Donnerstag, 28. März 2013

Zum Thema Körperhygiene

Das Thema wird ja recht unterschiedlich in der Szene gesehen. Allgemein scheint aber die Meinung vor zu herrschen, dass der Mensch im Mittelalter gestunken habe. Außerdem führt man ja auch das vermeintlich niedrige Lebensalter auf diverse Gebrechen und Krankheiten zurück, die von mangelnder Körperhygiene resultieren.

Andererseits gab es, in manchen Städten zumindest, Verordnungen, die vorschrieben, Lehrlinge seien einmal pro Woche früher zu entlassen, um den wöchentlichen Besuch im Badehaus zu ermöglichen.

Dank eines akuten Wasserrohrbruchs habe ich gerade kein heißes Wasser. Als ich mir eben meine Haare unter dem Wasserhahn wusch, verging mir alles.

Ich betrachte dies als Selbstversuch in Sachen mittelalterlicher Körperhygiene.
Bedenkt man, dass fließendes Wasser allein schon nicht vorhanden war in menschlichen Behausungen, so kommt erschwerend hinzu, dass alles Wasser an sich nur geringfügig wärmer ist als die Lufttemperatur. Im Winter gibt es entsprechend womöglich gar kein Wasser, sondern nur Eis.
Im Anbetracht dieser Temperaturen, weiß ich nicht, ob ich zweimal täglich dieses Ordal auf mich nehmen würde. Erstmal muss das Wasser rangeschafft werden und dann ist es auch noch eisig kalt? Nein, eher nicht! Ich weiß nicht mal, ob ich mir das einmal täglich zumuten würde.

Von daher, kann ich mir doch wieder vorstellen, dass die Menschen im Mittelalter u.a. ein wenig nach Schweiß gerochen haben werden.
Darüber hinaus halte ich es für unwahrscheinlich, dass schon regulär für alle Bevölkerungsschichten Seife für die Körperpflege benutzt wurde oder überhaupt bekannt war.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen