Freitag, 19. Juli 2013

Neues Unterkleid (schon wieder)

In einer Woche steht schon die nächste Veranstaltung in Kooperationmit Curia Minor an.

Auf der letzten ist mir mal wieder aufgefallen, wie unschön mein aktuelles ist.
Zwar habe ich ja schon vor einiger Zeit ein anderes genäht, aber dummerweise war ich damals ziemlich großzügig bei den Maßen und es ist mir doch etwas zu groß. Letztlich trage ich es selbst kaum, es dient eher seit Anfang an als Fundusstück. Ich sehe aber auch nicht ein, es jetzt noch groß zu tragen, wo es schon ziemlich verhundst ist.

Viel lieber hätte ich sowieso eins aus feinerem Leinen. Ich hab sogar noch.passenden Stoff, konnte mich nur bisher noch nicht dazu durchringen endlich damit anzufangen. Aber kommende Woche habe ich ja auch Urlaub, da könnte das sogar hinhauen.

Dienstag, 9. Juli 2013

Resümee (Fotos! & Video): "Das Rittertum des 13. Jahrhunderts" (29.-30.06.2013)

Am Wochenende (29.-30.06.2013) fand an der Werburg in Spenge (liegt bei Bielefeld / Herford) "Das Rittertum des 13. Jahrhunderts"  statt. Genau genommen war am Samstag Nachmittag / Abend allgemeiner Aufbau und die Veranstaltung selbst war auf den Sonntag beschränkt. Diese Veranstaltung war unser erstes Zusammenspiel mit der Curia Minor. Das wiederum ist ein Kapitel für sich und soll zu einem späteren Zeitpunkt (extra Blogeintrag) näher erläutert werden.

Bei der Werburg handelt es sich nicht um eine Burg im landläufigen Verständnis. Wer hier dicke, hohe Mauern mit Zinnen sucht, wird nichts dergleichen finden. Hier handelt es sich eher um eine Art Gehöft mit Herrenhaus und Scheune aus Fachwerk.
Unser Lager; Im Hintergrund das Herrenhaus.
Dustin kehrt uns den Rücken (o=

Hier rechts sieht man das Herrenhaus (oder ein Herrenhause? Es gab noch ein weiteres Gebäude, welches wir nicht explizit fotografiert haben). Vor dem Herrenhaus ist der Großteil unseres Lagers zu sehen. Lediglich das Schlafzelt ist rechts außerhalb des Bildes. Hier sieht man unser Banner noch wie auf einer Wäscheleine wehen, da ein Teil unserer Bannerkonstruktion (mal wieder) verschollen ist. Hier in Spenge haben wir aber doch noch das ein oder andere über Banner gelernt. Beispielsweise, dass sie eigentlich aus Siede waren und dass sie zu der von uns dargestellten Zeit lediglich an eine Lanze o.ä. angeknotet wurden und nicht wie eine Standarte an einer quer verlaufenden Strebe stabilisiert wurden. Außerdem wurde uns angeboten unser Banner 'ordnungsgemäß' auf Seide zu übertragen, was wir natürlich dankend angenommen haben. Auf der nächsten Veranstaltung Ende Juli werden wir dann hoffentlich unser seidenes Banner mit Stolz präsentieren können.

Die Scheune, der Reitplatz.
Links sieht man die Scheune. In der Mitte ist ein kleiner Reit- und Vorführungsplatz. Dort wurde die Kleidung des Mittelalters erklärt, sowie die Aufmachung eines Ritters. Das ganze ist richtig schön erklärt worden von Peter, unter Heranziehung des etymologischen Ursprungs des Wortes 'Ritter'. Rund um diesen kleinen Platz fanden sich entlang der Umzäunung kleine Wappenschilde. Leider erinnere ich mich inzwischen nicht mehr so genau wessen Wappen das waren und ob es sich dabei um eine Abfolge im Sinne einer Entwicklung handelt, oder ob es individuelle Wappen unterschiedlicher Träger waren.
Die Kleidung wird erklärt.
In der Mitte dieses kleinen Platzes steht ein Baum. Man sieht hinter dem Baum noch ein weiteres kleines Gebäude, darin befanden sich die sanitären Einrichtungen. Und ich möchte unterstreichen, dass diese sich in einem ausgesprochen gutem Zustand befanden und selbst Am Sonntagabend noch ohne ekel benutzbar waren - und das obwohl um die 3000 (!) Besucher dort gewesen sein sollen.


Die Blide und die Sitzgelegenheiten für die Besucher.
Von unserem Lager aus hatten wir den besten Blick auf die Blide, insbesondere wenn sie abgefeuert wurde (das klingt irgendwie falsch ^^;), da dann  aus Sicherheitsgründen direkt hinter der Blide der Weg geräumt wurde. Auf dem Foto erkennt man auch noch die Biertischgarnituren, wo die Besucher sich bei Kaffe und Kuchen ein wenig ausruhen konnten (o= Unmittelbar rechts neben den Tischen steht die Scheune, wo die Ausgabe der Erfrischungen untergebracht war. Wann immer die Blide in Aktion war, war sie ein Publikumsmagnet.
Die Jungs haben sogar mal einen Durchlauf vom Laden bis zum Feuern der Blide gefilmt. Der Ton ist leider ziemlich dumpf, aber man sieht zumindest die Funktionsweise bzw. Handhabung eines solchen Geräts.

