Donnerstag, 23. September 2010

Lagebericht aus der Kommandozentrale des Geschenkkomitees

In stiller Übereinkunft habe ich das Kommando über die Geschenke im Verein übernommen. Ich bilde also ein Einpersonenkomitee für Geschenke, bin die Ideenschmiede, z.T. die ausführende Werkstatt und/oder die logistische Schnittstelle und schalte und walte über Geschenke. Zwar halte ich Rücksprache mit den restlichen Gruppenmitgliedern Rücksprache, jedoch scheinen die entweder sehr zufrieden, oder einfach nur froh, dass sich jemand kümmert, ungeachtet des Endergebnisses. Wobei ich aber zugeben muss, meine bisherigen Ideen waren auch nicht schlecht.

Als Wichtelgeschenk habe ich Yvonne ein Almosenbeutelchen mit einer einfachen Stickerei drauf geschenkt.
Pascal konnte leider bisher nur einen Gutschein über 2 Kaninchenfelle erhalten, da gerade zu diesem Zeitpunkt die Felle aus waren beim Händler. Nichts desto trotz, als Anzahlung für das Futter für seinen Winterumhang sollte das ganz passabel sein.
Martin wollte ich eigentlich eine gefütterte Cappa schenken, jedoch fehlte da ein wenig die Zeit. Alternativ sollte er einen Gürtel bekommen. Unglücklicherweise hat Martin sich sowohl einen Gürtel, als auch eine Gugel selbst gekauft. Aber das zeigt ja nur, dass der Bedarf da war.
Für Götz haben wir ein Buch besorgt, 'Einführung in die mittelalterliche Musik'.

Und Ewas Geschenk liegt noch hier bei mir. Aber es ist durchaus etwas praktisches.
Für Benni habe ich schon eine konkrete Idee, für Matthes habe ich schon angefangen und bei Robin sollte auch klar sein, was der Knappe bekommt. Damit wäre das Jahr 2010 auch schon abgehakt.
Um einen gewissen Grad der Überraschung zu gewährleisten, kann ich leider nicht zu diesem Zeitpunkt ins Detail gehen, auch wenn ich das gerne würde. Immerhin ist meine Arbeit an diesen Geschenken der Auslöser für diesen Eintrag.

Aber auch für jene, die noch nicht in den Genuss eines Geschenks gekommen sind, da wir erst Mitte des Jahres damit angefangen haben, sollen nicht leer ausgehen.
Da wir als Bedingung gemacht haben, dass es etwas mit dem Verein bzw. dem Hobby zutun haben soll, sind die Möglichkeiten quasi unerschöpflich, hätte ich fast gesagt.

Und auch dieses Jahr wichteln wir wieder, das bedeutet, ein weiteres Geschenk will parat gemacht werden. Ich bin ja gespannt, wen ich dieses Jahr ziehe.

Mittwoch, 22. September 2010

Projekt: Schapel selbermachen II

Gerade sprach ich mit meinem Onkel. Dem, mit dem gut sortierten Werkzeugkeller. Ich hatte vergessen, dass er gelernter Schlosser oder so etwas in der Art ist.

Ich kam in den Keller und er wuselte gerade in seinem Werkzeugkeller. Eigentlich wollte ich aus dem Werkzeugkeller gerade mal nichts. Aber als er frug, was ich den habe, oder eher nicht habe, habe ich mich gleih nach einer Metalsäge erkundigt. Es lag auch eine griffbereit. Dann beschrieb ich ihm, was ich vorhabe. Und nachdem wir geklärt haben, was ich unter Nietstifte verstehe, und ich anscheinend damit nicht falsch lag, kamen auch gleich die guten Ratschläge.

Messing zu bohren ist anscheinend fast schon eine Kunst. Auf die letzten 'Meter' gräbt sich wohl der Bohrer ins Material statt es rauszuschaben. Ich soll auf eine feste Unterlage achten und nicht freihand bohren.

Zu guter letzt kam auch noch das Thema 'Döpper' auf. Ich kenne wohl Menschen die mit Nachnamen so heißen, aber das war es auch schon. Anscheinend ist das eine Unterlage, die gewährleisten soll, das der Rundkopf vom Messing Rundkopfstift auch rund bleibt. Und man benötige ein Gegenstück um auch das andere Ende schön mit einem Rundkopf zu versehen.

