager bevorsteht, welches wir auch noch alleine bestreiten, fingen im Januar schon die ersten Planungen an. Persönlich kann ich nicht überschauen, ob dieses ersten Planungen bereits irgendwie angefangen wurden in die Tat umzusetzen.
Der Versuch noch bis Mai eine Schwertkampf-Choreographie auf die Beine zu stellen, scheint mir jedoch langsam immer schwieriger, vielleicht sogar unwahrscheinlich / unrealistisch. Leider kommen noch die Terminschwierigkeiten dazu, das Wetter macht uns einen Strich durch die Rechnung bzw. unsere Bequemlichkeit... Und ich fürchte, keines dieser Hindernisse wird aus der Welt zu schaffen sein - jedenfalls bis Mai.

Ein geplatzter Trainingstermin hat allerdings nun die Stimmung zum brodeln gebracht und eine Diskussion heraufbeschworen, welche ich eigentlich als geklärt erachtet hatte. Die Interessen innerhalb der Gruppe sind ein wenig unterschiedlich gelagert. Um es mal simpel auszudrücken gibt es die Partyfraktion und die, die an historisch authentischer Darstellung interessiert sind. An und für sich war man dazu zu einem Kompromiss gelangt, dass moderne Utensilien etc. im Lager nichts verloren haben.
Es hat sich nun gezeigt, dass diese Teilung der Interessenschwerpunkte auch noch weiterreichende Folgen für uns haben. Dieses Hobby ist ein zeit- und kostenintensives Hobby. Dem zweiten Punkt versuchen wir schon durch selbstgenähte Gewandung etc. ein wenig den Schrecken zu nehmen, jedoch kommt hier der zeitintensive Part wieder in den Fokus.
Der historisch authentisch Interessierte Teil von uns, zu dem ich mich auch zähle, kniet sich natürlich ein wenig tiefer in das ganze, als der Rest, der gerne betont, das ganze sei ja schließlich auch nur ein Hobby. Jedoch differieren hier wohl schon unsere Ansichten, was unter dem Wort Hobby zu verstehen ist. Für mich bedeutet das Wort bzw. Konzept dahinter, dass man a) sich für eine Sache / Tätigkeit Interessiert, dies b) auch seiner Umwelt verdeutlicht / zeigt, indem man c) Zeit darin investiert und wenn es sein muss auch d) Geld.

Diese Grundsatzdiskussion soll nun auf dem kommenden Treffen, Ende des Monats, aufgerollt und hoffentlich geklärt werden. Natürlich sehe ich vornehmlich, dass da mehr Konfliktpotential war, als mir zuvor bewußt war und dadurch sensibilisiert, die möglichen Fährnisse die nun auf uns zu kommen. Dies schließt die mögliche Splittung der Gruppe im worst case scenario ein. Das an sich ist schon ein schlimmer Gedanke. Und kurz vor unserem Solo-Lager umso schwerwiegender.

Ich bin schwer gespannt, wie sich das entwickelt, und wie hart diese Bewährungsprobe für uns wird.

Außerdem habe ich tatsächlich bei eBay (mal wieder) Stoff ersteigert, sogar wirklich günstig dieses Mal. Ein wirklich schöner roter Schurwollstoff, nicht wirklich gewalkt, eine eher leichte Qualität, quasi ideal für den Sommer. Ich weiß, ich bin quasi sowas wie ein Verbrecher, weil ich dieses Schätzchen heute in die Waschmaschine gesteckt habe... Aber ich wasche grundsätzlich alle Stoffe bevor ich sie verarbeite, damit sie nicht später zu sehr einlaufen - denn auch meine Gewandung landet ohne großes Federlesen in der Waschmaschine. Ich sehe gar nicht ein, warum da einen Unterschied machen sollte zu meiner übrigen Kleidung. Wenn es die Maschine nicht überlebt, ist was furchtbar schiefgegangen beim Nähen, finde ich.
Mir schwebt auch schon vor, wie das Kleid später aussehen soll... enganliegende Ärmel. An den Ärmeln und vor der Brust mit Zinnknöpfen versehen. Allein wegen der Farbe und den Knöpfen wird das Kleid mehr hermachen als mein dunkles - welches ja immer noch auf seine Aufhübschung wartet. Die Knöpfe muss ich allerdings noch irgendwie organisieren -.- die, die ich haben wollte, gab es bei re-enactors.de nicht in ausreichender Stückzahl (genaugenomen nur noch einen einzigen) und anderswo hab ich so welche noch nicht gesehen. Die Alternative fand ich nicht so richtig zufriedenstellend.

