Samstag, 1. Dezember 2012

Wolle spinnen mit der Handspindel I / Projekt: Magdcotte !

Auf der Weihnachtsfeier habe ich aus einer Laune heraus die Handspindel zur Hand genommen und angefangen ein wenig zu spinnen. Bis dato hatte ich nie lange am Stück gesponnen, weil es nicht sonderlich gut bzw. flüssig funktioniert hat. Außerdem hatte ich noch nicht die Routine immer in die selbe Richtung zu drehen... was beim Spinnen eher von Nachteil ist.

Nun hatte ich angefangen zu spinnen und das auch noch ne ganze Weile gemacht. Irgendwann war es den Herren aber zu hell mit dem elektrischen Licht und so saßen wir da bei Kaminfeuer, schwachem Lichtschein vom oberen Geschoss, ein wenig Mondlicht, das durch das Fenster fiel... ein romantisches Setting, wenn man so will (o= Aber inzwischen ging mir das spinnen so gut von der Hand, dass ich es auch bei diesen mageren Lichtverhältnissen hinbekommen hab.

Nach dem gestrigen Nähtreffen, bei dem wir zugegeben nur zu zweit waren, aber dennoch durchaus produktiv, habe ich den Schnitt für die Magdcotte ausgetüfftelt und angefangen auf den Stoff zu übertragen. Interessanterweise war der Stoff unerwartet breit. Statt den gewöhnlichen 140-150cm war er knapp 180cm breit. Erst dachten wir, ich habe die falsche Seite vermessen. Jedoch wäre das eine wahnsinns Einlaufrate von 40%. Außerdem war die andere Seite des Stoffs doppelt gelegt und wenn ich diesen doppelten Teil jeweils mit einer Hand an einem Ende fasste, überstieg der Stoff immer noch fast meine Spannweite. Also nein, ich hatte mich nicht geirrt. Ich ging davon aus, ich habe 3m von einem 1,50m breiten Stoff bestellt. Und bekommen habe ich anscheinend ein deutlich größeres Stück. Der Stoff war ursprünglich auch sehr locker gewebt und schien mir nach dem Waschen stark eingelaufen zu sein, denn nun ist er fast schon blickdicht.

Der Stoff lag hier seit ca. Mai... Da es mich langsam anfängt zu nerven, dass immer ich eines meiner Kleider hergeben muss für die Damen ohne eigenes Gewand, hab ich also angefangen. Der Stoff war nämlich von vornherein für ein Funduskleid bestimmt. Eine Magdcotte um genau zu sein. Die meisten neuen wollen eh lieber ne Magd oder einen Knecht geben, also was sollen die mit meinen Kleidern? Ich bin keine Magd :P

Es sind schon vorder und Rückenteil angezeichnet, zwei der vier Keile, die groben Umrisse der beiden anderen Keile. Es fehlen noch die Ärmel. Aber heute Morgen hatte ich da keine Lust mehr zu, das Licht war mir zu funzelig. Stattdessen hab ich mir, so beim Serienschauen, wieder die Spindel zur Hand genommen und habe nun schon etliche Stunden gesponnen. Ich denke, inzwischen hab ich den dreh raus.
Meine Fäden sind mittlerweile auch schon ziemlich gleichmäßig und recht fein - was eigentlich doof ist, da ich Wolle spinnen wollte um daraus später Socken zu nadeln.

Zwischendurch hab ich mal grob gesucht, nach ner Haspel - irgendwann, es wird wohl noch etwas dauern, muss ich die Spindel ja auch wieder leer machen. Dann hab ich mal nach anderen Spindeln geschaut, da ich ja nur so eine maschinell gedrechselte Anfängerspindel hab. So richtig fündig, bin ich nicht geworden. Also, schon Dinge gefunden, aber nichts, was ich konkret kaufen wollen würde - nicht, dass ich mir das derzeit leisten sollte... Es gibt noch genug zutun mit dem Material, dass ich habe.

Ich habe ehrlich gesagt keinen Plan, was ich mit der fein gesponnenen Wolle anfangen soll...

Montag, 26. November 2012

Die Weihnachtsfeier 2012 der Terra Coloniensis

Nun, am vergangenen Wochenende war die Weihnachtsfeier der Terra Coloniensis. Traditionell findet die  Weihnachtsfeier in Rheinbach im Hexenturm statt, am letzten Wochenende im November. Das Datum hat sich aus der Notwendigkeit herausgebildet, dass der Turm in der Adventszeit meist schon vermietet war. Für 2013 peilen wir aber das erste Wochenende im Dezember an.

Erstmalig war es für dieses Jahr beschlossen worden, nicht nur die Mitglieder einzuladen, sondern auch ehemalige Mitglieder und Partner. Dieses Angebot wurde allerdings nicht so zahlreich in Anspruch genommen, wie erwartet. Von potentiell 10 Mitgliedern, 7 Ehemaligen und einer unbestimmten Zahl von Partnern und Kindern (ich bin nicht immer auf dem laufenden Beziehungsstand, fürchte ich), die an der Weihnachtsfeier hätten teilnehmen können, taten dies nur 8 Mitglieder, ein Kind und zwei ehemalige Mitglieder.

Ich für meinen Teil konnte meine angepeilte Ankunftszeit (12 Uhr) wieder nicht erreichen aus verschiedenen Gründen (verschätzt bei der Veranschlagung der benötigten Vorbereitungszeit, getrödelt, Schlafstörungen, die zu Kreislaufproblemen geführt haben blabla...). Nach meiner Ankunft sind wir dann erst noch ein paar Kleinigkeiten einkaufen gewesen, dann fehlten die Kerzen, ... alles in allem war ich erst gegen 17 Uhr vollends angekommen und in der Lage mich endlich zu gewanden. Die Jungs waren schon längst gewandet.

Unsere angepeilte Zeit für das Weihnachtsbankett (19 Uhr) haben wir leider auch nicht einhalten können. Unverhofft brachten die Ehemaligen einen Brocken Fleisch mit, der als Braten zubereitet werden sollte. Natürlich braucht so ein Braten auch was länger, bis er essbar ist. Diese Verzögerung und weitere Kleinigkeiten führten zu einer milden Auseinandersetzung, die jedoch durch deutliches Aneinandervorbeireden zu einer, die allgemeine Stimmung drückenden Auseinandersetzung wurde. Insgesamt beeinträchtigte dies den restlichen Verlauf des Abends leider sehr und machte ein harmonisches Miteinander äußerst schwierig.

Da wir alle mit einer größeren Gästezahl gerechnet hatten, hatten wir einen deutlichen Überschuss an Lebensmitteln, von dem wir auch noch frühstücken konnten.

In diesem Jahr haben wir nicht gewichtelt. Dafür haben wir aber erstmalig mittelalterliche Gesellschafts- bzw. Glücksspiele ausprobiert. Das schien gut angekommen zu sein. Natürlich wurde auch wieder am Feuer gesungen.

Als ich dann später auf dem Dachboden des Hexenturms mein Schlaflager bezogen hatte, war ich mir nicht sicher, ob es am Dachstuhl / der Höhe lag, oder ob es draußen stürmisch war. Jedenfalls brauste und jaulte es ordentlich. Anfänglich war ich selbst noch recht warm, so dass mir meine Schlafstatt gar nicht so kalt vor kam, doch nach einigerzeit kühlte ich aus und auch in meinem Schlafsack mit zwei Wolldecken, sollte es mir nicht mehr so richtig warm werden, insbesondere meinen Füßen nicht. Gegen Morgen erkannte ich dann, warum gerade meine Füße so frohren, reichten die Wolldecken doch nicht bis ans Ende des (überlangen) Schlafgsacks. Neben der Kälte, besorgte mich der Staub dort oben ein wenig. Am Sonntag war mir gleich klar, dass ich dort nicht ungestraft geschlafen haben werde. Mich plagt ein Zwischending zwischen Erkältung und Allergie.

Das Aufräumen war vergleichsweise schnell besorgt und unkompliziert, da jeder sich beteiligte. Ich möchte fast sagen, dass das Aufräumen reibungsloser von statten ging, als die Vorbereitung.

Ich denke, wenn schon keine überwältigenden Erinnerungen, so können wir doch wenigstens die ein oder andere Lektion von dieser Weihnachtsfeier mitnehmen. Beispielsweise wie Planung in Zukunft ablaufen muss, was wir bei der Kommunikation unternander beachten sollten und... ach, bestimmt noch mehr (o=

Sonntag, 28. Oktober 2012

Historische Wanderung 3.10.2012

Wow! Fast 3 Monate nichts geschrieben o.O Normalerweise ist September der eintraglastigste Monat bei mir. Da sieht man mal, was es für nen Unterschied macht, wenn wir keine Veranstaltung haben ^_^;

Es ist auch recht wenig passiert in der Zwischenzeit. Von den monatlichen Treffen berichte ich hier ja bewusst nicht, da das nun mal vereinsintern ist (o;

ABER: Wir hatten unsere historische Wanderung. Wander in Gewandung (o= Wie im letzten Jahr hat sich eine kleine Gruppe von Terranern in Gewandung geschmissen und sich aufgemacht um eine historische Stätte zu wandern. In der Tat waren unsere beiden Wanderungen als Rundkurs konzipiert.

Dieses Jahr sind wir (wieder) mit fünf Leuten + Kind. Wie schon im Jahr zuvor waren der Knecht Heinrich, die freie Dame Henrike, der freie Herr Pascal, der freie Herr Jean-Marc, meiner Wenigkeit als feier Dame sowie Paul. Im Grunde ist die einzige personelle Veränderung zum Vorjahr, dass statt dem Knecht Dustin der Ritter Jean-Marc mitgewandert. Damit ist die Terra zu 50% an der Wanderung beteiligt gewesen (o=

Wo haben wir uns also dieses Jahr rumgetrieben? Wir sind um den Laacher See gewandert, wirklich einmal rund (o= Unterwegs haben wir die aufsteigenden Gasblasen am Ufer betrachtet, die von der vulkanischen Aktivität unterhalb des Lacher Sees zeugen. Auf der Hälfte des Weges hat uns Pascal dann noch erzählt, was der Zusammenhang dieser historischen Stätte mit der Terra hat. am Ende haben wir uns die Abtei angeschaut. Die Kirche war schon eher eine kleine Kathedrale. Wir haben auch das vergleichsweise umfangreiche Infoprogramm in Anspruch genommen: Den Rundgang mit Infotafeln, Modellen und dem Film über die Abtei.

Im Vergleich zum letzten Jahr sind wir auch recht zügig voran gekommen. Natürlich nicht so schnell wie routinierte  moderne Wanderer, aber ich schätze, wir sind bestimmt 1,5x so schnell gewesen.

Als kleine, traurige Fußnote möchte ich anmerken, dass ich bedauerlicherweise mit modernen Wanderschuhen unterwegs war, da meine semi-historischen (oberflächlich historisch trifft es vl. besser) das letzte Lager, auf Ehrenbreitstein, nicht sonderlich gut weggesteckt haben. Da war einfach so viel Wasser, das konnte nicht gut gehen. Das Leder ist so hart geworden... aber zum Glück noch nicht brüchig. Ich hatte sie zwar schon mal geölt seit dem, aber hätte ich damit weitere Strecken gehen müssen, hätte ich blutige Füße bekommen.
Das gleiche Problem haben aber auch andere Terraner gehabt, bzw. haben. Da ich nicht weiß, was ich ihnen noch antun könnte (die waren ja eh schon recht mitgenommen durch unsachgemäßen Gebrauch), habe ich nun mal einen gleich in Öl eingelegt. Mal sehen, wie er das so findet. Wenn es gut geht, kommt der andere  noch dran und nun, wenn das Öl schon mal da ist (2L Pflanzenöl, aka. das billigste, was Netto hatte, was lustigerweise 100%iges Rapsöl ist - wird Rapsöl ranzig? Nun, bei diesen Schuhen wärs nicht dramatisch), kann es ggf. noch von anderen verwendet werden. Müssen die nur ihre Schuhe herschaffen, dann tränke ich sie ebenfalls. Wenn es denn ein wünschenswertes Resultat erzielt

Ich denke, für zukünftige Schuhe werde ich wohl etwas sorgsamer / pedantischer bei der Pflege sein. Wir überlegten ja schon die Schuhe des nächtens mit (Zeitungs-)Papier auszustopfen und jeden Morgen zu fetten (zumindest bei sehr feuchtem Wetter).


Donnerstag, 2. August 2012

Materialbeschaffung für das pflanzliche Färben II

Auf dem Weg Heim von der 2. Vorstandssitzung, habe ich gleich Mal in Zündorf angehalten und noch mal ein knappes halbes Pfund Scharfgarbe gesammelt. Da ich noch die knapp 600gr habe, die ich vor 3,5 Jahren gesammelt habe (oh Gott, ist das schon lang her!) könnte da vielleicht irgendwann mal was draus werden. In Zündorf befindet sich fast schon ein Scharfgarbenfeld :P

Außerdem ist mir aufgefallen, dass entlang der Straße von Langel nach Zündorf Rainfarn am Straßenrand wächst in nicht mal so geringen Mengen. Ebenso lassen sich dort Brennnesseln finden. Und bald ist ja auch wieder die Walnussschalen-Zeit. Werd wohl mal das Sammeln verschärfen.

Insbesondere Brennnesseln sollten aber nicht schwer zu bekommen sein, wächst das Zeug doch recht üppig. Vielmehr hängt es jetzt vom Timing ab. Man muss es 'erwischen' bevor die Flächen gemäht werden. Deswegen war es gut, eben schnell ein wenig Scharfgarbe zu sammeln. Aber andererseits, die Stadt Köln scheint ungefähr genauso häufig zu mähen wie ich... vielleicht auch noch seltener :P

Inzwischen habe ich so viele Zwiebelschalen, dass ich, fürchte ich, ein wenig den Überblick verloren habe. Der eine Stoffbeutel ist längst voll und einige kleinere Beutel sind angefangen, da die sich in der Küche besser gemacht haben als son großer.