Also mit mal eben machen ist's wohl gewesen.

Im Flinkhandforum habe ich dann auch noch gelesen, man müsse das Messing erst einmal durchglühen, damit es beim Biegen nicht bricht. Wie viel da zu beachten ist!

Mir scheint, mit so vielen Bedingungen, werde ich das Vorhaben wohl einstweilen vertagen müssen. Auf etwa, April oder so.

Montag, 20. September 2010

Projekt: Schapel selbermachen / Beleuchtung

Eben habe ich mich aufgeschwungen Baumärkte zu besuchen. Schon länger spukte mir so die Idee im Kopf herum, einen Schapel könne man ja auch selber machen. Bislang haperte es ein wenig daran, wie denn das Metal, so man das richtige findet, zu einem geschlossenen Reif zu machen sei.

Erst, als ich mich zum wiederholten Male mit dem leidigen Thema Gürtel auseinander gesetzt hatte, fiel es mir wie Schuppen von den Augen: Vernieten! So einfach und doch so genial. Nachdem ja die Recherche für den Gürtel ergeben hat, dass man Nietstifte zu erschwinglichen Preisen im Baumarkt erstehen kann, wohl in der Rudelpackung, aber bezahlbar, war es nun an der Zeit herauszufinden, ob es auch Messing in brauchbaren Portionen zu kaufen gibt. Praktiker war eine Pleite, was das angeht, aber im Bauhaus wurde ich dann doch fündig.

Es entspricht zwar nicht zu 100% meiner Vorstellung, jedoch hat es mich gelehrt, Messing ist so weich, hätte ich es in der Stärke wie ich mir das dachte bekommen, hätte es eher etwas mit Stanniolfolie gemeinsam. Das gute Stück hat eine Breite von 10mm und eine Dicke von 2mm, die Länge war nicht angegeben, ich schätze aber, dass sie 1m beträgt. Die Oberfläche macht einen gebürsteten Eindruck, was mir persönlich nicht wirklich gefällt. Da ich aber noch testen muss, ob man das ganze platt 'klopfen' kann mit einem einfachen Hammer, erübrigt sich die 'Bürstoptik' hoffentlich von selbst. An den Enden muss ich es irgendwie platt bekommen, damit die Niestelle nicht so stufig, unformig wird.
Da ich aber auch noch nie etwas vernietet habe, werd ich auch erst einmal daran üben. Noch stelle ich mir die Frage, wie ich das Stück später auf die Richtige Länge stuzen kann. Vermutlich brauche ich dazu eine Metalsäge. Ich hoffe, mein Onkel hat sowas in den Weiten seines gut sortierten Werkzeugkellers...

Insgesamt hat mich das Stück Messing und das Päckchen Rundkopfstifte aus Messing etwas über 7€ gekostet. Für ein Experiment ist das wohl zu verschmerzen.

Vom Schapel abgesehen, hatte ich ganz vergessen zu erwähnen, dass Benni und ich uns kleine Öllämchen angeschafft haben, jeder eins. Genau genommen sind es kleine Tonschalen, die fast wie eine Tülle zum Ausgießen von Flüssigkeiten und einen Docht haben. Ich hatte oft von Talglichtern gelesen und wollte das ausprobieren, jedoch war Talg so kurzfristig nicht zu bekommen. Alternativ, so kann man lesen, geht auch Schmalz. Also probierte ich es mit unbehandeltem Schweineschmalz aus. Erst habe ich es schmelzen lassen auf dem Herd und es anschließend in die kleine Tonschale gegossen. Der Docht hatte sich schnell mit Fett vollgesogen. Probehalber hatte ich das Lämpchen auch angezündet und es brennt, wenn auch mit einer eher kleinen Flamme.
Was natürlich ein wenig problematisch bei diesen Öllschalen ist, ist die tatsache, dass Schmalz ein festes Fett ist, es brennt also ähnlich wie eine Kerze, jedoch schmilzt Schmalz nicht so schnell wie Wachs, schien es mir. Irgendwann ist die Schale nur noch halb voll mit Schmalz, und das sieht aus, als habe man mit einem Messer einmal im Durchmesser die Hälfte rausgeschnitten.
Um Licht zu geben sind diese Lämpchen eher ungeeignet. zumindest würde man davon sehr viele benötigen um eine brauchbare Helligkeit zu erzielen.
In Bennis Ölschälchen hatten wir ausprobiert, ob das auch mit Lampenöl funktionieren würde, aber wir mussten festgestellen, dass das Lampenöl viel zu schnell verbrennt und zudem sehr schnell die ganze Oberfläche Feuer fängt. Im Zuge diesese Experiments ist fast die gesammte Oberfläche von Bennis Schälchen geschwärzt worden. Allerdings muss man sagen, dass das wiederum ausgesprochen gut aussieht und sehr zur Unterscheidbarkeit unserer Schälchen beigetragen hat.