Montag, 1. März 2010

Spinnen von Wolle

Gerade gestern (Samstag) kam das Paket von diefliegendeSpindel.de. Ob meiner eh schon schwer in Verzug geratenen Tagesplanung kam ich also erst diese Nacht dazu, mich damit näher auseinander zu setzen.
Prinzipiell würde ich den ersten Versuch als durchaus vielversprechend bezeichnen. Hauptproblem für mich ist es, den Faden gleichmäßig zu spinnen. Aber ich hoffe dass dies, genauso wie die Haltung bei der ganzen Prozedur durch ausreichend Übung besser erzielt werden.
Was ich allerdings schon festgestellt habe, ist, dass man den Faden auch zu fest spinnen kann, so dass er schnell reißt.

Da ich mir ja nicht gerade wenig vorgenommen habe, dachte ich darüber das ganze etwas geplanter anzugehen. Derzeit springe ich ja eher vom einen, zum anderen. Zudem habe ich mich bereit erklärt bei unserem monatlichen Treffen im März einen Kurzvortrag über mittelalterliches Recht zu halten. Und darüber hinaus habe ich noch die Leitung unserer Interessengruppe 'Schwertkampf' anvertraut bekommen. Gleich an diesem Samstag soll das erste Training stattfinden.

Als abzuarbeitende Punkte stehen also an:
- Trainingsplan wieder ausgraben und ins Gedächtnis einbleuen
- Vortrag über mittelalterliches Recht vorbereiten
- Muster aussuchen, Borte besticken und aufs Kleid aufnähen
- Die Technik des Brettchenwebens noch mal verinnerlichen
- Das Spinnen erlernen & üben
- weiter die Ausrüstung zusammenshoppen
- möglicherweise ein weiteres Kleid nähen

Montag, 22. Februar 2010

U.a.: Organisation meines Blogs

Als ich gerade dabei war mein Blog etwas umzugestalten, fiel mir it aller Macht ins Auge, dass ich etwas ... unorganisiert bin wenn es darum geht die Label zu benutzen. Ich werde also demnächst mich auch noch daran machen müssen, das ganze etwas zu systematisieren. Vermutlich wäre es nötig, die Liste der zu gebrauchenden Label zu kürzen. Doch weiß ich jetzt schon, dass mir das eher schwer fallen wird. Vielleicht sollte ich aber auch nur die Einträge noch mal lesen, und ggf. noch Label hinzufüegen. Schließlich drängte sich mir dieser Eindruck vornehmlich auf durch einige nur ein, vielleicht zweimal verwendete Label. Trotz allem, sollte ich die wahllosen Label-wucherungen eingrenzen.

Ob der schieren Menge der bereits gesammelten Zwiebelschalen, musste ich umdisponieren und die bereits in Einmachgläsern gesammelten Schalen in einen Beutel umfüllen. Auch zum Erhalt der Qualität, da ich befürchten muss, dass sie in geschlossenen Gefäßen anfangen zu schimmeln. Der Beutel in dem sie derzeit gelagert sind ist ein gewöhnlicher Einkaufsbeutel, Standardgröße, und bereits zur Hälfte gefüllt.
Da ich immer noch zaudere, ob ich mir nun kiloweise naturfarbene, gesponnene Wolle kaufen soll, oder nicht, färbe ich wohl so bald erst mal nichts. Es nutzt mir ja auch nichts, wenn ich weiter Material horte, aber es nicht weiterverarbeite... *sigh*

Freitag, 19. Februar 2010

Anschaffung von Ausrüstung peu á peu

Wie zu erwarten: "Das mach ich im Winter!" hat sich als frommer Gedanke, nicht jedoch als tatsächliche Handlung erwiesen. Besagter Rohling eines Umhangs hat sich auch im vergangenen Monat nicht verändert. Auch zum Sticken der Borte für mein Kleid bin ich nicht gekommen. Aber letztlich fehlt auch ein wenig der Anreiz, wenn alle geplanten Aktivitäten noch soooo weit in der Zukunft liegen. Das ist natürlich eine falsche Einschätzung, wenn man bedenkt, wie viel ich mir eigentlich vorgenommen hatte. Schließlich bedarf das alles Zeit und Wo ich nun verstärkt Arbeiten musste und auch hin und an mal Studieren sollte, ist Zeit ein rares Gut.

Nichtsdestotrotz, habe ich mich weiter um Ausrüstungsgegenstände bemüht. Die besagte Bestellung bei Reenactors.de ist extrem schnell geliefert worden und zu meiner vollen Zufriedenheit.
Da ich bedauerlicherweise im Laufe der vergangenen Woche meinen Trinkbecher zerdeppert habe, komme ich um die Bestellung bei Mittelalter.com gar nicht herum. Dieses Erlebnis hat mir gezeigt, wie fragil die Dinger überhaupt sind. Er ist mehr... gekippt als gefallen, aus aller höchstens 17cm Höhe und zerbrach in drei Teile.
In Sachen Schuhen kann ich nur hoffen, dass sich bei CP Schuhe bis April eine neue Lieferung eingefunden hat, denn zur Zeit gibt es einfach meine Größe nicht, egal welches Model (dass ich kaufen würde...).