Dann steht wohl demnächst die Umstrukturierung von Arbeitszimmer und Keller bevor, die als designierte Werk- und Lagerstätten zukünftig in den Fokus rücken werden.


Mittwoch, 25. Juli 2012

Fehler in der Abrechnung T_T

Ahhhh! Ich frag mich grad, ob ich das Brett vorm Kopf habe, oder ob Excel mir nen Bären aufbinden möchte o.O

Ich versuche nun schon die zweite Woche, die Abrechnung für Ehrenbreitstein zu legen. Aber da sind so eklatante Differenzen, die ich nicht verantworten kann.

Ich habe das schön aufgeschlüsselt. Habe die Fahrtkosten durch alle Personen geteilt, die Lebensmittel habe ich sogar noch nach Anzahl der Personen pro Tag aufgeschlüsselt (wir sind peu á peu angereist) und als verantwortungsbewußter Rechner, habe ich alles am Ende noch mal gegen gerechnet. Theoretisch sollten ja die Anteile aller zusammen die Ausgaben ergeben... aber ums verrecken, es fehlen über 70€ o.O das kann nicht sein!

Aber wie ich es auch drehe und wende... ich mein, ich war mir bewusst, dass beim Teilen gerundet wird und dass dies eventuell das Ergebnis etwas verfälscht... aber nicht so gravierend o.O Ich hätte mit vielleicht nem Euro gerechnet, aber nicht mit über 70.

Vermutlich werd ich diese Datei ad acta legen und stattdessen noch mal alles von vorn aufrollen -.- Dabei war es so schön systematisch und hätte auch toll als Muster für zukünftige Lagerabrechnungen herhalten können T_T und jetzt bin ich total gefrustet, weil es einfach nicht hinhaut! Das schien mir so simpel ... als ob jemals etwas so ist, wie es schien.

Montag, 23. Juli 2012

Lagerresüme: Historienspiele Festung Ehrenbreitstein 2012

Mit den Historienspielen auf der Festung Ehrenbreitstein in Koblenz (12. -15.07.2012) handelte es sich erneut um eine neue Veranstaltungsreihe für die Terra Coloniensis. Nun, zugegeben, da in den vergangenen drei Jahren die Historienspiele zugunsten der Bundesgartenschau ausgefallen sind, hätten wir dort auch noch gar nicht teilnehmen können. Die anderen Veranstaltungen, zu denen wir in den vergangenen beiden Jahren wiederholt gefahren sind, haben wir zum einen Zugunsten der zwei Sommerlager ausfallen lassen (Dorffest Datteln) und Gut Schiff findet in diesem Jahr leider nicht statt.

Es gab erstaunlich wenig Hin- und Her wegen dem Transport, lediglich das leidige Thema, dass der Hänger keinen TÜV hatte - was aber glücklicherweise nicht aufgefallen zu sein scheint. Inzwischen hat der Verein Karten für den Handelshof. Selbst die Kassiererin fragte uns verwundert, was wir denn vorhätten mit der Menge an Lebensmitteln - und ich dachte, da sei es an der Tagesordnung, dass man viel einkauft (o=Als wir ankamen berichtete uns die Aufbaucrew, einer der Organisatoren / Koordinatoren habe sich beschwert, weil sie das Lager so weit vom Weg aufgebaut haben - assoziierte aber frei, dass ja über die Wiese auch noch ein Weg führen könnte. Insgesamt klang das etwas planlos. Im Nachhinein waren wir aber froh nicht so nah am Weg aufgebaut zu haben - dazu später mehr!

Diesmal habe ich mich sogar noch am ersten Abend in Gewandung geworfen (o= Allerdings stellten wir fest, dass viele der anderen Gruppe noch nicht aufgebaut hatten und wir quasi die einzigen waren, die bereits donnerstags die Gewandung angelegt hatten.
Erwähnenswert war wohl, dass bei Pascals und meiner Ankunft nur Daniela - eine Anwärterin - im Lager war. Die drei Jungs haben Daniela erzählt, sie seien Wasser holen... Für die nicht eingeweihten, seit unserem aller ersten, nicht privaten Lager heißt Wasser holen die nächste Kneipe / Taverne etc. aufsuchen und alkoholhaltige Getränke 'tanken'. Mit anderen Worten, die Jungs kommen in der Regel ohne Wasser wieder. Die neue da so ahnungslos stehen zu lassen, fand ich dann schon ziemlich dreißt...
Nun, zu dritt luden wir also Pascals Auto aus und befüllten das derzeit designierte Versorgungszelt, richteten Pascals Speichenradzelt ein und all die kleinen anderen Dinge, während Pascal das Auto parkte.
Die Sache mit dem Parken war dort auch eher spontan geregelt, wie mir schien. Wir hatten gut geparkt, als man uns aufforderte die Autos wieder mit einem 'Parkschein' anderswo abzustellen. Solche Informationen wären wirklich vorab wünschenswert gewesen - oder jemand vor Ort, der die Leute gleich auf den korrekten Parkplatz einweist, hat man ja schon anderswo gesehen, das läuft.

Ja genau, diese Veranstaltung fand auf dem Gelände der BuGa statt! Alles noch schön neu und gepflegt, die Wege wie frisch angelegt (dazu später mehr) und im Rasen konnte man noch erkennen, dass vor nicht all zu langer Zeit Bete entfernt worden waren und dort nachträglich Gras ausgesät worden war - das zeichnete sich sehr deutlich durch den noch spärlichen Bewuchs und die geraden Umrisse dieser Flächen ab.
Etwas verdrießlich war die Ansage, dass man nicht nur eine Feuerschale zu verwenden hat (da waren wir drauf vorbereitet) sondern auch noch, dass diese gute 30cm Abstand zum Boden haben solle. Wir haben sie dann etwas abenteuerlich aufgebockt, das war sehr experimentell und improvisiert - hat aber leider auch nicht wirklich den Rasen vor Schaden bewahrt - auch hier gehe ich gleich noch mal drauf ein.
Aber insgesamt war die Festung Ehrenbreitstein sehr imposant. Ich war mir vorher nicht bewusst, dass es in Koblenz eine Festung gibt, geschweige denn, welche Ausmaße diese haben könnte! Die Mauern um die Gräben sind geradezu erschlagend! Das ganze hatte fast was von einer eigenen kleinen Stadt mit Straßenschluchten (o= Ich fand es auch die Wegführung durch die Gräben etwas verwirrend, mit Torbögen und Tunneln und im Prinzip bin ich immer nur in Begleitung rum gelaufen, sonst hätte man mich vermutlich irgendwann rumirrenderweise aufgegabelt ^.^;
Man hat auch die einzelnen Zeitepochen voneinander abgezirkelt. So war das Mittelalter (was halt alles dazugehört, da wurde nicht näher differenziert) oben, gleich  neben der Seilbahnhaltestelle. Die Kelten waren in einem Teil des Graben, die Römer in einem anderen und die Preußen haben die Platz nahe der Jugendherberge für sich beansprucht. Irgendwo dazwischen war der Markt mit einem reichlichen Angebot an Gastronomie. Allerdings, wenn man sich die Preislisten betrachtete, da konnte einem schon anders werden. Da war es schon gut, dass man als 'Schausteller' Rabatt bekommen hat! Das hat sich wirklich bemerkbar gemacht. Auch für die Seilbahn zahlte es sich aus in Gewandung zu erscheinen - da bekam man für lau eine Fahrkarte auf der schon handschriftlich 'Schausteller' drauf stand. Hätte nie gedacht, dass ich jemals als Schaustellerin enden sollte :P Und ich bin sogar mit dem Schrägaufzug am anderen Ende des Geländes gefahren (o= auch für lau :P Während meiner Fahrt mit der Seilbahn schossen zufällig die Preußen ihre Kanonen ab, das sah schon sehr cool aus, den Berg mit der Festung im Rauch des Mündungsfeuers zu sehen.


Wetterbedingt war das Lager eher eines der passiveren Lager. Den Großteil der Zeit schüttete es wie aus Eimern und unser Baldachin schien uns die Zunge rausstrecken zu wollen mit den Worten: Ätschibätsch, ich bin eigentlich doch nur ein Sonnensegel :P Er war recht bald so durchnässt, dass die Wasseransammlungen, die unglaublich schnell zusammen kamen anfingen zu tropfen. Irgendwann musste nicht mal mehr wirklich Wasser auf dem Baldachin stehen, damit es tropfte... Letztlich war nur die Mitte und nahe der Ecken ein trockenes Fleckchen zu finden.
Nicht nur war der Himmel entsprechend die meiste Zeit grau und wenigstens von Wolken bedeckt (was für einen Aufruhr es gab, als man mal das Blau des Himmels sehen konnte! Das waren fast bürgerkriegsähnliche Zustände :P), nein es windete dort oben auf dem Plateau auch ordentlich. Eigentlich war der Wind einfach nur unangenehm, aber es ging fast dramatisch zu! Durch den ewigen Regen war der Boden völlig aufgeweicht. Das Wasser stand recht bald fast 2cm hoch auf dem Rasen und an den Stellen die häufiger betreten wurden, so um die Feuerstelle rum, war auch bald der Boden matschig. Es war wie auf Kautschuk zu laufen. Dadurch, dass aber der Boden so weich war, und der Wind sich im Baldachin fing, hatten die süßen schmiede-eisernen Heringe gar keine Chance! Plötzlich krachte es und es fiel gleich ein Eckpfosten des Baldachins um. Ein ehemaliges Mitglied der Gruppe war zu gast mit ihren beiden Kindern und just in der Ecke stand der Kinderwagen - es war ein großes Glück, dass die kleine Svea zu dem Zeitpunkt gerade nicht darin saß! Das Kind wäre mindestens schwer verletzt worden. Und obwohl der Pfosten u.a. auch auf den Tisch knallte, auf dem die ganze Keramik stand, ist nur ein Becher - der von unserer Neuanwärterin - zu Schaden gekommen. Neben diesem einen Opfer - dem Becher - gab es meines Wissens nach keine bleibenden Schäden. Auch wenn ein Teil des Kinderwagens abgesprungen war. Einer der Heringe war nen guten Meter weit geschleudert worden und lag auf der anderen Seite des Kinderwagens. Daraufhin kamen uns die Nachbarn von Gegenüber zu Hilfe und leihten uns Erdnägel - das waren ein paar Kawenzmänner! Ich schätze, der Schaft von den Langen war gute 30-40cm lang und hatte fast 2cm Durchmesser und oben zierte ein dicker Kopf jeden Erdnagel. Sie sahen sehr industriell aus, aber sie erfüllten ihren Dienst einwandfrei! Nun wissen wir, wir brauchen ggf. längere Heringe. Vielleicht auch Sandheringe. Mein Onkel erzählte mir, sowas gebe es auch und die seien extra für weichen Untergrund. Jedenfalls haben wir da wieder etwas gelernt!

Darüber hinaus, danke den sturmflutartigen Regenfällen von angeblichen 42L/m² (in welchem Zeitraum weiß ich nicht, aber es war wirklich verdammt viel Wasser, was da vom Himmel fiel) sammelte sich gerade neben dem schönen neuen Weg, genau dem, an den wir uns hätten ausrichten sollen, ein kleiner Graben. Und weil es so schön war, sammelte sich gerade an der einen Stelle, an dem der Graben unterbrochen war, das Wasser auf dem Weg. Aber die Wege waren... sagen wir interessant. Mit modernen Schuhen sicherlich wunderbar begehbar. Für die Ledersohlen unserer Schuhe waren sie allerdings geradezu Folter, ein Todesurteil in Vollstreckung. Meine Sohlen sahen gräßlich aus und das obwohl ich schon die meiste Zeit neben den Wegen gegangen bin. Im Laufe des Samstags waren aber auch meine Schuhe endlich durchgeweicht. Das Ölen hat auch seine Grenzen. Ich stellte meine Schuhe also nahe dem Feuer (aber nicht zu nahe, aus dem Gut-Schiff-Debakel habe ich ja gelernt, die Schuhe mussten ja nicht noch weiter ruiniert werden) und lief den Nachmittag dann barfuß rum. Es war nicht ganz so kalt, wie ich dachte. Vermutlich, weil die Füße einfach wesentlich schneller wieder getrocknet sind, als die klammen Schuhe und Socken. Allerdings war jeder Gang zur Toilette eine Tortur. Die Wege waren für die Schuhe schon nicht gut, aber an den Füßen war es wirklich schmerzhaft. Die ersten paar Meter auf dem Weg gingen ja noch. Aber sobald die losen Steinchen kamen, die sich dann schön spitz in die Fußsohlen bohrten, da war es vorbei. die Wege waren nämlich scheinbar Asphaltiert und anschließend mit kleinen Steinchen belegt und gewalzt worden - ich nenne das panniert. Hatte wirklich was von einem Schnitzel. Ein paar Wege waren noch wie Aschewege an sich mit losen Steinchen, aber die waren noch angenehmer für die Füße, wie ich fand, als diese pannierten Wege...

Über Nacht hatte ich die Schuhe wieder so gut es geht trocknen lassen und sie am Sonntag Morgen wieder geölt, so dass ich doch bis weit in der Nachmittag hinein noch mit trockenen Füßen rumlaufen konnte (o=
Dies hat mich gelehrt, dass ich in Zukunft a) immer Zeitungspapier dabei haben sollte, um die Schuhe nachts damit auszustopfen - dann trocknen sie besser. und b) die Schuhe jeden Morgen aufs neue zu ölen, dann sind die Füße schön warm und trocken. Demnächst schaue ich mal, dass ich nen 5L Kanister Leinöl bekomme, dann ist das auch gar kein Problem, das wir dann deutlich günstiger, als die kleine Flasche, die ich damals adhoc beim REWE für teuer Geld gekafut habe.