Aber ich hatte ja bereits diese dreiflammige Öllampe, die mit flüssigem Öl betrieben wird. Bisher haben wir uns den Luxus von Lampenöl gegönnt, jedoch las ich unlängst, dass auch Speiseöle geeignet seien solche Öllampen zu betreiben. Speiseöl ist aber doch um einiges günstiger als Lampenöl und auch wesentlich weniger gesundheitsschädlich, insbesondere für Kinder.
Nun steht natürlich auf einem anderen Blatt, ob diese Öllampe mit Speiseöl immer noch so viel Licht abgibt wie sie es bisher tat. Sollte dies der Fall sein, steige ich natürlich sofort auf Speiseöl um.
Wir haben auch festgestellt, dass wir dringend mehr Licht brauchen und meine dreiflammige Öllampe hat durchaus Zuspruch gefunden, in dieser Form, dass sich z.B. auch Martin so eine zuzulegen überlegte.

Lagerresüme: Belagerung von Gut Schiff

Sonntag abend gegen 23:45 Uhr war ich Zuhause, circa 3 Stunden später, als ich veranschlagt hatte. Zugegeben, 21 Uhr war vielleicht etwas optimistisch, aber nicht übertrieben. Aber wie schon vorab erwähnt, hatten wir einige Transportschwierigkeiten.

Auf der Hinfahrt haben wir tatsächlich fast unser ganzes Lager in zwei Autos mit Stufenheck verstaut, wobei bei einem der beiden die Rückbank nicht umgeklappt werden konnte. Im Anbetracht der geringen Teilnehmerzahl haben wir ein Zelt und zwei Bänke nicht mitgenommen. Außerdem haben wir auf den Pranger verzichtet.

Die Anfahrt war auch dank Martins Zielstrebigkeit problemlos zu bewältigen. Ich war ziemlich fasziniert, durch wie viele kleine Orte wir gefahren sind.
Bei der Ankunft verkündete uns die Orga, wir haben ein Feld von 30x16m - da standen wir erst mal geschlossen mit offenem Mund da. 30m sind verdammt groß, wenn man sich das mal anschaut.
Da wir definitiv keine 30m brauchten bei nur zwei Zelten, haben wir unseren Rest an unsere Nachbarn abgetreten. Die hatten nämlich nur 8x10m und das war für zwei Zelte und Sonnensegel ein wenig eng bemessen.

Der Aufbau wird auch immer schneller. Trotz Unterbrechung wegen Regens und einer Minimalbesetzung von nur 4 Leuten haben wir die beiden Zelte, das Sonnensegel und die beiden Tische und Bänke binnen 30 Minuten aufgebaut. Anschließend waren zwei von den Jungs einkaufen, während Heinrich und ich weiter im Lager eingeräumt haben (Stroh fürs Zelt, Geschirr aufstellen, Feuerstelle ausheben).

Bedauerlicherweise wurde die Tradition, dass aus dem Mittagessen ein Nachtmahl wurde, fortgeführt. -.- Auch das Spülen wurde auf den nächsten Morgen vertagt, was es irgendwie ekliger gemacht hat, da einiges bereits eingetrocknet war. Nachdem die Spüllappen in einem desolaten Zustand zurückkamen, habe ich mich dann erbarmt und doch noch vor Ort erst mal ein leinenes Spülläppchen fabriziert. Im Laufe des Lagers wurden es insgesamt 3 Läppchen. Ich muss aber ohne Eigenlob verkünden, das Leinenläppchen wesentlich spülfähiger sind, als Schwammtücher oder andere konventionelle Spülhilfswerkzeuge.