Und irgendwie habe ich es mir schon wieder anders überlegt mit dem Muster für die gestickte Borte. Ich war sogar zwischenzeitlich soweit, eine Borte weben zu wollen. Aber in Ermangelung eines Ansprechenden Musters, habe ich auch das wieder verworfen.

Da wir nun in der Gruppe Arbeitsgruppen einführen wollen, habe ich mich wohl irgendwie freiwillig gemeldet die Handarbeitsgruppe zu übernehmen. Im Zusammenhang damit beschäftige ich mich also wieder vermehrt mit einzelnen Handarbeitstechniken. U.a. auch Brettchenweben, was nach so langer Zeit auch wieder notwendig ist. Und es hat sich gezeigt, dass ich mich gar nicht die Mühe gemacht bzw. Zeit genommen habe, dazu gekommen bin, wie man es auch immer sagen möchte, über einfache Einzugsmuster / Schnurbindungen hinaus zu kommen. Die wirklich interessanten Muster erstellt man scheinbar in den etwas anspruchsvolleren Webtechniken. Dazu kann ich immer wieder nur die Webseite "Flinkhand" empfehlen. Zu den meisten Techniken gibt es dort verständliche Anleitungen.
Kurz war ich versucht mir bei fliegende Spindel ein Anfängerset fürs Spinnen zu erstehen. Letztlich, wenn ich die Materialien einzeln bekomme für weniger Geld, werde ich eher mein Glück mit der Anleitung von Flinkhand versuchen (o; Also ja, ich versuche demnächst das Spinnen zu erlernen.

Wir möchten etwas mehr auf dem Lager im Mai zeigen können. Was wir uns nicht alles vorgenommen haben insbesondere für dieses Lager... Wenns geht sogar noch Möbel und evt. sogar noch ein weiteres Zelt stehen auf der Anschaffungs- bzw. To-Do-Liste. Ich freue mich ja, wenn ich bis dahin meine Gewandung etwas vervollständigt habe. Von meiner Truhe wage ich da noch nicht zu träumen

Für meinen Gürtel überlege ich ja auch. Vermutlich werde ich den wohl doch weben - und nicht eine bestickte Borte verwenden. Ich werde mir schon bei der Borte fürs Kleid einen abbrechen, so dass ich mir das nun nicht auch noch antuen möchte. Außerdem hoffe ich ja, dass eine gewebte Borte etwas stabiler ist als so eine bestickte Borte, schließlich ist der Gürtel ja nicht nur reine Dekoration. Ich frage mich manchmal ja schon, wie die das hinbekommen da Meterweise Borte zu weben und anschließend zu verkaufen. Ohne Webrahmen kann das doch gar nicht gehen. Und Ohne einzelne Kneule Pro Kettfaden. Allein das Zuschneiden und Schären geht schon unmengen an Zeit drauf. Also für einen Gürtel von etwa 1,50m länge soll nach Formel die Länge der Kettfäden 2,30m betragen. Da geht also ne Menge Wolle - oder wahlweise Seide, je nachdem was ich verwenden möchte - drauf. Bei einem dreifarbigen Muster mit F1 x38, F2 x30 und F3 x36 Kettfäden, also insgesamt 104 Kettfäden, entspricht das einer Länge von 239,2m ...
Da mir nicht soo viele Farben zur Verfügung stehen, wollte ich ggf. weiße Wolle (oder Seide) einfärben und anschließend verweben... Aber das ist so ein riesiger Arbeitsaufwand. Reicht die Zeit überhaupt?

Sonntag, 10. Januar 2010

Ausarbeitung meiner Gewandung - Planung für weitere Ausrüstung

Zu meiner Schande muss ich ja gestehen, dass mein Umhang noch immer nicht fertig ist. Bis dato existiert der Oberstoff als Rohling des Umhangs - würde ich ihn nun an der Unterkante säumen, könnte man ihn durchaus schon als Umhang tragen. Der Schnitt des Futters ist wohl schon auf den Stoff übertragen, der Stoff aber noch nicht zugeschnitten.
Jedoch keimte in mir der Gedanke, ich könne ja den Saum des Umhangs ebenfalls besticken... Dann sähe es natürlich wesentlich sauberer aus, wenn das Futter anschließend die Rückseite verdeckt. Von daher ist dies nun nicht grundsätzlich schlecht, wie es sich entwickelt hat.