Außerdem wollte Benni anfangen eine Borte brettchenzuweben. Nun, sehr weit sind wir nicht gekommen. Wir haben Fäden zurecht geschnitten, aber auch das nur mit mäßigem Erfolg, da sich alles irgendwie wieder verzogen hat. Allerdings habe ich ihm gleich gesagt, er kann alles von mir haben, und ich erklärs ihm, aber machen muss er es selbst.

Dazu haben wir Dustin mit einem Rechteckmantel ausgestattet. Erst hatte ich Bedenken, ob das so gut funktionieren würde... aber der Stoff war recht dankbar (jaja, ich benutze es auch SO - ich böses, böses mi!) und musste nicht versäubert werden. Entsprechend habe ich ihm fix vier Nestellöcher genäht und mit einer Schnur ausgestattet und fertig war der Umhang. Das war vermutlich das schnellste Gewandungsstück, dass ich je gefertigt habe. Im Gegensatz zum Radmantel ist der Rechteckmantel vorne verhältnismäßig eng geschlossen und gerade im Nacken, wo er hochstippt, bietet er perfekten Schutz vor Wind und Regen. Man könnte ihn auch quasi über den Kopfziehen, wenns hart auf hart kommt... Ich hatte ihn beim Nähen kurz an und fand ihn super. Eigentlich will ich auch so einen, der ist viel besser als mein Radmantel o.O aber sowas von viel besser. Nur doof, dass der so weiß ist. Aber der Stoff war einfach klasse, als Mantelstoff. Sehr dicht und schwer. Wir wollten ihn noch färben... aber das sind vermutlich um die 2kg Stoff, schätze ich (müsste man prüfen), und halt viel Stoff. Dafür genügend Färbematerial zu bekommen ist eine Sache... aber ein Ausreichend großes Gefäß in dem man das ausführen kann, scheint mir geradezu unmöglich. Vermutlich sollten wir ihn mit Wallnussschalen kaltfärben, dann kann man ihn für mehrer Tage in eine Plastikwanne oder so legen und muss sich nicht darum sorgen, wie man das Wasser heiß bekommt und heiß hält.

Und zu guter Letzt habe ich mir endlich endlich endlich!!! meine Pilgertasche fertig genäht. Sie ist toll geworden! Leider ist mir der blöde ewiglange Leinenstreifen ein paar mal auf den nassen, z.T. matschigen und zum Teil irgendie grünen Boden gefallen und hat nun flecken >.< Die Pilgertasche kann ich garantiert nicht in die Waschmaschine werfen, weil die Borte vom Träger sonst gewaltig einlaufen wird und sich alles verzieht... Also mal sehen wie ich das in Handwäsche wieder raus bekomme *narf*

Den lieben Nachbarn hatten wir im Übrigen schon zu Anfang das Fingerschlaufenflechten nahe gebracht und die Holde unseres Nachbarn damit in die Lager versetzt ihr neues Kleid tragen zu können (o= Immer wieder schön, wenn man sich gegenseitig austauscht und hilft. Find ich nett.

Trotz dem miesen Wetter (ok, mit ein paar Regenpausen, das will ich zugeben) haben wir, finde ich, aber das Beste draus gemacht. der Abbau war insbesondere eine Meisterleistung. Erst einmal war es recht fix erledigt. Dann hat man mit äußerstem Geschick versucht zu verhindern, dass die Zeltplanen den Boden berühren. Ein Zelt haben wir glücklicherweise trocken abgebaut bekommen. Die anderen waren zwar nicht trocken, aber der Aufwand galt auch der uminösen grünen Farbe, die der Boden abzugeben schien, wie auch möglichen Matschflecken. Das Zusammenlegen in der Luft hat aber ausgesprochen gut funktioniert und sah aus, als habe man das schon x-Mal gemacht (o= Ich habe derweil sämtliche Heringe eingesammelt, die es zu finden gab. Und ist es nötig  zu erwähnen, dass wir sehr froh waren in den Zelten, in denen wir geschlafen haben Planen liegen gehabt zu haben? Das Wasser ist noch unter den Planen hergelaufen. Die Jungs nannten das 'aggressiven Springtau' - klingt irgendwie witzig. Zukünftig dann auch noch für das Versorgungszelt eine Plane und wir sind gut versorgt.
Insgesamt war es noch ne nette Veranstaltung. Mit besserem Wetter sicherlich ein Renner, so noch erträglich. Die Location war sehr schön und es war auch mal nett insgesamt Vorteile als Lagernde zu haben, hat man ja auch nicht mehr allzuoft. Und obwohl durch das Wetter eingeschränkt, sind wir noch positiv durch die Beteiligung bei der Markteröffnung, dem Einmarsch vorm Turnier und unserer Arbeit am Besucher aufgefallen, was uns schon mal Bonuspunkte für zukünftige Veranstaltungen dieses Veranstalters eingebracht hat. Wenn man bedenkt, das vorab noch überlegt wurde, die Veranstaltung gänzlich zugunsten des Schlechten Wetters ausfallen zu lassen, würd ich sagen, waren die nassen Füße es wert (o=

Nun bin ich schon seit 1 Woche an der Abrechnung des Lagers. Erst kamen die Angaben zum Spritverbrauch recht schleppend rein, und dann hat Excel mich irgendwie verarscht... Es unterschlägt irgendwie was. Ich hab noch nicht herausgefunden, wo genau der Fehler lag. Und langsam kann ich keine Zahlen mehr sehen >.<

Dienstag, 10. Juli 2012

Lagerresüme: Ritterspiele Burg Herzberg 2012

Die Ritterspiele Burg Herzberg (Edit: Burg Herzberg Einblick ins Mittelalter)waren in zweifacher Hinsicht ein Novum für die Terra Coloniensis. Zum einen war es unser erstes Lager als tatsächlicher e.V. Zum anderen war es unser bisher am weitesten entferntes Lager mit über 200km für eine Tour - zumdem auch noch in einem anderen Bundesland (Hessen)! Als weitere Neuerung war dies eine zeitlich sehr stark geordnete Veranstaltung, die es schaffte die so verschrieenen GroMi-Leute außenvor zu lassen.
Ok vielleicht sagen wir einfach, im mehrfacher Hinsicht viele neue Aspekte (o=

Wie immer war der Transport abenteuerlich, aber das ist ja nun schon eher was man erwartet (o= Das spontane bilden von Fahrgemeinschaften funktionierte, war mir persönlich aber wirklich zu spontan und ich denke für alle Beteiligten etwas stressig. So dass ich nicht um 12Uhr los fuhr, sondern eher gegen 18Uhr. Aber dieses Mehr an Zeit hat mir leider nicht wirklich etwas gebracht. Aber sei es drum. Wir waren die letzten, die am Veranstaltungsort ankamen, mit Einbruch der Dunkelheit. An sich waren wir noch gut durch gekommen mit nur eine Stau ganz am Ende, der uns aber viel Zeit gekostet hat. Für die letzten 45km, wovon ein beträchtlicher Teil nachher noch Landstraßen und kleinere Ortschaften waren, brauchten wir über 1,5h. Wir machten uns schon Sorgen, man ließe uns nicht mehr mit dem Auto auf den Platz und dass wir alles selbst schleppen müssten... jedoch war dies gänzlich unbegründet. Noch weit nach Einbruch der Dunkelheit kamen immer noch weitere Autos auf den Lagerplatz.

Vom Freitag hatten wir Spätankömmlinge natürlich nicht viel. Aber man saß noch nett beieinander, plante den folgenden Morgen (für mehr war die Aufnahmefähigkeit nicht gegeben), trank nett was zusammen und lernte auch noch den ersten Nachbarn kennen - der zufällig auch noch aus der Nähe war (Siegerland). Bei all dem nähte ich noch fix das letzte Stückchen vom Ärmelsaum von Bennis Unterhemd und begann das Bundhäubchen für Jean-Marc, der interessanterweise all seine Gewandung aus Leinen gefertigt hat, nur das bisherige Bundhäubchen ist aus dicker Wolle :P

Dummerweise war der Wein mein Verderben... Wir tranken Weißwein - denn der war 'übrig' vom Kochen. Doch der war bald alle und so gingen wir zur nächsten Flasche Wein über, die allerdings Rotwein beinhaltete. Dabei dachte ich mir nichts böses, weil meinem Verständnis nach, war ja Wein mit Wein nix böses. Man sagt doch Bier auf Wein, das lass sein - oder sowas. Aber ich hätte wissen sollen, dass, wenn ich nicht mal Kölsch und Pils 'durcheinander' trinken kann, dass ich ebensowenig Rotwein und Weißwein abwechselnd trinken kann. Noch in der Nacht ging es mir als bald nach dem Hinlegen sehr schlecht, so dass ich mich das erste Mal auf einem Lager übergab. Das war vielleicht eine Sauerei! 
Auch am Samstagmorgen war mir nicht gut. Ich kann nicht mal sagen, dass mir nach dem Aufstehen, der Kopf wehgetan hätte, oder mir übermäßig schlecht war. Mein Kreislauf war einfach ein wenig wackelig und ich war halt ein wenig kaputt. Ich dachte, nachh dem Frühstück wirds schon besser werden. Viel konnte ich nicht zu mir nehmen, weil mir komisch wurde. Die weiteren Details möchte ich hier nicht erörtern, nur dass ich im Laufe des Tages weder Nahrung, noch Wasser bei mir behalten konnte. Gegen späten Nachmittag war mein Kreislauf so kaputt, dass ich anfing zu zittern und mir immer wieder kalt wurde, obwohl ich in der Sonne saß. Ich war so verzweifelt, dass ich wild wachsende Kamillenblüten vom Weg pflückte, sie unter fließendem Wasser wusch und in meinem 'Minigrappen' am Feuer versuchte daraus einen Tee zu kochen. Zugegeben, bis das ganze endlich heiß genug war, verging eine schier ewige Zeitspanne, aber am Ende hatte ich wahrlich Kamillentee - und der hat wirklich gut geholfen. Ganz kurz war es etwas schlimmer, und ich fragte mich, ob das wohl nicht die richtigen Kamillen gewesen sein könnten... aber andererseits, wäre es auch egal gewesen, weil ich bis dato eh nichts bei mir behalten konnte. Aber wie gesagt, danach ging es mir wirklich rasch besser und ich konnte sogar ein wenig Wasser trinken und einen Apfel essen. Später überkam mich natürlich der Hunger, da ich ja unfreiwillig den Tag über gefastet hatte.

In dem beschriebenen Zustand war ich nur mäßig in der Lage meinen Näharbeiten nachzugehen, weshalb das Bundhäubchen eher schleppend voran ging. Auch war ich nicht wirklich in der Lage lange zu sprechen, ohne einen 'Zwischenfall' zu befürchten, so dass ich die Erklärbär-Rolle auch nicht übernehmen konnte. Alles in allem war der Samstag für mich damit gelaufen. Ich quälte  mich gerade lang genug, um quasi als Komparsin die Zuschauertribüne des Landgrafen von Hessens zu bevölkern, was zu meinem Erstaunen auch wirklich gut ging. So lange ich einfach nur da saß oder stand, war alles gut. Das Aufstehen und Gehen war ein wenig riskant, aber es ging alles gut. Inzwischen, nach dem Tee, war ich aber fit genug meine Näharbeiten wieder aufzunehmen, erklärbärerisch war ich dieses WE aber nicht so gut aufgelegt. Sodass das Bundhäubchen noch am späten Samstagabend fertig wurde.

Nach diesem Fiasko  halte ich mich, glaube ich, lieber fern vom Wein. Und im Anbetracht der Tatsache, dass die Bierkrüge auch immer willkürlich mal mit Pils, mal mit Schwarzbier und mal mit Kölsch befüllt werden, werde ich wohl auch vom Bier Abstand halten müssen in Zukunft - das bedeutet, Nüchternheit >.< Ich bitte daher inständig um ein gemäßigtes Verhalten der Vereinskollegen, da ich sonst wegen Lagerkoller unausstehlich sein werde....

Am Zubertermin am Samstagnachmittag konnte ich leider wegen massiver Kreislaufbeschwerden nicht Teil nehmen, doch der um Mitternacht entging mir nicht! Endlich! nach JAHREN hab ich es geschafft mal zu zubern! Es ist super, nicht mit dem Dreck eines ganzen Wochenendes nach Hause zu kommen (o=
Schon am Nachmittag hatte ich erfahren, dass man dort auch Massagen anbot und im Zuber bekam ich schon eine Kostprobe. Für den Sonntagmittag holte ich mir dann einen Termin.

Der Sonntag drohte erst ein Reinfall zu werden, ob des nass-kalten Wetters am Morgen, doch im Laufe des Tages klärte sich der Himmel und es trocknete recht schnell alles wieder. An sich fand ich den Sonntag etwas stressig, denn zwei mussten Wachdienst schieben (Eintrittskontrolle), zwei fuhren auf der Suche nach der nächsten Tankstelle fort, und nach einer von zwei Stunden Wachdienst wechselte man sich ab, da dann die Modenschau stattfinden sollte, an der wir auch am Samstag schon Teil genommen hatten. Bis kurz vor knapp war es ungewiss, ob die zwei Tankstellensucher rechtzeitig wieder da sein würden, so dass ich meinen Massagetermin verlegte. Im Nachhinein war dies aber unnötig, da ja die zwei pünktlich zurück waren.

Die Belagerung hab ich nur am Rande mitbekommen, als ich einen kurzen Spaziergang über das Gelände wagte, nach meiner Massage. Von den Fotos stellte ich jedoch heute fest, dass ich scheinbar nicht viel von der Burg gesehen hatte. Ich habe keine Ahnung, wo die Jungs die Bilder gemacht habeen o.O Ich bin auch nicht durch das ganze Lager gekommen. Ach, immer wieder das Selbe! Schade eigentlich.