Die meiste Zeit bei diesem Lager habe ich wohl mit Näharbeiten verbracht, das Lager bewachend, oder bei den Nachbarn. Derer gab es einige nette. Jene, mit denen wir unseren Lagerplatz geteilt haben und eine Familie, die gleich gegenüber 'gewohnt' hat. Man hat auch Kontaktdaten ausgetauscht.
Überdies wurde ich von der Nachbarin eingeladen für gemeinsame Handarbeiten. Da die Familie aus Frechen kommt, ist das auch ein durchaus realisierbares Vorhaben.
Andersherum habe ich die recht jungen Nachbarn - oder sagt man besser Mitbewohner? (o; - zu unserer Nähgruppe eingeladen.

Zudem haben meine Jungs teilweise täglich gezubert. Nur hätte ich auch gerne mal den Genuß eines Bades gehabt... Damit lässt sich behaupten, dass dies das sauberste Lager überhaupt war. Bis auf den vom Regen total aufgeweichten, morastigen Boden.

Unsere Lagerausrüstung hat auch Zuwachs bekommen. Martin hat sich in die Werkstatt gestellt und ein Dreibein geschmiedet und einen Rost, auf dem man Töpfe abstellen könnte - oder mit feineren Rippen ggf. auch Grillen.

Ansonsten war es des nächtens auch recht kalt. In der letzten Nacht bin ich sogar aufgewacht, weil meine Füße mal wieder so fürchterlich kalt waren, dass es anfing weh zutun. Allerdings habe ich nun die Erkenntnis gewonnen, wenn man kurz vor dem Hinlegen sich für einen kurzen Zeitraum der Kälte aussetzt, produziert der Körper im Nachtlager schneller mehr Wärme und ich brauche weniger Decken - die mich gegen Morgen eh nur zum Schwitzen bringen.

Da der Boden auch so nass war, ist mir leider ein unverzeihlicher Faux Pas passiert. Ich wollte meine Füße ein wenig am Feuer wärmen, doch stieg die Hitze unerwartet plötzlich auf und hatte in Windeseile die Sohle meiner Schuhe deformiert. Sie sind noch tragbar, doch befürchte ich trotzdem Einbußen, wie schneller feuchte Füße und eine um einiges verkürzte Lebensdauer der Sohle als solche.

Als ein Mitbringsel habe ich mir diesmal 10 Hölzerne Klemmwäscheklammern gekauft, welche ich auch gleich für Spüllappen und Trockentücher in Aktion gebracht habe. Aber schon vor dieser Anschaffung war der Gedanke für eine Wäscheleine aufgekommen, u.a. da natürlich dank dem wechselhaften wetter die Jungs immer wieder ihre Klamotten aus und wieder angezogen haben und diese dann immer irgendwo rumlagen. Außerdem könnte man so ohne großes Trara einfach ein wenig mehr Ausrüstung zeigen, z.B. die Zweitklamotten einiger Mitglieder.

Der Abtransport gestaltete sich dann noch schwieriger als wir angenommne hatten. Mein Vater war nicht zu erreichen und es wurde langsam dunkel. Letztlich mussten wir Pascal anrufen, da sonst niemand mehr mit Auto zu erreichen war. Als wir endlich luden, war es auch schon dunkel - gerade das wollte ich nicht. Und leider ist Pascal dann auch noch im Morast stecken geblieben. Anschließend mussten wir noch umpacken, damit bei mir noch ein Passagier rein passt, und so sind wir dann abgefahren. Benni hat dann mit mir die Sachen in Rheinbach abgeliefert.

Trotzdem freue ich mich schon auf das nächste Jahr.