Jedoch wird dann wohl einstweilen der Umhang liegen bleiben, denn das Kleid hat nun erst einmal Vorang. Dann wird sich auch zeigen, wie lange ich benötige für das Sticken. Am Montag werde ich erstmal mit einem Ärmel anfangen, die bestickte Borte aufstecken und mein Werk betrachten. Möglich, dass es mir dann doch nicht so recht gefallen mag. Vielleicht hab ich ja noch ausreichend Leinen, um die Trompetenärmel des Kleides zu füttern?

Da ich am Dienstag auch eine Bestellung bei Reenactors.de aufgeben werde, in der ich mir auch endlich ein (Ess-)Messer (mit Pfriemen) zulegen werde, wird es auch so langsam Zeit für einen Gürtel. Im Anbetracht der Tatsache, dass Leder etwas derb ausschaut, ich jedoch für eine Brettchengewebte Borte in ausreichender Länge (1,50-1,70m) sehr viel Material (min. 2,30m jeder einzelne Faden!)benötigen würde und ungleich mehr Zeit (das Zuschneiden und auffädeln allein ist schon ein Zeitfresser par éxelance), kam mir der Gedanken, den Gürtel ebenfalls aus besticktem Stoff zu fertigen. Die Schnalle dazu werde ich allerdings erst im März bei CP-Schuhe bestellen, zusammen mit einem Paar Schuhe und 2 kleinen Schnallen für die Strumpfbänder.
Das bedeutet jedoch nicht, dass das Schuhprojekt fallen gelassen wird! Jedoch kann es nicht schaden grundsätzlich überhaupt erstmal ein Paar Schuhe zu haben.

Da meine Finanzielle Situation nicht mehr ganz so trostlos ausschaut, habe ich schon mal die Anschaffung eines Zeltes mit eingeplant. Jedoch wird dies erst für die nächste Saison (2011) eingesetzt, da ich es erst nächsten Januar kaufen werde.
Inzwischen werde ich aber wohl einige andere Ausrüstungsstücke fürs Lager beschaffen. U.a. eine Öllampe und eine Truhe sind in Planung. Letztere habe ich keine bezahlbar und ansprechend (sowohl rein optisch wie auch halbwegs historisch) gefunden. Da muss ich wohl selbst Hand anlegen, oder jemanden nett darum bitten. Aber so schwer stell ich mir das eigentlich gar nicht vor o.O Inzwischen habe ich auch ein recht hübsches Set an Beschlägen gefunden. Es schlägt zwar immer noch mit 60€ zu Buche, aber das sehen wir, wenn es so weit kommt.

Aber mir kam der Gedanke, möglicherweise führt einer der hiesigen Baumärkte ja Messingbänder... Man kann Messing doch auch recht einfach an einander befestigen, nicht? Dann müsste es lediglich etwas in Form gekloppt werden und die Enden miteinander verbunden werden, und schon hätte ich einen Schapel. Die lassen sich nämlich auch nicht mir nichts dir nichts im (online) Handel erstehen. Wenn sind sie meist aufwändiger und entsprechend kostspielig.
Und wenn ich dann Gürtel- und Strumpfbandschnallen aus Messing hab, genauso wie die Nestelspitzen, dann sähe ein Schapel aus Messing bestimmt auch sehr stimmig dazu aus.

Zudem könnte ich mal Holzpreise einholen und vergleichen in den diversen Baumärkten. Um die Kosten, die auf mich zu kommen wenn ich mich an die Truhe mache, einschätzen zu können. Ich geh eigentlich gern im Baumarkt shoppen...

Vermutlich war ich recht penetrant im vorbringen meines Vorschlags im Bezug auf das erlangen von Hintergrundwissen. Die Idee mit den kleinen Vorträgen fand auch nicht überall gleich Anklang. Aber ich glaube, wenn erst mal zwei oder drei kleine in der Gruppe Gehör gefunden haben, dann könnte das schon laufen. Anschließend kann man ja das Zusammengetragene inklusive Literaturangaben auf die Homepage der Gruppe stellen - und schlägt so zwei Fliegen mit einer Klappe.
Natürlich hatte ich mich auch wieder etwas doof ausgedrückt, dass eine verstand, ob sie nicht gleich im Januar über ihr Thema was erzählen möge... Nein, das wäre wirklich wirklich kurzfristig.
Aber bei meiner Recherche für mein Referat / Hausarbeit über Mittelalterliches Recht bin ich über einen Artikel gestoßen, der sich mit Barfüßigkeit und Barhäuptigkeit beschäftigt. Ich erinnere mich auch vor nicht all zu langer Zeit etwas allgemein über Kopfbedeckungen gelesen zu haben. Ich denke, das werde ich noch mal recherchieren und beim Januartreffen zum Besten geben.
Eine kleine Sorge daran könnte der Mangel an graphischer Untermalung sein, denn niemand von uns besitzt einen Beamer. Aber da wird mir sicherlich auch etwas zu einfallen.