Die Kukulle, die ich letztes Jahr irgendwann angefangen hatte - die immer noch nicht ganz fertig ist - gab ich den beiden Tankstellen suchern mit für den kleinen Paul, damit er nicht so nass wird. Die Bilder sind echt süß geworden (o= und erstaunlich, wie gut dem kleenen das Ding gepasst hat. Nachdem sie zurück waren, hab ich endlich angefangen den Ausschnitt zu versäubern / zusammenzunähen (diesmal in einem Schritt, dat wird bombenfest halten) und vielleicht bekomm ich das Teil ja mal in nächster Zukunft fertig. Damit hätte ich dann wieder einen Punkt auf meiner To-Do-Liste abgearbeitet.

Auch mein selbstfabriziertes Schapel kam gut an. Und irgendwann hatte ich sogar den Dreh raus wie ich diesen Seidenschal als Wimpel wickeln musste, damit es hält. 

Und wo wir bei den Accessoires sind: einer unserer Nachbarn schräg gegenüber fertigte Fiebeln, und allerlei Nadeln selbst an. Auch hingen dort Gürtel, einige Paar Schuhe standen dort, sowie verschiedene Kleider, Gugeln, Taschen und Hüte konnte ich dort im Angebot sehen. Neben den Fiebeln hatte er auch Tasselscheiben! Ach, war ich entzückt! Mir fiel die Entscheidung so schwer, denn es gab tatsächlich einige zur Auswahl. Nicht wie im Internet, wo es nur ein oder vielleicht zwei Modelle gibt, wie ich ja hier bereits feststellte. Ich hab mir ein Paar hübsche kleine mit einer Blütenprägung geleistet. Wobei ich sagen muss, im Vergleich zu einigen der Scheibenfiebeln schienen sie mir eher mittelgroß als klein. Den Spaß hab ich mir auch 50€ kosten lassen. Ich find es so toll, dass ich endlich Tasselscheiben habe!! Und dann auch nicht dieses Standardmodell (o= und keine gegossenen, sondern äh... Press... weiß nicht mehr genau wie das hieß, gepresste Messingbleche auf einer Kupferscheibe. Dadurch sind die auch nicht so wahnsinnig schwer und werden entsprechend nicht so nach unten hängen und ziehen an meinem Umhang ^.^
Außerdem hab ich mir eine sehr feine Bronzenadel (ich mein es war Bronze...) geleistet. Am liebsten hätte ich gleich auch noch ein paar Stecknadeln gekauft, aber irgendwann muss man auch mal einen Schlussstrich ziehen und an das Konto denken ^.^;;

Auf der Rückfahrt merkte ich dann den Effekt der Massage, wie sich langsam der Muskelkater bemerkbar machte. Mir war nicht klar gewesen, dass ich derart verspannt war. Aber das war's wert!

Eben versuchte ich schon, den Matsch wieder aus dem roten Kleid auszuwaschen, jedoch befürchte ich, dass es diesmal nicht mit dem Handwaschgang getan ist. Der Saum sieht immer noch sehr schmuddelig aus und das linnen Unterkleid zeigte gar keine Verbesserung was die Sauberkeit angeht.

Was ich noch erwähnen wollte: Ich kam mir so niedlich, so klein und so schlicht vor... da hab ich Gewandungen gesehen, da bin ich bald grün vor Neid geworden! Was die für tolle Sachen hatten! da will ich auch gleich mehr und besser und toller und überhaupt... Naja, dazu wird es noch genug Einträge geben (o=

Nun geht es an die Vorbereitung des nächsten Lagers! Ehrenbreitstein, wir kommen!

Mittwoch, 4. Juli 2012

Projekt: Schapel selber machen IV

In Sachen Schapel hab ich etwas kurzentschlossen gehandelt. Als Henrike berichtete, sie habe bei Silberkram den Schapel bestellt, kam mir der Gedanke, so schwer kann das ja nicht sein. So recht gefallen wollte mir das angebotene Exemplar nicht, das ist aber wohl mehr persönlicher Geschmack ^.^

Aber von der Art, wie dort das Schapel gefertigt wird, dachte ich, man könne doch ein Schepel flechten. Ja, flechten! In der Heidelberger Liederhandschrift sieht das ein oder andere Schapel auch aus wie aus Drähten 'geflochten'. Nicht?
Gut, es könnte auch ein Goldreif mit irgendwas umwickelt sein. Aber von der Farbe her, würde ich nicht sagen, dass es so ein doofer Polsterring ist, so ein Hämorriedennotkissen >.< Ich könnte mir aber auch vorstellen, dass man zwei stärkere Drähte so wickelt, dass sie eine unendliche 8 bilden (ich weiß nicht, wie ich das sonst beschreiben sollte) und dann eventuell ein Band oder Borte darin ein'weben'

Letztendlich habe ich 4m versilberten Kupferdraht gekauft (der reine Silberdraht in der Stärke hätte ca. 35x so viel gekostet... Für einen ersten Versuch wollte ich ehrlich gesagt nicht so viel Geld ausgeben.

Was ich nicht bedacht habe: Kupferdraht ist schon recht stabil... es war nicht einfach damit zu flechten. Und ja, ich habe tatsächlich geflochten, das mit den 8en kam mir danach erst... aber ich hab auch 3m Messingdraht gekauft ^.^ also könnte ich dekadenterweise auch noch ein solches ausprobieren. Vielleicht finde ich die Zeit ja noch.

Trotz der Starrheit des Drahtes, ist das ganze recht gleichmäßig geworden. Allerdings sind 4m verdammt viel Zeug und ich hab jeden der drei Stränge doppelt genommen. Ich verschätzte mich allerdings beim Längenschwund... ich dachte, das Endprodukt würde kürzer ausfallen ^.^ Nun ist dieser Schapel doch ziemlich weit geworden. Und ganz ehrlich, die Rückseite ist mir nicht so schön gelungen. Da könnte ich noch mal irgendwie nacharbeiten.

Vielleicht wäre es kürzer geworden, wenn ich das Schapel nicht so schmal gemacht hätte? hmm...
Noch mal auseinandernehmen halte ich für nicht so ne gute Lösung, der Draht ist ja nun an einigen Stellen doch etwas stark verbogen, das wäre nachher nicht mehr schön. Aber hey, 1,79€ für 4m war jetzt nicht unendlich teuer ^.~

Leider hab ich das erste Produkt noch nicht photographiert ^.^; also all ihr neugierigen dadraußen, sorry!

Projekt: seidenes Unterkleid III

Ein kurzes Update, ich bin in den zwei Wochen nicht sonderlich weit gekommen mit dem Unterkleid.

Der optimale Stoffverbrauch ist ermittelt mittels meines Entwurfblocks - um mal einen Einblick zu vermitteln, wie das läuft, hab ich das photographiert
Rechts einmal das ganze Blatt inkl. meine A5 Block für alle Notizen, vornehmlich Maße und Ideen
 Und dann noch mal das ganze in fast erkennbar, ohne Notizblock ^.^


 Dann hab ich begonnen die Abmessungen auf den Stoff zu übertragen, was mich wieder sehr frustriert hat, weil der Stoff nach dem Waschen doch ziemlich verknittert war -.-
Also hab ich den Seidenstoff gebügelt. Dass sich der Stoff dabei extrem statisch aufgeladen hat, hat nicht zu meiner Unterhaltung beigetragen.

Anschließend hab ich die bereits angezeichneten Markierungen (gerade mal den Vorderteil ^.^ ohne Details) und angefangen den Rückenteil anzuzeichnen. Aber meine Motivation ist nicht sonderlich hoch. Der Stoff ist so... fisselig o.O Ich hab jetzt schon keinen Bock mehr Seide zu verarbeiten *narf*

Ich denke, ich werd es nicht bis Herzberg fertig machen. ich hab gar keine Lust mich da noch zu stressen, ehrlich gesagt.

Mittwoch, 27. Juni 2012

Projekt: Pilgertasche I


Die Zeit ist nun - knapp zwei Wochen vor Herzberg - auch etwas knapp inzwischen, jedenfalls wenn ich sie Kleider von Hand nähen wollte (sagen wir unmöglich ist eine Vokalbe, die eher passen würde).

Alternativ wollte ich dann eine Pilgertasche machen, weil die wäre wirklich mal notwenidg.
Da ich noch von dem Stoff vom roten Kleid was über hab, wollte ich dann daraus die Pilgertasche machen.
Mein Problem war aber eigentlich der Gurt, denn so viel Stoff hab ich auch wieder nicht. Dann wollte ich improvisieren, es waren längliche Stücke über, allerdings mehr so Keile, als Streifen. Diese Keile hab ich zu Streifen zusammen genäht und festgestellt, dass das echt bescheiden aussieht, hab mich dagegen entschieden und diesen Streifen nicht fertig genäht.
Dann überlegte ich mir, ich habe ja noch ein Band aufgezogen auf dem Webkamm, das wäre eine Alternative. Natürlich ist so ein kammgewebtes Band (Borte XD) nicht sonderlich stabil und als Tragegurt allein wohl zu labberig. Aber glücklicherweise habe ich noch einen langen Leinenstreifen gefunden, auf den ich diese Band aufnähen könnte. Inzwischen nehme ich aber von diesem Band auch wieder Abstand, weil es farblich nicht zum Stoff der Tasche passt >.< Dabei finde ich die Farbkombination vom Band selbst hübsch. Vermutlich geht es für eine andere (nicht mittelalterbezogene) Tasche drauf ^.^

Was nun? Ziehe ich ein neues Band auf? Ich mein, auf dem Kamm ist genug Platz für 3 Bänder gleichzeitig - ist ja schließlich eigentlich für einen 80er oder 90er Webrahmen gedacht und warum nicht zweckentfremden?

Soll ich andersfarbigen Wollstoff nehmen? Von dem Weißen wäre noch genügend über. Aber wie sieht das denn aus?! Ein wenig modisches Bewusstsein muss man ja schon haben! *lach*

Von der Gurtproblematik abgesehen, habe ich vorhin versucht, dieses Stück Stoff, das ich noch habe irgendwie mit dem Schnitt einer Pilgertasche in Einklang zu bringen. Es grenzte für mich an einen geistigen Spagat. An sich möchte ich die Tasche etwas größer haben, als in dieser vermutlich sehr bekannten Anleitung. Da ich an den Exemplaren für Benni und Matthes schon gesehen habe, dass allein schon durch die knappe Öffnung oben der Nutzen durchaus eingeschränkt ist, vom Rauminhalt mal ganz abgesehen.

Eine Pilgertasche ist halt kein 'schwarzes Loch' d.i. eine durchschnittliche Handtasche. Aber irgendwie muss sich da doch was drehen lassen!

Also ich war mental blockiert, und ich glaube, heute bin ich auch einfach nicht in der Lage diese Blockade zu durchbrechen und etwas produktives, geschweige denn eine Pilgertasche zu schaffen.

Dieser Post dient eigentlich nur, um meinem Frust ein wenig Luft zu machen (o=

Samstag, 23. Juni 2012

Der Handwaschgang

Sollte ich jemals beabsichtigen das seidene Unterkleid je genäht zu bekommen, müsste ich auch mal damit anfangen. Als aller erstes sollte der Stoff dann mal gewaschen werden.

Jetzt hatte ich den Seidenstoff gewaschen und das warme Wasser mit dem Woll- und Feinwaschmittelzusatz war nun da, da hab ich spontan das rote Kleid noch mal durch gezogen. Ich hatte es auf dem Kastellfest gar nicht getragen, und Henrike hatte es nur kurz für die Modenschau an. Entsprechend dachte ich, es sei vergleichsweise sauber.

Aber weit gefehlt! Mich ereilte ein gewaltiger Schock, als ich sah, wie dreckig das Wasser wurde! Eine Pfütze hätte dagegen noch fast sauber ausgesehen. Ich denke, es ist immer noch nicht wirklich sauber, aber irgendwann war das Teil auch einfach extrem schwer. Das Wasser wieder raus bekommen, ist die nächste Sisyphusaufgabe.

Ja, sonst habe ich meine Kleider nicht von Hand gewaschen. Aber dieses rote Kleid fusselt, so dass danach mein leinenes Unterkleid zartrosa aussah ^.^ deswegen hatte ich zumindest die weißen Sachen separat gewaschen.
Und ja, ich hab die Sachen einfach wie normale Buntwäsche bei 40° mit Colourwaschmittel gewaschen... Da ja meine Stoffe alle eh gewalkt waren, hat mich das nicht weiter gestört.
Bis zu dem Zeitpunkt, wo mir aufgefallen ist, dass die Nähte aufgehen. Und das waren Maschinennähte mit Baumwollfaden (glaub ich wenigstens, dass es Baumwolle war ^.^). Das Leinengarn ist ja leider gar nicht kompatibel mit der Nähmaschine - ja, auch nicht, wenn man es auf eine passende Rolle aufspult. Der Faden reißt einfach viel zu schnell.

Also hab ich vor einiger Zeit extra Waschmittel für Wolle und Feines gekauft (Ökowaschmittel sogar ^.^). Da aber Handwäsche mehr Arbeit ist, schiebe ich das Waschen nun länger auf >.<

Mittwoch, 20. Juni 2012

Die Nachwehen des organisatorisch-bürokratischen Akt der Vereinsgründung

Lalalala... ^.^ Da ich keine Rückmeldung bezüglich möglicher ausstehender Beiträge noch zu Zeiten des 'alten' Vereinskontos bekommen hatte, war ich etwas nachlässig mit meinen eigenen Beiträgen.
Diesen Missstand habe ich dann soeben behoben und meine fehlenden Beiträge überwiesen.