Mittwoch, 15. September 2010

Vorbereitungen Gut Schiff

Nun da wir uns geeinigte haben die Transportprobleme quasi zu ignorieren und mit dem guten Glauben heran gehen, dass das mit den zwei Autos schon wird, habe ich mich ans Packen gemacht. Natürlich erst mal der übliche Krempel wie Gewandung, Geschirr etc.. Da wir aber diesmal in sehr kleiner Besetzung anreisen (und das auch eher nur um einen Ruf zu wahren, da uns mehr Probleme ins Haus standen als verträglich für eine halbwegs gesunde Gruppendynamik waren), hoffen wir, dass die Platzprobleme in den Autos durch ein abgespecktes Lager halbwegs zu bewältigen sind.

Allerdings habe ich gemerkt, dass ich mehr Krempel habe, als ich gedacht habe. Tönte ich noch, mein Zeug passt doch locker in den Fußraum meines Autos, stelle ich nun Fest, dass ich schon zwei Klappkörbe voll habe, eine Reisetasche und es werden noch zwei Körbchen dazu kommen. In dem Einen Klappkorb ist das gesammelte Geschirr, in dem anderen Dinge des täglichen Lebens wie Taschentücher, Spüli, Geschirrtücher, Müllbeutel, Pflaster inkl. kleiner Apotheke und was man noch brauchen könnte. Als ich im DM war, kam mir der Gedanke, dass Desinfektionsgel für die Hände gar keine so schlechte Idee ist, also gleich mal eingepackt.

Nun muss ich noch meine Handarbeitssachen zusammen suchen. Dummerweise habe ich die irgendwie ziemlich verstreut. Und ich frage mich immer noch, wo meine Garnrolle mit dem Leinengarn abgeblieben ist... Mit genug Ausdauer und ein wenig Erinnerungsvermögen, mit welchen Werkstücken ich unterwegs war, sollte das eigentlich klappen.

Es fehlen natürlich noch einige Kleinigkeiten. Z.B. ist mir gerade eingefallen, dass ich noch mein Gebende und den Schleier irgendwo rumfliegen hab. Wenigstens weiß ich wo die Gebendenadeln sind... Aber es ist immer noch viel zutun. Das Rote Kleid ist heute nicht wirklich weiter gediehen, was mich schon frustriert, da ich es anziehen wollte auf diesem Lager. An dem dunklen hab ich mich einfach satt gesehen, ich finds nicht mehr schön.

Häusle bauen

Unabhängig von meinen Nähaktivitäten und den Lagervorbereitungen, hatte ich gestern Morgen mit Erwachen wieder eine weitere fixe Idee.

Sie ist so gerade am Rand des Realisierbaren, aber auch nur so am Rand.
Jahrhunderte haben die Leute in Fachwerkhäusern gelebt. In einem YouTube Video über die schlimmsten Jobs der Geschichte hab ich gesehen wie man das gemacht hat. Ist schon ein Weilchen her, aber trotzdem. Ehrlich gesagt konnte ich nicht so richtig nachvollziehen was an Häusle bauen so schlimm gemacht haben soll. Nur weil da Pferdekacke mit in dem Matsch ist, den man auf das Astgewebe wirft? Naja, find ich so schlmm nicht.

Nun weiß ich aber, dass es in solchen Häusern nicht unbedingt warm ist im Winter. Also sind die isolatorischen Eigenschaften dieser Konstruktion eher ungeeignet in Zeiten wo Häuser Energiepässe haben müssen.

Also spinne ich weiter. Was, wenn man zwei solch Geflechte auf einen Balken packt - parallel, vielleicht in 2-3cm Abstand von ein ander und dazwischen Stroh stopft? Dann wäre ein Luftpolster zwischen den zwei 'Putzschichten' Würde das schon nennenswert isolieren?

Wie sieht es mit dem Keller aus? Der sollte ja schon kühl sein, wie regelt man das, dass der kühl, der Wohnraum darüber aber Warm ist? Ein Gewölbekeller wäre an sich ja schon ne feine Sache.

Aber dann kommen noch die alltäglichen Sachen dazu wie Heizung - eine große Feuerstelle fänd ich super - aber wie kann man die mit einer Heizung für z.B. eine weitere Etage kombinieren? Und Warmes Wasser? Ganz auf den neuzeitlichen Komfort würde ich auch nicht gerne verzichten. Vor der Feuerstelle hätte ich gerne einen Steinboden, aus Tonziegeln oder so.

