Samstag, 1. Dezember 2012

Wolle spinnen mit der Handspindel I / Projekt: Magdcotte !

Auf der Weihnachtsfeier habe ich aus einer Laune heraus die Handspindel zur Hand genommen und angefangen ein wenig zu spinnen. Bis dato hatte ich nie lange am Stück gesponnen, weil es nicht sonderlich gut bzw. flüssig funktioniert hat. Außerdem hatte ich noch nicht die Routine immer in die selbe Richtung zu drehen... was beim Spinnen eher von Nachteil ist.

Nun hatte ich angefangen zu spinnen und das auch noch ne ganze Weile gemacht. Irgendwann war es den Herren aber zu hell mit dem elektrischen Licht und so saßen wir da bei Kaminfeuer, schwachem Lichtschein vom oberen Geschoss, ein wenig Mondlicht, das durch das Fenster fiel... ein romantisches Setting, wenn man so will (o= Aber inzwischen ging mir das spinnen so gut von der Hand, dass ich es auch bei diesen mageren Lichtverhältnissen hinbekommen hab.

Nach dem gestrigen Nähtreffen, bei dem wir zugegeben nur zu zweit waren, aber dennoch durchaus produktiv, habe ich den Schnitt für die Magdcotte ausgetüfftelt und angefangen auf den Stoff zu übertragen. Interessanterweise war der Stoff unerwartet breit. Statt den gewöhnlichen 140-150cm war er knapp 180cm breit. Erst dachten wir, ich habe die falsche Seite vermessen. Jedoch wäre das eine wahnsinns Einlaufrate von 40%. Außerdem war die andere Seite des Stoffs doppelt gelegt und wenn ich diesen doppelten Teil jeweils mit einer Hand an einem Ende fasste, überstieg der Stoff immer noch fast meine Spannweite. Also nein, ich hatte mich nicht geirrt. Ich ging davon aus, ich habe 3m von einem 1,50m breiten Stoff bestellt. Und bekommen habe ich anscheinend ein deutlich größeres Stück. Der Stoff war ursprünglich auch sehr locker gewebt und schien mir nach dem Waschen stark eingelaufen zu sein, denn nun ist er fast schon blickdicht.

Der Stoff lag hier seit ca. Mai... Da es mich langsam anfängt zu nerven, dass immer ich eines meiner Kleider hergeben muss für die Damen ohne eigenes Gewand, hab ich also angefangen. Der Stoff war nämlich von vornherein für ein Funduskleid bestimmt. Eine Magdcotte um genau zu sein. Die meisten neuen wollen eh lieber ne Magd oder einen Knecht geben, also was sollen die mit meinen Kleidern? Ich bin keine Magd :P

Es sind schon vorder und Rückenteil angezeichnet, zwei der vier Keile, die groben Umrisse der beiden anderen Keile. Es fehlen noch die Ärmel. Aber heute Morgen hatte ich da keine Lust mehr zu, das Licht war mir zu funzelig. Stattdessen hab ich mir, so beim Serienschauen, wieder die Spindel zur Hand genommen und habe nun schon etliche Stunden gesponnen. Ich denke, inzwischen hab ich den dreh raus.
Meine Fäden sind mittlerweile auch schon ziemlich gleichmäßig und recht fein - was eigentlich doof ist, da ich Wolle spinnen wollte um daraus später Socken zu nadeln.

Zwischendurch hab ich mal grob gesucht, nach ner Haspel - irgendwann, es wird wohl noch etwas dauern, muss ich die Spindel ja auch wieder leer machen. Dann hab ich mal nach anderen Spindeln geschaut, da ich ja nur so eine maschinell gedrechselte Anfängerspindel hab. So richtig fündig, bin ich nicht geworden. Also, schon Dinge gefunden, aber nichts, was ich konkret kaufen wollen würde - nicht, dass ich mir das derzeit leisten sollte... Es gibt noch genug zutun mit dem Material, dass ich habe.

Ich habe ehrlich gesagt keinen Plan, was ich mit der fein gesponnenen Wolle anfangen soll...