Da ich aber leider immer noch nicht auf das Konto zugreifen kann - diese Nebensächlichkeiten wie Vollmachten und daran hängende Bankkarten ^.^ - kann ich auch nicht mal sagen, wie gut es um unsere Kasse bestellt ist. Das ist ein durchaus frustrierender Umstand, wo ich doch die Kassenwärtin bin.

Nach all dem Hin und Her hab ich mir eben eine Excel Tabelle erstellt, die als Kassenbuch herhalten muss, somit könnte ich auch theoretisch meine Aufgabe in der nächsten Zukunft übernehmen.

Sooo lang kann das doch jetzt alles auch nicht mehr dauern. Inzwischen haben so viele bereits für diverse Vereinszwecke Geld vorgestreckt, es wird bald mal Zeit diese Schulden zu begleichen.
Allerdings wunder ich mich schon, dass die Bank noch keine Rückmeldung gegeben hat bezüglich der Vollmacht.

Mittlerweile haben wir auch vom Finanzamt bestätigt bekommen, dass wir ein gemeinnütziger Verein sind, was unter anderem auch den netten Umstand hat, dass die Gebühren beim Amtsgericht für die eigentliche Eintragung ins Vereinsregister entfallen. Wir warten eigentlich nur noch auf den Registerauszug, dann ist die Vereinsgründung formal durch (=
Ich hätte ja nicht gedacht, dass das ganze so lange dauern würde.

Mittwoch, 13. Juni 2012

Projekt: seidenes Unterkleid II

Nachdem das Material (aka Stoff und Nähseide) beschafft sind, der nächste Schritt:

Erneut Maße nehmen! Ich mein, zum einen hab ich glaub ich den Zettel mit meinem Maßen verlegt. Zum anderen... die waren von 2009 glaub ich. Kann nicht schaden, mal nachzumessen, gell?

Was ich allerdings nicht erwartet hab, war die Tatsache, dass ich in der Länge irgendwas ändern müsste... Das rote Kleid war absichtlich recht lang, hinten mit Schleppe und so... aber eigentlich hatte ich zwischendurch mal gemessen und befunden, dass 1,20m ausreichend sei... nun maß ich eben, und stellte fest, 1,36m kmmt ja wohl eher hin.
Das verstört mich leicht, denn wir reden hier nicht von 1-2cm unterschied, mehr von 10-16cm - was, wie ich finde, viel ist.

Mit den neuen Maßen werd ich dann gleich mal mit Hilfe des Entwurfblocks den optimalen Stoffverbrauch ermitteln... ja, ich zeichne alle Teile einzeln auf und diesmal auch maßstabsgetreu 1:100 (tun wir mal so, als wüsste ich, wovon ich rede... ^.^)
Ich möchte ja nicht den schönen Stoff verschwenden. Mal sehen, wie viel über bleibt, und was ich dadraus eventuell noch machen könnte...

Montag, 11. Juni 2012

Projekt: Strümpfe II

*sigh* man, ich hab echt kein Glück mit Strümpfen!

Die nadelgebundenen waren mehr etwas klein, ich mein der gelbe war fast perfekt, bis auf den Fersenbereich, der war etwas knapp bemessen, so dass ich befürchtete, er könne beim An- und Ausziehen irgendwann reißen oder so...
Der weiße war eher allgemein komisch geraten.

Und nun, der erste genähte ist... zu groß. Und so formlos. Irgendwie komisch. Ich denke, den kann ich noch retten... aber das wird ne Frickelei *sigh* Am Schnitt des Zweiten werde ich definitiv noch einiges ändern müssen. Aber dann sehen sie ziemlich unterschiedlich aus...

Ach wie blöd! Ich glaube, dann lege ich die Strümpfe erst mal auf Eis und mache lieber mit dem seidenen Unterkleid weiter.

Projekt: Strümpfe

Unerwartet hat das Unterhemd zu versäubern doch noch nen Tag mehr gedauert. Nicht, dass ich durchgearbeitet hätte, mehr so mal abends und dann war die Nacht auch schneller rum, als ich nähen konnte ^.^

Also hab ich gestern dann beim Film schauen das Unterhemd beendet und es war noch so viel Film übrig ^.~ da hab ich mir noch was kleines für zwischendurch gesucht. Erst wollte ich die Kukulle weiter machen, aber dann hätte ich doch noch in den Keller gemusst und braune Wolle hochholen müssen - das war mir dann doch zu viel Aufwand für einen Lückenbüßer. Stattdessen habe mich endlich meiner Strümpfe angenommen!

Nun, ich fürchte fast, dass die Strümpfe vom Schnitt her nicht optimal geraten sind - aber was will man erwarten, die liegen ja wie gesagt schon seit Jahren angefangen rum ^.^
Insbesondere auf dem Spann ist es etwas... knubbelig, fürchte ich. Ich hab versucht, mich nach dem Schnitt zu richten, der gab eine Art M-Form vor. Allerdings hab ich beim Zuschneiden nicht sonderlich exakt gearbeitet, so dass das zusammenfügen eben eine extreme Frickelei war.

Ich hatte sogar gestern schon einen beträchtlichen Teil zusammen genäht, als ich bemerkte, dass es äußerst unbequem würde, wollte ich die Strümpfe ebenfalls mit einer falschen Kappnaht versäubern... Also Kommando zurück, die Naht wieder aufgetrennt, und dann war es auch schon wieder Zeit zu schlafen.
Die Strümpfe werden wie meine übrigen Kleider versäubert, der Nahtüberstand wird auseinandergebreitet und mit einem Überwendlingstich an den Stoff geheftet.

Ich habe bereits den Fußteil an den Schafteil des ersten Strumpfs angenäht und diese Verbundungsnaht versäubert. Ebenfalls habe ich an der Zehenregion begonnen den Strum zuzunähen. Mir ist eben kurz vor der Verbindungsnaht der Faden ausgegangen und es ist längst Zeit zum Schlafen.

Insgesamt sieht der erste Strumpf aber schon deutlich sauberer aus, als ich erwartet hätte, bei diesem eher diletantischen Schnitt. Nun, von den Beinlingen mit angesetztem Fuß abgesehen, ist dies mein erster Versuh.. ich bin mir nicht mal sicher, ob ich die Strümpfe nicht schon vor den Beinlingen  zugeschnitten hatte...

Aber an sich halte ich es für sinnvoll, die Strümpfe endlich fertig zu stellen, da mein offensichtlichster Anachronismus derzeit die Sportsocken waren (o=

Aber nach den Strpmpfen konnt dann endlich das seidene Unterkleid!

Freitag, 8. Juni 2012

Update: Stoffbestellung!

OHmeinGott, OhmeinGott, OhmeinGott!!!! Der Postbote hat mich eben geweckt ^,^ er brachte mir mein kleines Päckchen mit meinen Seidenstoffen!!!

Die Stoffe sind perfekt! Das blau past sehr schön zum grün, wie ich finde. Und der weiße Stoff für das Unterkleid ist wie erhofft blickdicht!!!

*freufreufreu* Da hat sich das Geld und die Geduld ja echt gelohnt :D

Dann muss ich jetzt ganz schnell Bennis Unterhemd fertigstellen, damit ich mein Unterkleid nähen kann! Ich denke, das sollte heute zu schaffen sein. Das ist doch mal ne Motivation.

Meine farbige Nähseide ist ja leider immer noch nicht angekommen. Ich frag mich ja, ob ich da eine gesonderte Versandtbestätitgung bekommen werden, wenn es so weit ist, und ob das noch rechtzeitig geschehen wird - ich mein, ich wollte das Kleid Anfang Juli fertig haben >.< Woran ich ja nicht mehr wirklich glaube, im Anbetracht der Tatsache, dass von Hand nähen doch deutlich länger braucht, als mit der Maschine und nun, so rasend viel Zeit hab ich dann auch wieder nicht über.

Update: Handnaht üben am Unterhemd

Wie im letzten Eintrag bereits erwähnt, ist Bennis Unterhemd mein (erstes erfolgreiches) Übungsstück für Handnähte. Ok, dies klingt irreführend, da die meisten Nähte tatsächlich mit der Maschine gemacht wurden. Aber hier finden sich dann doch die ersten wirklich nennenswerten Handnähte. Ok, da war mal ein Pilgerbeutel für Matthes... aber die Nähte sind nichts, im Vergleich zu diesem Unterhemd.

 Inzwischen ist es vollbracht, es ist in einem Stück! Es könnte also grundsätzlich seine Funktion übernehmen. Natürlich ist da noch diese Kleinigkeit, mit dem Versäubern der Nähte. Das Leinen löst sich wirklich schnell in Wohlgefallen auf, weshalb diese Kleinigkeit schon fast so essentiell ist, wie die Nähte an sich.

Was mir allerdings aufgefallen ist, dass ich eventuell bei den Vorbereitungen - bevor ich es zusammen genäht hab, auf einiges hätte achten können: z.B. dass die Seite, wo die hübschen Stiche sind nicht die kürzere und damit später bei vollbrachter falscher Kappnaht, die unsichtbare ist. >.<
Außerdem könnte man den Abstand zwischen Naht und Stoffrand noch optimieren als auch den Längenunterschied zwischen den beiden... äh, wie heißt das eigentlich? die kurzen Seiten von der Naht? Öhm ja, ich hoffe, ihr wisst, was ich meine. Optimiert meint in diesem Fall eine gleichmäßige Länge. Das würde sich auch auf ein gleichmäßigeres Bild auf der Außenseite auswirken.

Aber glücklicherweise sind die Stiche außen so fein, dass sie nicht sonderlich auffallen.

Und möglicherweise könnte ich doch schneller sein, wenn ich nicht durch irgendwelche Videos abgelenkt wäre ^.^ Ja, ich nähe immer nebenbei. Ich hab sogar vorher noch verzweifelt nach was zu gucken gesucht, da ja derzeit Sommerpause ist, und ich bei allen meinen Serien auf dem neuesten Stand war...

Für das seidene Unterkleid, werd ich dann wohl doch etwas genauer arbeiten müssen - und konzentrierter, sonst wäre mir das nicht passiert, die hübscheren Stiche zu verstecken ^.^;

Oh, da ist auch noch das andere Unterhemd... möglicherweise sollte ich das auch mal fertigstellen... demnächst irgendwann mal. Vielleicht setze ich da auch noch ein paar Zwickel unter den Armen ein? Ich muss mir das mal bei Tageslicht beschauen. Die Nähte unter den Armen waren sowieso nicht so schön zusammengelaufen und haben noch kleine 'Belüftungslöcher', aber ansonsten ist es schon in einem Stück. Es hätte nur noch versäubert werden müssen. In diesem Zustand ist es schon seit November 2010.

Daran sieht man mal wieder, ich sollte einige Dinge endlich mal fertig stellen T_T

Mittwoch, 6. Juni 2012

Das Nähen von Hand: Doch nicht so müßig!

Nun zum Wesentlichen! Nachdem die Sache mit dem Fuß mich wider Erwarten nicht produktiver gemacht hat, war die momentane Erkältung da doch schon effektiver in dieser Hinsicht!

Da meine Bestellung, von der ich hier berichtete, sagen wir mal, mäßig erfolgreich bisher war, war ich gezwungen mich anderweitig zu beschäftigen. Sicher, hier hatte ich ja schon klar gestellt, dass ich auch noch gut zutun hab, das war also kein Problem.

Das Problem mit der Bestellung bisher ist, dass von den Garnen, die ich bestellt hab, die blaue und grüne Nähseide (entgegen der Anzeige auf der Homepage des Shops) derzeit nicht lieferbar waren - die weiße schon. Doch meine Stoffbestellung ist auch noch nicht angekommen. Mit anderen Worten, ich habe grünen Stoff und weiße Nähseide -.- also kein grünes Kleid, aber auch kein seidenes Unterkleid.

Meine alternative Beschäftigung ist derzeit das Unterhemd für Benni. Beim überziehen fand ich die Schulterpartie etwas einengend, also hab ich noch einen zusätzlichen Zwickel eingesetzt - kann nicht schaden. Aber im Bereich der Achselhöhle, wo so viele Stoffstücke zusammentreffen, ist es immer blöd mit der Nähmaschine zu hantieren. Ich setzte also das erste Quadrat von Hand ein, und stellte fest, mit der passenden Nadel kann ich deutlich feinere Stiche machen. Feinere Stiche bedeuten eine festere Naht... Ich hatte immer Sorge, meine Handnähte seien nicht haltbar genug. Nachdem mein zweites Unterkleid ja anfing an den Nähten aufzugehen - der Stoff war intakt, wohl gemerkt! - habe ich nun fast die Hoffnung, dass die Handnähte länger halten.

Auch das Versäubern der Nähte gestaltet sich deutlich einfacher, wenn man falsche Kapnähte macht. Durch die feine Nadel, kann ich sogar so dicht in den Oberstoff einstechen, dass ich nur wenige Fäden des Stoffs kreuze. Nach ein paar Mal waschen und in der Sonne liegen, dürfte das Garn auch soweit gebleicht sein, dass es quasi unsichtbar ist (o=

Einziger wirklicher Nachteil an der Sache: Das Gar ist so fisselig, so fein... so nicht stabil, dass mit der feinen Nadel der driss Faden ständig reißt. Ich habe z.T. mit Fadenstückchen von 15-20cm länge genäht. Ich habe mehr Zeit gebraucht um den neuen Faden anzuknüpfen, als für das tatsächliche Nähen... es hat mich irre gemacht. Irgendwann war ich es leid, und seit dem benutze ich einen doppelten Faden. Mit dem weißen Wollfaden musste ich das auch machen, weil der so fisselig war. Bisher klappt das ganz gut, ist nur einmal - im Gegensatz zu dem einzelnen Faden, der ca. alle 12cm gerissen ist (sind ca. 5cm Naht) - gerissen. Dafür sieht man den Faden jetzt natürlich deutlicher...

Man kann halt nicht alles haben.