Zur besseren Stabilität müssten Pfähle im Wohnraum stehen, die könnte man teilweise mt halbhohen Wänden auffüllen für eine Raumaufteilung trotz Barierefreiheit.
Denn ich hätte gerne im Erdgeschoss einen großen Raum - Küche, Ess- und Wohnbereich, und separat ein Gäste WC. In der ersten Etage dann ein großzügigen Abstellraum - denn ich möchte keinen Dachboden, die volle Höhe soll zur Geltung kommen. Außerdem ein Schlafzimmer und evt. zwei Kinderzimmer sowie einen geräumigen Flur der quasi ein offenes Zimmer, das Arbeitszimmer sein soll und ein großzügiges Badezimmer. Im Bad möchte ich eine große Eckbadewanne und eine Dusche. Und irgendwie möchte ich so eine kleine halbhohe Wand. Eigentlich könnte man da schön eine Badewanne ansetzen, aber wird auch anderweitig verwendbar sein. Eine kleine Saune wäre natürlich super und die Badewanne mit Wirlpool-Funktion, aber man muss es ja nicht gleich übertreiben.

Dann frage ich mich natürlich, wie lange hält so ein Reed gedecktes Dach? Muss man das alle 5 Jahre erneuern? Regnet es da irgendwann durch? Denn eigentlich hätte ich gern ein 'Ököhaus' Wenn man mittelalterlich baut, wird es wohl weit mehr ökö sein als moderne Häuser - in Materialien gesprochen. Ich möchte keinen Plastikschnickschnack.

Zuletzt kamen Zweifel auf, was das Anbringen von Gegenständen an den Wänden angeht. Hängeschränke in der Küche? wohl eher nicht. Ich kann mir nicht vorstellen, dass die Wände das tragen.

Nun, letztlich ist das erst mal ein Hirngespinnst. Ich hatte mir zwar einige Gedanken darum gemacht, aber die hier wiederzugeben ist ziemlich schwierig.

Als Projekt für das Vereinsheim wäre das natürlich ein Knaller. Vielleicht zwei Räumchen. Ein Lagerraum und ein Versammlungsraum? Dabei könnten wir unser Lagerinventar als Vereinsheiminventar nutzen, so wäre der Lagerraum etwas entlastet, wenigstens in Bezug auf Tische und Bänke. Da wir aber keinen zentralen Punkt haben, den wir alle ansteuern würden und schon gar keinen Grund und Boden besitzen erübrigt sich dieses Hirngespinnst leider auch schon von selbst.

Schade.

Dienstag, 14. September 2010

Rotes Kleid IV / Vor der Belagerung Gut Schiffs

Wie schon erwähnt, das Kleid ist harte Arbeit. Mittlerweile tun mir die Hände schon verdammt weh vom Handnähen. Ich frage mich ja, wie meine Oma als Schneiderin das Jahre lang hat bewältigen können ohne gesundheitliche Einbußen?

Wie dem auch sei. Eben habe ich die hinteren, mittleren Keile versäubert. Nun fehlen nur noch die vorderen, mittleren Keile und die Säume. Ich hatte mir schon Gedanken gemacht wegen der Verzierung der Säume. Allerdings frage ich mich mittlerweile, ob ich soweit überhaupt noch kommen werde. Zumindest vor diesem Lager habe ich da meine berechtigten Zweifel.

Ich hatte ja vor aus einem blauen Woll-Seide-Gemisch ein Surcot zu nähen. Mir kam in den Sinn, dass das wohl ganz ausgezeichnet mit Perlenstickerei aussehen würde. Auf Buchmalereien sieht man oft so eine flächendeckende dreier-Anordnung. Erst dachte ich, das seien aufgestickte Punkte, aber Fotos und vergleichs Illustrationen haben mir ganz schnell auf die Sprünge geholfen! Das waren Perlen, in Dreiecksformation aufgestickt, über das ganze Gewand! Natürlich wird das wiederum eine heiden Arbeit. Die Arbeit wird mir wohl nie ausgehen bei diesem Hobby. Vielleicht macht das auch gerade den Reiz aus.