Aber es geht dann doch schneller als erwartet. Und wenn ich mir dann doch die Mühe mache, den Stoff vorher mit Nadeln zusammen zu stecken, wird die Naht auch halbwegs gerade.

An sich, ist das Nähen von Hand doch nicht so müßig, wie ich dachte. Ich schätze, mit etwas Geduld, könnte ich mir vorstellen, meine zukünftigen Gewandteile, Beutel etc. alle von Hand zu nähen. Das brächte mich einen Quantensprung näher an eine authentische Ausrüstung (o=

Ich betrachte das jetzt mal als Übungsaufgabe, für mein Unterkleid :P
Sollte der Stoff noch länger auf sich warten lassen - von dem farbigen Seidengarn wage ich nicht in der nächsten Zukunft zu träumen brauche ich eine andere Zwischenaufgabe. Außer einem Pilgerbeutel, der nun doch vergleichsweise schnell ginge, möchte ich aber als Lückenbüßer nichts neues anfangen.

100. Eintrag! Über die Zukunft dieses Blogs...

Wenn ich eben nicht falsch geschaut hab, ist dies mein insgesamt 100. Eintrag in diesem Blog ^.^ - in 3,5 Jahren. Ja, so oft blogge ich hier auch wieder nicht - dafür versuche ich nur zu schreiben, wenn mir etwas unter den Nägeln brennt. In Zukunft könnten es aber deutlich mehr Einträge werden und häufiger, da ich beschlossen habe von meiner bisherigen Praxis abzurücken, in der ich alles, was mir beim Schreiben des jeweiligen Eintrags einfiel, einfach gebündelt in einem Beitrag zu bloggen.

Ja, es wird immer noch Einträge geben, die von mehr als einem Ding handeln. Sonst gäbe es ja wirklich lächerilch kurze Einträge ^.^ Aber ich möchte nicht mehr vom Hölzchen aufs Stöckchen geraten. Dafür werden dann wohl mehrer Einträge hintereinander geschrieben. Hier versuche ich abzuwägen zwischen 'Spam' und einer gewissen Struktur. ... Ja, so richtig strukturiert war dieses Blog nie. Wird es ehrlich gesagt auch nicht. Ich schreibe, wenn ich besonders begeistert, besorgt oder verärgert bin (o= Eben die Momente, wo man auch etwas zu sagen hat.

Gut, das sind schon zwei Absätze, die ich gar nicht geplant hatte, eigentlich wollte ich über etwas wirklich GANZ anderes schreiben, aber das werdet ihr dann in einigen Minuten oder so sehen.

Es wird also in zukunft etwas geschäftiger hier zugehen. Kein Grund zur Sorge also *lach* es zwingt einen ja keiner mitzulesen, gell?

Dienstag, 5. Juni 2012

Projekt: Leseliste I - Vorüberlegungen

Nun, da die Sache mit den Kurzvorträgen etwas ins Stocken geraten ist - also gar nicht so richtig ins Rollen gekommen ist, möchte ich sagen - wollen wir nun einen etwas anderen Ansatz angehen. Allgemein betrachtet, ist das Hintergrundwissen innerhalb der Terra z.T. doch recht dünn gesät. Da man aber nicht gleich von jedem verlangen kann, sich all umfassend mit der von uns dargestellten Zeit auseinander zu setzen, wollen wir es wenigstens zur Verpflichtung machen, dass die Leute sich mit ihrer eigenen Darstellung auseinandersetzen. Es widerspräche unserer Satzung, wirkten wir nicht dieser Bequemlichkeit entgegen den Leuten auf Veranstaltungen nur gängige Klischees zu präsentieren.

Um den Einstieg zu erleichtern, wollen wir also eine kleine Leseliste erstellen. Eben fing ich an nach passendem Material zu recherchieren, als mir klar wurde, dass das ganze doch ein umfangreiches Unterfangen ist. Es muss mehr als eine Leseliste geben, oder eine thematisch stark gegliederte und strukturierte Liste. Zudem wäre es sinnvoll nur Titel aufzunehmen, die leicht zugänglich sind und nicht zu umfangreich. Denn sehen wir den Tatsachen ins Auge, der Mensch ist faul und erst recht lesefaul. Es ist ja etwas ganz anderes einen Roman runter zu lesen, als sich eingehend mit einem Fachtext auseinander zu setzen.

Vermutlich wird es darauf hinauslaufen, dass ausgewählte Kapitel und Aufsätze in Kopie zur Verfügung gestellt werden für die einzelnen Darstellungsgruppen (Ritter / Ministeriale / Knechte u. Mägde / Handwerker...).
Und ein bestimmter Umfang in einem Bestimmten Zeitrahmen sollte schon bewältigt werden. Ich finde, 100-200 Seiten in einem Jahr sind jetzt nicht sonderlich viel verlangt. Schließlich fordert ja keiner ein eingehendes Quellenstudium von den Leuten (das würde auch nur ins Auge gehen...)

Nun, dieses Vorgehen birgt natürlich doppelte Arbeit. Erst einmal muss eine solche Leseliste recherchiert werden. Dann müssen die Textausschnitte zusammengetragen werden, um sie überhaupt zugänglich zu machen.

An dieser Stelle sollte ich wohl erwähnen, dass besagte Literatur weder kommerziell genutzt wird, noch einem breiten Publikum zugänglich gemacht wird. Es geht lediglich darum, den Wissenshorizont unseres Vereins zu erweitern, um im Sinne unseres satzungsgemäß erklärten Zieles, die historische Darstellung so gut es geht faktengetreu gewährleisten zu können und somit Besuchern und Interessierten keine Unwahrheiten aufzutischen. Erst Mal müssen die Mitglieder historisch gebildet werden, bevor sie andere daran teilhaben lassen können.

Mittwoch, 30. Mai 2012

Projekt: grünes Kleid I / seidenes Unterkleid I

Ich hab es getan! Ich hab den Seidenstoff bestellt... und Nähseide.
Bei der Nähseide bin ich mal gespannt, wie gut das farblich passt. Da mein Stoff- und Kurzwarenladen mich diesbezüglich nicht versorgen konnte und ich auch nicht sonderlich aufgelegt war mich anderweitig durch die Stadt zu schlagen, versuchte ich mein Glück dann doch online. Bei dem weißen Seidenstoff kann man, denk ich, nicht viel falsch machen. Auch nicht bei der weißen Nähseide. Aber ob die grüne Nähseide zum Grün des Kleides passt und ob die blaue Nähseide zum ebenfalls heute bestellten blauen Seidenstoff für das Ärmelfutter passt, ist noch ein ganz anderes Thema.

Erschreckender als meine Impulsivität zu diesem Kauf - gut, so richtig impulsiv war es jetzt auch wieder nicht, lang genug darüber rumdebatiert hatte ich ja schon, ich meine auch eher dass ich nicht abgewartet hab mit den Nähseiden, aber das wird schon - also erschreckender als dies, ist mehr die Tatsache, dass die weiße Seide für das Unterkleid zusammen mit dem einen Röllchen weißer Nähseide knapp 60€ gekostet hat. für 60€ hab ich schon mal jemanden komplett eingekleidet :P An dieser Stelle möchte ich erwähnen, mit etwas mehr Vorlaufzeit hätte das auch wirklich gut werden können.

Ich bin gespannt, wie sich die Seide zum Unterkleid verarbeiten lässt, und wie sich das Endergebnis nachher so trägt. Leicht ist der Stoff ja mit seinen 62gr/m². Eher interessant ist, wie luftdurchlässig das ganze ist, ob es eher am Körper klebt, ob er sich statisch aufläd und ob er so blickdicht ist, wie ich es mir erhoffe. Im Hinblick auf den letzten Punkt musste ich ja von der günstigeren Pongeseide abweichen, da sie doch schon ziemlich transparent war ^.^ Da ich ggf. irgendwann mal nur das seidene Unterkleid mit einem ärmellosen Surcot tragen wollte, wäre stark durchscheinend sehr von Nachteil gewesen.

Das wird eine neue Generation von Gewandung. Ein weiterer Meilenstein in Richtung der Gewandung einer freien Dame und weg von diesem unscheinbaren, unschönen dunklen... was weiß ich, was das für eine Farbe sein sollte. Der Stoff war für eine ganz andere, 'einfachere' Darstellung angeschafft.

Ich hab einfach mal 3m Seide bestellt. Vermutlich ist das was viel für mich abgebrochenen Riesen... vielleicht fällt ja genug ab, für einen neuen leichten Schleier inklusive Gebenden? Ein Paar seidene Strümpfe wären natürlich auch was gewesen... Warum hab ich da eigentlich noch nie dran gedacht?! Ich Schussel! Für Strümpfe wird der Rest sicherlich nicht reichen, die brauchen viel Material.

Ach, ich bin so aufgeregt!

Dienstag, 29. Mai 2012

Mal in andere Blogs geschnuppert (o=

Oh mein Gott! Ich hab mal wieder meine Blog Abos durchgeschaut und immer wieder bleibe ich bei diesem Blog hängen. Wie so oft, überkommt mich blanker Neid als auch irgendwie ein gewisser Tatendrang, es ihm nachzutun. Die Wahrscheinlichkeit, dass meine Endergebnisse auch nur annähernd so schick ausfallen, ist leider nicht so groß. Dafür bin ich wohl doch etwas zu ungeduldig.

Aber ich frag mich ja, was macht er mit den ganzen Täschchen und Beutelchen? ^.^ Vermutlich das gleiche wie ich, sammeln, und ggf. an andere weitergeben...

Über besagtes Blog bin ich aber auch auf ein anderes Blog weitergeleitet worden, das nicht minder beeindruckend ist! Hätte ich doch bloß ein besseres Händchen für das Handnähen! So schicke Sachen machen die.

Ich hab nun jede Menge Ideen für mein Almosenbeutelchen! Und ich kann mich nicht entscheiden, welche ich umsetzen möchte. Das ist doch Folter :P

Ich möchte sagen, er hat nur 120h für das komplette besticken eines Taschenrohlings gebraucht. Im Anbetracht meiner Geschwindigkeit ist das a) recht fix und b) mich hätte sehr oft zwischendurch die Lust verlassen >.< oh, und c) ich fürchte, ich hätte auch gar nicht das passende Garn dafür! Wie Edel wäre so ein Almosenbeutlchen, wäre es mit Seide bestickt ... *schwärm*

Freitag, 25. Mai 2012

To-Do-List bis Herzberg

Ja, wie vielleicht dem Veranstaltungsresüme des 2. Deutzer Kastellfests zu entnehmen war, besteht noch deutlicher Handlungsbedarf.

Aber vielleicht noch schlimmer ist, dass ich neben meinen eigenen kleineren und nicht so kleinen Projekten noch genügend zutun hab ^.^;

Zu nennen wären erst einmal die Dinge, die bereits angefangen sind:
  • Eine Kukulle - oder sagen wir mal eine verlängerte Gugel / geschlossener Kurzumhang mit Kaputze (das Gros ist bereits getan. Dank meiner Schusseligkeit musste ich improvisieren... sagen wir, interessant ^.^; 30.11.2012)
  • Ein Unterhemd für Benni (bis auf Ärmel und Halsausschnitt für evt. Änderungen alles fertig versäubert und gesäumt 10.06.2012 06.07.2012)
  • Ein Unterhemd für den Fundus (ursprünglich für Benni ^.^;)
  • Die Mütze / Kappe für Pascal (die Borte hat schon deutliche Fortschritte gemacht, yay!)
  •  Gürtel mit Gürtelenden versehen (wo auch immer diese Gürtelenden geendet sind o.O Ich find sie ums Verrecken nicht wieder...)
  • Umhang aufhübschen
  • Das dunkle Kleid wieder von seinen Borten befreien, die Ärmel Straffen (anschließend geht es in den Fundus über)
  • Meinen neuen wollenen Schleier fertig versäubern (ich denke, das mach ich nochmal, ist nicht so schön geworden)
  • Endlich die Strümpfe nähen -.- die liegen nun bestimmt schon 3 Jahre zugeschnitten in meinem Korb
  • Edit: Das Schuprojekt Zuende führen - liegt seit Mai 2009 angefangen rum.
Anschließend kommen all die neuen Dinge, die ich angehen wollte. Zu nennen wären hier:
  • Das grüne Kleid zuschneiden und nähen (Verschönerungen wie Borten können warten, ggf. mit farbiger Seide gefütterte Ärmel)
  • Ein Seidenes Unterkleid nähen (Stoff muss erst noch beschafft werden 30.05.2012)
  • ein blaues Surcot nähen (hoffe, der Stoff reicht dafür aus. Irgendwann mal mit Perlen besticken)
  • Endlich eine Pilgertasche nähen (mit den kleinen Beuteln am schmalen Gürtel, das war eine Farce. Ich sollte auch nicht mein ganzes Portemonnaie mitnehmen...) [Bis auf den Gurt, den ich selbst kammwebe soweit fertig 05.07.2012] 14.07.2012
  • Almosenbeutel (ja, unrealistisch, der wird nicht fertig bis Herzberg)
  • Kleid für eine Magd (Fundus) [Edit: es muss nur noch die Kragenblende gemacht und der untere Saum versäubert werden, ansonsten ist das Kleid von Hand genäht und fertig versäubert 13.01.2013]
  • Neuer Umhang

Also genau genommen, hab ich keinen wirklichen Überblick mehr darüber, was ich wann wie noch machen wollte. Das ist alles etwas ausgeufert. Ich wollte jetzt erst mal ein paar angefangene Sachen zu Ende bringen und sehen, was noch so ansteht.

Eben war noch was im Hinterkopf, aber ich habs schon wieder vergessen. Irgendwie ätzend >.< Aber natürlich werde ich über meine Fortschritte berichten, was denn sonst (o=

Montag, 7. Mai 2012

Fortschritte in QI/12

Wirklich viel ist im ersten Quartal nicht passiert. Die Vereinsgründung war relativ schleppend ehrlich gesagt. Gerade am vergangenen Freitag haben wir einen Notar bevollmächtigt uns ins Vereinsregister in Köln einzutragen. Die Reihenfolge war uns nicht immer ganz klar. Wir hatten unseren Satzungsentwurf auch schon vom Finanzamt auf Gemeinnützigkeit prüfen lassen und nun, sobald wir vom Amtsgericht hören, wollen wir uns final beim Finanzamt melden und wenn wir endlich diese vorläufige Bescheinigung der Gemeinnützigkeit haben, dann endlich wollen wir das lang geplante und heiß ersehnte Vereinskonto eröffnen. Der Bürokratische Aufwand war an sich gar nicht mal sooo viel, es zog sich einfach nur alles verdammt in die Länge.
Schon im Oktober hatten wir über den ersten Satzungsentwurf gesprochen, dann einen im Dezember verabschiedet, den wir aber noch mal überarbeitet haben. Nach einiger Recherche kam ich dann auch auf den Trichter, dass wir ein Haftungsproblem bekommen könnten. Natürlich nur im Fall der Fälle, aber wenn, dann wohl richtig. Da die private Haftpflichtversicherung dann nicht greift und ohne Eintragung ins Vereinsregister hätten wir vier vom Vorstand persönlich mit unserem privaten Vermögen geradestehen müssen. Das kann und will ich nicht. Das ist mit der Eintragung ins Vereinsregister erst einmal abgewendet, jedoch kann der Verein mit seinem Vermögen dafür belangt werden. Die finanzielle Lage mitbedacht, ist bei uns nicht viel zu holen. Da ginge wirklich der letzte Cent drauf. Aber eine Vereinshaftpflicht kostet schon ordentlich Kohle Ich werde die Mitglieder nicht überzeugt bekommen 100€ oder eher mehr pro Jahr auszugeben.

Davon ab, nachdem ich am selben Freitag, an dem wir übrigens ein Nähtreffen bei mir hatten, was unterdurchschnittlich effizient war, hatte ich in der Nacht noch einen Arbeitsunfall. Derzeit sitze ich hier mit einem geschienten Fuß, muss auf Krücken gehen und man hatte mir schon einen Schreck versetzt mit der Aussicht, der Fuß könne gebrochen sein. Die Ärztin bei der Kontrolle heute - die äußerst unsympathisch war - schloss einen Bruch aber aus. Das was die Ärztin in der Nacht für eine mögliche Fraktur hielt, soll ein Blutgefäß auf dem Röntgenbild gewesen sein.

Dieses kleine Maleheure hätte mich beinahe daran gehindert am Kastellfest in Deutz dieses Jahr mitdabei zu sein. Ich konnte schon im letzten Jahr nicht teilnehmen, weil ich arbeitsbedingt in so schlechter gesundheitlicher Verfassung war dass ich immobil war. Am Mittwoch wird dann weiter entschieden, was mit dem Fuß passiert. Das Kastellfest ist ja schon in der Woche drauf.
Da ich ja nun einstweile sehr eingeschränkt bin wegen meinem Fuß, hab ich mich heute daran gemacht und noch ein gutes Stück Borte für Pascals Mütze zu weben. Bin ja auch erst gute 2 Jahre dran :P Erstaunlich genug, obwohl ich in letzter Zeit sehr unkonzentriert war, ist mir das Brettchenweben doch relativ gut von der Hand gegangen.Vielleicht wird das ja doch noch was.

Es war auch mal angedacht bestimmte Accessoires in Serie zu produzieren. Ich habe ja schon einige Beutelchen fabriziert und Pascal hat dachte an Pilgertaschen. Ebenso wären Mützchen denkbar. Und bestimmt noch anderes. Wir haben ja schon mal was mehr Stoff übrig. Gerade von den Beinlingen bleibt oft viel über.

Freitag, 23. März 2012

Projekt: Lagerbleuchtung - Kerzenziehen I

In Verfeinerung meiner Darstellung erwähnte ich so lapidar nebenbei, dass ich vorhabe Kerzen zu ziehen.

Da Beleuchtung an sich ja ein schwieriges Thema ist, hatten wir mehr beiläufig beschlossen unser Lager zukünftig aus einer Mischung von Talglichtern und Bienenwachskerzen zu beleuchten.
Wobei ich der Öllampe immer noch eine Chance geben würde, da sie hell brennt und auch vergleichsweise viel 'Zugluft' aka. Wind aushält. Mein Versuch mit Speiseöl ist nicht sonderlich erfolgreich verlaufen. Wir haben den Docht kaum zum brennen bekommen und das Flämmchen war eher zaghaft und gab jedwedem kleinen Lufthauch nach und ging aus. Konventionelles Lampenöl ist da deutlich effektiver, fürchte ich.

Also, ich hatte vor Kerzen zu ziehen. Diesen Versuch plane ich schon seit vor Weihnachten. Problem an der Sache ist eigentlich mehr, folgendes: ich denke, wir möchte halbwegs lange Kerzen. Wenn man bedenkt, dass die Kerzen schichtweise durch wiederholtes eintauchen in ein Wachsbad nur allmählich an Dicke gewinnen, stelle ich mir das als sehr zeitintensiven Vorgang vor. Also, je dicker die Kerze werden soll, desto länger bin ich dran. Hinzukommt, dass ja eine ausreichende Menge Wachs verflüssigt werden muss und flüssig bleiben muss, in einem ausreichend hohen Gefäß, welches sinnigerweise ein paar Zentimeter höher ist, als die geplante Kerze. Das zusammen scheint mir eine Menge Wachs vorauszusetzen. Und in regelmäßigen Abständen muss Wachs nachgefüllt werden, denn je dicker eine Kerze wird, desto weniger Wachs ist ja folglich im Behälter aus dem die Kerzen gezogen werden.

Gut, ich kann gar nicht genau schätzen wie viel Wachs dafür benötigt wird. Aber ich gehe mal schwer davon aus, dass für den Anfang mindestens 5kg Bienenwachs von Nöten sind. Nun, was kosten 5kg? Das ist ziemlich unterschiedlich. Überhaupt einmal diese Verpackungsgröße ist schon für viele Kerzenshops problematisch. Dort findet man Angebote von 100-1000gr. Ja, Gramm. Hochgerechnet ist das wirklich unbezahlbar. Aber dann gibt es auch noch einige Anbieter, die es tatsächlich kiloweise verkaufen. Und wie Überall gilt auch hier, je mehr man kauft, desto günstiger ist der Kilopreis. Eben fand ich ein Angebot für 25kg Bienenwachs. Vergleichsweise war das natürlich das günstigste Angebot, dass ich bisher fand. Aber selbst wenn das Kilo noch unter 8€ kostet, rechnet man das hoch, ist der Gesamtpreis doch erschreckend. vergleichsweise, das einzelne Kilo kostet knapp 10€ mehr - man spart also gute 250€ würde man das einzeln kaufen...

Aber sei es wie es ist, das ist gerade finanziell außerhalb meiner Reichweite. Und ohne geglückten Versuch wäre es blödsinnig das Geld von der Vereinskasse zu erbitten.

Mein Plan war ursprünglich einen im Kleinen angelegten Versuch, sollte dieser Glücken, dann ein, zwei, oder wie oft es eben nötig ist, eine Art Workshop einzuberufen, der sich dessen annimmt. Da die Kerzen für die Allgemeinheit gedacht sind, wäre es nur fair, wenn andere sich zumindest an der Arbeit beteiligen. Es brauchen ja nicht alle sein, aber 1-2 Helfer wären tatsächlich wünschenswert.
Wenn man mehrere Kerzen gleichzeitig zöge, wäre das eine enorme zeitliche Entlastung. Ich habe zwar Helfer gesehen, mit denen man gleich mehrere Kerzen auf einmal ziehen kann, aber ich fand es etwas übertrieben für einen ersten Versuch gleich die großen Geschütze aufzufahren. Aber natürlich - da geh ich mal ganz stark von aus - wollen die anderen auch wissen, welcher zeitliche Aufwand sie erwartet. So ohne eigene Erfahrungswerte ist das eine echt schwere Kiste für mich.
Alternativ kann man auch gleich Kerzen gießen. Ich schätze, das ginge schneller. Vorausgesetzt man hat mehrere Formen. Angeblich soll es möglich sein mit Klopapierrollen zu gießen... an die zu kommen, dürfte nicht all zu schwer sein.

Donnerstag, 22. März 2012

Projekt: Pflanzenfärben II (Erfahrungsbericht inkl. Fotos)

Da ich gerade meine SD Karte mit den Fotos im Laptop hab, könnte ich auch eben eine Foto gestützten Erfahrungsbericht über meinen Versuch mit dem Pflanzenfärben letzten Oktober geben ^.^

Gefärbt habe ich mit Walnuss- und Zwiebelschalen auf jeweils einem Stück wollweißen Wollstoff in Leinwand- und Köperbindung.

Die Arbeitsumgebung war ganz schnöde, meine Küche. Ich habe also nicht 'authentisch' gefärbt, überm Feuer, im Kessel etc. sondern auf dem Ceranfeld im Kochtopf usw.. Links sieht man in dem Gefrierbeutel die Walnusschalen (schon nicht mehr grün, sondern tief dunkelbraun bis fast schwarz ^.^) und in der weißen Tüte sieht man ein wenig die Zwiebelschalen (das sind bei weitem noch lange nicht alle, die ich mit der Zeit gesammelt habe). Der blaue Eimer kommt später noch zum Einsatz. In der Metallschüssel hatte ich die Walnusschalen in heißem Wasser schon mal etwas eingeweicht und anschließend in ein Stück Leinen abgeseiht und schön verschnürt mit ins Färbebad gegeben, die Reste sieht man noch. Mithilfe der Waage habe ich versucht die Schalen, das Alaun (oben rechts in der Ecke) halbwegs abzuwiegen. In der Mitte, recht unscheinbar gegen die weiße Arbeitsplatte liegt noch teilweise mein Färbegut, die Stoffstücke.

Die Zwiebelschalen hatte ich ebenfalls eingeweicht, allerdings brauchte ich für die 20gr Schalen ein deutlich größeres Gefäß.
Links schwimmen schon die jeweils ein Stück Köper und Leinwand, rechts weichen die Zwiebelschalen ein. Da ich meine guten Kochtöpfe nicht versauen wollte, mussten die alten Emailetöpfe herhalten. Das ging auch ganz gut. Zum Glück hab ich die ollen Kochlöffel nicht weggeworfen, die waren dann gerade noch gut genug, um mein Färbegut schon in Bewegung zu halten und am Ende aus der Flotte rauszufischen.

Natürlich hab ich die Wollstücke nicht einfach so ins heiße Färbebad geworfen. Die aufgeweichten Schalen habe ich samt dem Sud, in dem sie dank des Einweichens schwammen, in den großen schwarzen Topf geschüttet und mit kaltem Wasser aufgefüllt. In die Brühe habe ich dann die Stoffstücke gelegt und alles zusammen habe ich dann wieder erwärmt.

Da ich aber nur den einen großen 'überflüssigen' Topf habe, musste die Walnussbrühe weichen. Aber hier verkommt ja nix! Also habe ich das Färbebad nebsst Färbegut in besagten blauen Eimer geschüttet und da noch ein wenig drin liegen lassen. Auf dem Bild sieht man schon, dass der Stoff Farbe angenommen hat.

Derweil landete also der Zwiebeschalensud im schwarzen Topf, wurde mit Wasser aufgefüllt und das feuchte Färbegut wurde ebenfalls dem Topf zugeführt. Auf dem Bild sieht man, dass hier eine Kontaktfärbung stattfindet (o=

Allerdings muss ich anmerken, dass die Zwiebelschalenfärbung meines Erachtens nach, wie Erbrochenes gerochen hat. Die Walnussschalen haben nicht annähernd so unangenehm gerochen. Die Kombination aus Zwiebelschalen und nassem, sehr warmen Wollstoff roch einfach äußerst unangenehm und erweckte in mir die Assoziation.

Zum Schluss will ich euch auch nicht meine Ergebnisse vorenthalten! Tadaaaa!

Leider ist die Qualität des Bildes nicht so berauschend. Auf der linken Seite sind die Wollstoffstücke in Köperbindung, auf der rechten entsprechend die in Leinwandbindung. Achja, beide Stoffe waren von sich aus bereits gewalkt, weshalb ich mir wegen verfilzen gar keine Gedanken gemacht habe ^.^ Im Übrigen ist der Wollköper doch merklich mehr eingelaufen als sein Leinwandgegenstück.

Wer sich über das Format wundert, sei hiermit aufgeklärt: In Ermangelung eines ausreichend großen Topfes um ganze Kleidungsstücke oder den zugeschnittenen Stoff für solche zu färben, habe ich es mit etwas kleinerem versucht. (Almosen-)Beutel eignen sich meiner Meinung nach hervoragend als Probierstücke! Sie sind klein, man muss nicht darauf achten einen bstimmten Farbton zu treffen und überhaupt, praktisch! Wie gesagt man kann ja nie genug Beutelchen haben!
Aus den Köperstücken habe ich bereits Beutel genäht, welche auch schon den Besitzer gewechselt haben.
Also das Format: Ich habe hier mit Resten gearbeitet. Dass jeweils ein großes und kleines von beiden Bindungsarten herausgekommen ist, war mehr Zufall. Jedoch hat mir dieser Zufall ermöglicht einen direkten Vergleich zu ziehen bezüglich des unterschiedlichen Einlaufverhaltens.

Freitag, 16. März 2012

Nach den Beutelchen nun eine Pilgertasche - Borten und Bänder

Ja, schon lange maule und jammere ich, ich brauche endlich eine mittelaltertaugliche 'Handtasche'. Der Unauffälligkeit halber nennen wir sie Pilgertasche.