Die Sache mit dem Füttern meines Umhangs wird wohl wiedermal bis auf weiteres vertagt. Ob dieser Mantel jemals fertig wird? Mir kam schon der Gedanke ihn zu färben. Aber welche Farbe wäre mir genehm? Welche angebracht?

Die Belagerung von Gut Schiff liegt aber auch anderweitig noch schwer auf der Kippe für die Terra Coloniensis. Transporttechnisch wird diese Lager ein Alptraum sondergleichen. Bisher sind von Anfang an nur 2 Autos dabei - und der Rest ist möglicherweise auch eher mit öffentlichen Transportmitteln bzw. mit Fahrdienst unterwegs. Das bedeutet, unser Lagerinventar muss massiv gekürzt werden, oder wir fahren zwei mal - was gelinde gesagt auch eher belämmert klingt.
Im Anbetracht der geringen Teilnehmerzahl werden wir wohl locker mit zwei Zelten auskommen. Vermutlich kämen wir auch mit nur einer Tafel und zwei Bänken aus. Aber ich würde nur ungern auf unser Sonnensegel verzichten, da es sich als Allwetterschutz bewährt hat.
Ganz so wenig, wie ich immer meine, passt auch wieder nicht in mein Auto, aber die 2m Geräte von Tisch und Pfählen werden wohl kaum Platz in meinem Auto finden. Schon die Masten der Zelte sind eher kritisch. Und ausgerechnet zwei Stufenhecks als Autos! Naja, vielleicht kann ich was drehen und Autos tauschen. Man, warum mache gerade ich mir immer son Kopf? Der einzige, der bisher gezeigt hat, dass er um das Thema besorgt ist, wird auch nur die Hälfte der Zeit anwesend sein wegen anderweitiger, privater Verpflichtungen. Etwas mehr Einsatz würde ich mir schon wünschen... -.-
Und mit 3 Leuten dann die Zelte aufzubauen wird auch ein Abenteuer. Ich bange schon, ob ich losziehen muss und unsere 'Nachbarn' um hilfe zu bitten beim Aufbau. Unbekannte um Gefallen zu bitten ist immer so eine Sache. Normalerweise schlagen mir die wenigsten diese Bitte aus, manche überschlagen sich schon fast mir zu helfen, aber ich möchte ja auch nicht, dass wir komplett hilflos oder inkompetent ausschauen!

Lustigerweise habe ich Sonntag nach der Arbeit von einem Kollegen bei UPS erfahren, dass er auch auf Gut Schiff sein wird. Ich hatte das gar nicht in Erwägung gezogen und war dementsprechend übeerrascht. Meistens versuche ich es mit dem Blickwinkel des Außenstehenden zu betrachten, was darin resultiert, dass wir immer die 'Bekloppten' sind. Und wie groß ist die Wahrscheinlichkeit 5 Tage die Woche neben einem weiteren Bekloppten zu arbeiten? Eben :P Aber wenigstens einer von den Netten, wo man sich nicht gleich wie ein grenzdebiler Unfall einer Lobotomie vorkommen muss.

Mittwoch, 8. September 2010

Rotes Kleid III

Oh mein Gott! Dieses Kleid ist wirklich harte Arbeit! Es ist zwar schon als Kleid an sich fertig, aber! Ich habe mittlerweile auf einer Seite die Nähte versäubert (Ärmel und die beiden Seiten Keile). Auf der anderen Seite ist der Ärmel und die Seitenaht auch schon fertig, aber es geht nur schleppend voran, hab ich das Gefühl.
Und Nestellöcher und Nestelbänder sind da noch nicht inbegriffen.

Matthes Klamotten waren fertig und sind heute an ihn übergeben worden.

Mit dem Rest bin ich noch nicht nennenswert weiter gekommen. Der Gürtel, den ich haben wollte, steht auch noch in den Sternen. Eben habe ich ausgerechnet, wie lang jeder einzelne Faden sein müsste, wenn ich eine Borte sowohl als Gürtel, als auch die Borte für Pöschis Mützchen weben wollte. Es ist frustrierend... 3m pro Faden. Allein das Aufziehen wird mich etliches an Zeit kosten. Und dann erst ein Fleckchen finden, an dem ich so viel Platz hab. Naja, da bleibt ja wohl nur mein Wohnzimmer...