Ich habe noch von dem roten Stoff und eigentlich gefällt er mir auch ganz gut, jedoch habe ich lange nicht genug Stuff, um noch einen Träger daraus zu machen. Aber man sieht ja oft, dass die Taschen bunte Bänder als Träger haben...

Nun, seien wir realistisch, bis ich ein ausreichend langes Band brettchengewebt habe, bin ich eine alte Frau. Ich weiß auch nicht, warum das bei mir so langwierig ist. Und nachdem ich bei eBay Angebote gesehen hab, wo selbst aus farbigem Leinen unglaublich feine, saubere Bänder gewebt waren, bin ich erst recht grün vor Neid und ein wenig verzweifelt. So feine Bänder bekomme ich wohl nie hin. Erst recht, seit ich so unendlich zerstreut und unkonzentriert bin, da muss ich das gar nicht erst probieren. Mir ist es ja schon so schwer gefallen, einfach nur 4 vor, 4 zurück zu drehen, ohne mich zu verzählen... ok, ich hab einfach meist vergessen ob ich grad vorwärts oder rückwärts drehe >.< es war also kein wirkliches verzählen, bei vier Löchern und vier Drehungen kann man ja immer nachzählen.

Aber eben hab ich einfach mal so aus Neugier nach Mustern fürs Kammweben gesucht und war völlig Fassungslos, was für unglaublich schicke Bänder man allein mit dieser Technik zustanden bringen könnte! Das hätte ich nie für möglich gehalten.
Sehr verdrießlich an der Sache ist jedoch, dass ich bis jetzt keine wirklich verständliche Anleitung gefunden habe, wie man diese Muster zustandebringt! Selbst Flinkhand war da nur wenig hilfreich. Tatsächlich, ginge ich nur nach deren Anleitung, hätte ich nie geglaubt, dass man so komplexe Muster überhaupt mit dieser Technik fertigen kann.

Ahh, was tun? Ich will, ich will, ich will! Aber wie wann wo?

Montag, 12. März 2012

Verfeinerung meiner Darstellung

Nun, es ist ja wohl kein Geheimniss, dass ich nicht sonderlich zufrieden bin mit meiner Darstellung. Für eine freie Dame, finde ich, ist meine Gewandung und sonstige Ausrüstung doch recht schlicht.

Ach, was ich nicht noch alles haben will!
Erst gestern habe ich dank dem Kommentar einer Bekannten auf Facebook einen... Handwerker? gefunden. Ich bin mir nicht sicher, als was ich ihn bezeichnen soll. Auf seiner Seite fand ich einige recht hübsche Stücke, die aber mehr keltisch anmuteten. Aus reiner Neugier habe ich angefragt, ob er auch auf Auftrag nach hostorisch belegbaren Vorgaben etwas fertigen würde und er meinte das sei gar kein Problem, ob ich Bilder habe? Ich hatte gar nicht so bald mit einer Antwort gerechnet! Nun steh ich etwas in der Not entsprechende Bilder zu finden.
Ein hübsch verzierter Schapel wäre wirklich ausgesprochen wünschenswert ^.^ Auch ein paar hübsche Tasselscheien würde ich ganz sicher nicht verachten. Bis dato fand ich keine mir wirklich zusagenden Exemplare. Nun, ich weiß natürlich noch nicht, in welchem Rahmen sich die Preise besagten Handwerkers bewegen. Außerdem, das könnte ggf. manchen etwas verwundern, wohnt besagter Handwerker in Estland. Ist ja nicht so, dass wir hier in Deutschland keine begabten Handwerker hätten, aber alles was ich unmittelbar zum Suchbegriff finde, ist eher... sehr fantasylastig.

Und als ob das nicht finanziell ausreichend belastend sei, kam mir eben der mir nicht mehr nachvollziehbare Gedanke, ich könne doch auch gleich mal anfangen mit einem neuen Unterkleid. Ein seidenes Unterkleid sähe sicherlich äußerst chick aus! Oh, und für mein grünes Kleid wollte ich noch indigoblau gefärbte Seide als Futter. Aber alles auf einmal geht schon mal gar nicht.

Meine zwei Kleider gefallen mir nicht mehr so richtig. Das Rote hatte so viel Potential, aber ich werd das Gefühl nicht los, ich habe es versaut. Und bisher war ich auch zu faul es noch mal komplett aufzutrennen und es noch mal zusammen zu nähen. Es ist ja selbst mir noch zu weit...

Aber wie mich ja in letzer Zeit meine Hosen, die mir immer weiter werden gelehrt haben, sollte ich wohl vor neuen Projekten noch mal Maß nehmen. Wenn mir das rote Kleid schon zu weit ist, welches ich mit den alten Maßen genäht habe, würde mir jedes neue Kleid erst recht viel zu weit sein. Erstaunlich, was das für einen Unterschied macht!

Zudem dachte ich, es sei eventuell angebrachter ein seidenes Unterkleid mit seidenem Faden zu nähen. Nähseide hab ich aber keine. Die müsste ich auch erst kaufen.

Doch all diese Gedankenspielereien sind müßig, da mein Konto derzeit nichts dafür hergibt. Erst recht nicht, nachdem ich am Freitag endlich meine drei Dammwildfelle beim Gerber abgeholt habe.

Aber ich sollte den Tatendrang, der hinter diesem Kaufrausch steckt vielleicht in andere Projekte lenken, die ich mit meinem Vorhandenem Material realisieren kann.

Zum Beisppiel steht immer noch eine Pilgertasche auf meinem To-Do-Plan, genauso wie Strümpfe, ein brettchengeweber Gürtel, mein Versuch selbst ein einfaches Schapel zu fertigen. Oh, und Kerzen ziehen wollte ich auch mal ausprobieren. Letzteres würde jedoch weiterer finanzieller Investitionen bedürfen. Bei Erfolg würde ich mir das Geld allerdings wiederholen, da die enstehenden Kerzen nicht für meinen privaten Gebrauch gedacht sind.

Montag, 27. Februar 2012

Bewunderung und Bedauern: die Homepage einer anderen MA Gruppe

Gerade bin ich zufällig über die Seite einer anderen Mittelaltergruppe (Sælde und êre) gestolpert. Da wir auch anstreben unsere Homepage in näherer Zukunft ein wenig zu füllen, kam ich nicht umhin gewisse Vergleiche zu ziehen. Die grundsätzliche Aufmachung der Seite möchte ich nicht näher kommentieren. Mir geht es gerade viel mehr um den Inhalt.

Ich bin zum einen positiv überrascht, dass diese Gruppe sich auch so intensiv mit dem Mittelhochdeutschen und der mittelhochdeutschen Literatur auseinandersetzt. Selbst wenn dieser Bereich allein nur einem einzigen Mitglied zu verdanken ist, so finde ich es dennoch (gerade deshalb?) beachtlich. Man hat sich ja schon deutlich damit auseinandergesetzt.
Was ich allerdings in diesem Zusammenhang nicht verstehe, ist die Ausdrucksweise über weite Teile der Seite. Also es ist schon verständlich ausgedrückt, jedoch in so einer affektierten Sprache, die dem Inhalt spottet. Ich hätte gerade bei einer so intensiv scheinenden Beschäftigung mit dem Mittelhochdeutschen nicht erwartet so eine - man möge mir den Ausdruck verzeihen - verkorkste Sprache zu finden. Das ist irgendwas zwischen Marktsprech und Umgangssprache. Nicht durchgehend, ich möchte es nicht schlecht reden! Ich finde es nur schade, denn da steckt so viel Potential drin! Ich bewundere diesen vergleichsweise ungewöhnlichen Ansatz, denn ich habe bisher auf noch nicht so vielen Seiten von Mittelaltergruppe /-darstellern Beiträge übers Mittelhochdeutsche gefunden.

Was mir auch ein wenig gefehlt hat, waren Angaben, woher man das Wissen bezieht. Mir schien das ganze schon irgendwo fundiert - zumindest zu großen Teilen konnte ich vieles davon mit dem Wissen, dass ich im Laufe meines Studiums gesammelt habe in Einklang bringen. An wenigstens einer Stelle kam es mir allerdings so vor, dass ein nicht mehr aktueller Forschungsstand, der inzwischen mehr im Bereich des Klischees anzusiedeln ist, wiedergegeben wurde. Ich möchte nicht unterstellen, dass dort Klischees verbreitet werden - das ist nicht so! Ich möchte nur sagen, dass es einen Unterschied macht, ob man eine sehr allgemeine Aussage trifft, die einem veralteten Forschungsstand geschuldet ist oder ob man nur allgemeine Klischees wiedergibt.

Zugegeben, in der Forschung ist es auch ein wenig so, dass es verschiedene Lager gibt, die jeweils ihre Ansichten / Theorien vertreten, von daher kann man auch nicht generell sagen, etwas ist grundweg falsch. Die Forschung wird nur immer differenzierter, was z.T. auch daran liegt, dass jede Generation Historiker etwas beizutragen wünscht und es nicht mehr Mittelalter wird, nur weil es mehr Historiker werden die sich damit beschäftigen. Man geht stattdessen ins Detail.

Um auf das Thema zurückzukommen, der Beleg macht den Unterschied zwischen (veralteter/m) Theorie / Forschungsstand oder Klischee für den Leser einfach deutlicher. Und ich bin mir ziemlich sicher, dass die Beiträge und Artikel dort belegt werden könnten, das ist ganz sicher nicht an den Haaren herbeigezogen. Deswegen ist es eben schade, und ich bedaure diesen Mangel. Ansonsten ist das nämlich inhaltlich eine ziemlich gute Seite.

Samstag, 25. Februar 2012

Stellenausschreibungen der Terra Coloniensis

Schon vor einiger Zeit hatte ich rumgesponnen, eine Stellenausschreibung sei doch mal eine gute Idee! Bestimmte Darstellungen, die wir gut integrieren könnten oder in gewisser Weise brauchen um die Darstellung anderer zu vervollständigen.

Beispielsweise wären ein paar Kammerdienerinnen für Henrike und mich durchaus angebracht. Entsprechend ist seit einiger Zeit auch ein von mir verfasstes Inserat zu finden.

Aber eben kam mir der Gedanke: Wir gehören dem Gefolge des Erzbischofs von Köln an und haben nicht einmal einen Beichtvater bei uns? Keinen Mönch oder Nonne? Nicht eine klerikale Darstellung befindet sich in unserer Gruppe. Das ist irgendwie traurig. Das sollte ebenfalls geändert werden!

Was könnten wir denn noch gebrauchen?

Sonntag, 19. Februar 2012

Einen Verein gründen: Was gilt es zu beachten?

Da ich ja mehr oder weniger nochmal von Vorn angefangen hab bei meiner Recherche bezüglich Vereinsrecht und -steuern, bietet es sich ja an die Früchte meiner Arbeit mit der Allgemeinheit zu teilen.

Wie ja bereits erwähnt, gibt es im Internet eine Fülle an Informationen auch zu diesem Thema, dass man - wie bei den meisten Dingen - nicht blind allem vertrauen kann oder darf.
Im Nachhinein muss ich aber sagen, dass ich eigentl. keine wirklich falschen Infos gefunden habe auf eher inoffiziellen Seiten. Es ist viel mehr so, dass sie z.T. eben nicht allumfassend informiert haben. Natürlich habe ich lange nicht alle Seiten zum Thema Verein und Vereinsgründung besucht, aber durchaus eine representable Auswahl.

Die verbindlichen Seiten seien hier kurz gekannt:
* Das BGB zum Thema Vereine
* Der Ratgeber Vereinsrecht vom Bundesministerium für Justiz
* Ein Merkblatt von der Oberfinanzdirektion Niedersachsen
* Und zuguter letzt die Broschüre Vereine und Steuern vom Finanzministerium des Landes Nordrhein-Westfalen.

Aber mit den passenden Suchbegriffen findet man auch noch wesentlich mehr. Allein die Fülle an Mustersatzungen empfand ich als erschlagend. Wobei ich zugeben muss, allein in den letzten 3 Monaten hat sich das Suchergebnis schon sehr verändert.

Da meinem Verständnis nach unser Verein durchaus als gemeinnützig gelten kann, werde ich die wichtigsten Punkte zusammenfassen und den anderen vortragen. Mindestens eine Änderung muss an unserer Satzung jedoch vorgenommen werden. Dieser Satzungsentwurf muss dann dem Finanzamt vorgelegt werden. Das Finanzamt kann ggf. Änderungsvorschläge machen. Anhand dieses Entwurfs wird dann über eine vorläufige Bescheinigung der Gemeinnützigkeit entschieden. Liegt eine solche Bescheinigung erst einmal vor, ist die Kontoeröffnung kein Problem mehr, dann entfallen auch die Kontofürhungsgebühren.

Dank der ein oder anderen Seite ist mir auch klar geworden, was das Amt des Schatzmeisters alles für Pflichten mit sich führt. Nun muss ich mich auch noch mit den Grundlagen der ordentlichen Buchführung vertraut machen. Ein paar Dinge weiß ich ja noch, aber ich fürchte, ich habe schon wieder mehr vergessen als behalten zu dem Thema.
Aber es gibt ja auch diverse Software und vor allem Freeware, die einen dabei unterstützt.

Ein wenig verwirrt hat mich die Paragraphen zur Vermögensvermehrung. SO richtig klar geworden ist mir nicht, was alles als Vermögen zählt. Und ob unsere Mitgliedsbeiträge nun Vermögen darstellen, oder ob sie im engeren Sinne Rücklagen bilden, da sie eigentlich der Anschaffung von gemeinsam genutzten Ausrüstungsgegenständen wie Zelten und Kochgeschirr dienen. Aber es wird auch sicher dazu noch brauchbare Infos zu finden geben.

Zunächst einmal müssen wir ersteinmal das zuständige Finanzamt finden (o=