Die Kochstelle mit den fleißigen Köchinnen

Im Gegensatz zu unseren normalen Lagern wurde die Verpflegung in Spenge zentral organisiert, d.h. nicht jede Gruppe hat für sich ihr sprichwörtliches Süppchen gekocht, sondern an einer großen Kochstelle wurde das Essen für alle zubereitet, wie man hier links sehen kann.
Zum Frühstück gab es Hirsebrei mit diversen Zusätzen nach Wahl, quasi eine Art Buffet für den Hirsebrei (Pimp-my-Hirsebrei nannte man es scherzhaft). Da sind auch Sachen bei gewesen, wo ich ernstlich einfach nicht drauf gekommen wäre. Neben den üblichen Verdächtigen (Zustaten) wie Manel(splitter), Rosinen und Trockenpflaumen gabs auch Apfelmus, Honig, eingekochte Heidelbeeren (glaube ich zumindest... kleine rote Beeren) und vermutlich noch andere Zutaten, an die ich mich schlicht nicht mehr erinnere. Zum Mittag gab es eine Suppe / Eintopf mit viel Gemüse. Es war irgendein Blattgemüse drin, dass ich nicht identifizieren konnte. Mir schien es war kein Spinat oder Grünkohl, aber wissen tu ich es nicht. Besonders hervorheben möchte ich, wie wunderbar zeitig das mit dem Essen hingehauen hat am Sonntag! So früh habe ich noch auf keinem Lager ein Mittagessen bekommen!

Schach und Würfelspiele werden ausprobiert.
Ein Magnet für's Publikum war auch unsere Spieleabteilung. Das Schachspiel haben wir uns ausgeliehen, da unseres noch in Arbeit ist. Pascal (1. Vorsitzender) gibt sich richtig Mühe und hat die Figuren selbst geschnitzt und ist nun dabei das Spielbrett noch herzurichten. Die Sitzgelegenheiten sind zusammen mit dem Schachspiel ausgeliehen (o= Darüber hinaus gab es noch unterschiedliche Würfelspiele bei uns zu sehen und auszuprobieren, und so eine Art Geschicklichkeitsspiel, wo man einen kleineren Knochen mit dem Handrücken auffangen musste. Leider hat unser Schnurrer nicht mehr so richtig funktioniert. wir haben einfach nicht die richtige Schnur und/oder Technik -.- Der Schnurrer ist ein Knochen von knapp 6cm Länge und Fingerdicke, der in der Mitte ein Loch hat durch welches eine Schnur geführt wird. In der Theorie soll man diese Konstruktion nun mit jeweils einer Hand an den Enden der Schnur halten und in eine Richtung drehen und wenn man dann kurz kräftig an beiden Enden Zieht, soll sich der Knochen in die entgegengesetzte Richtung abwickeln und dabei ein surrendes Geräusch machen. Bisher ist das nur unserem Martin gelungen und kurz darauf riss die originale Schnur - bis jetzt wurde kein adäquater Ersatz gefunden.

Auf der negativen Seite ist zu berichten, dass zwei unserer vier Talglichter leider das Auspacken nicht überlebt haben -.- Die beiden anderen haben dafür aber sehr zuverlässig, lange und erstaunlich hell gebrannt.

Leider haben die Jungs mich nicht beim Brettchenweben fotografiert -.- ich mache das nicht sonderlich oft auf Lagern, da ich mich nicht so gut konzentrieren kann. Meine Borte hat verdammt viele Webfehler erlitten. Ich mauss mal schauen, ob ich diese Borte noch mal ein Stück aufmachen werde, oder schlicht eine neue gleichen Musters anfange. Die meiste Zeit habe ich aber eh an meinem Kleid gewerkelt, da ich zuvor leider nicht damit fertig geworden bin. Ich ärgere mich ein wenig, dass ich auf allen Fotos dieses fürchterliche dunkle Kleid anhabe - das wollte ich längst aussortiert haben.
Vorführung zum Thema Ritter.

Aber, es gab ja noch andere Gruppen zu bestaunen. Einige Fotos möchte ich euch nicht vorenthalten!

Die Lager hinter uns.

Exemplarisch drei Nachbarlager links von uns.
Etwas ungewohnt war es, dass abends relativ schnell Ruhe eingekehrt war und wir entsprechend auffällig laut wirkten mit unserer guten Stimmung. Wir sind halt doch recht gesellige Menschen und mögen es am Feuer zu musizieren (sogar ohne nennenswerte Instrumente). Entsprechend früh war der Rest des Lagers aber am nächsten Morgen auch wieder wach.

Während ich dank Nachtschicht, Überstunden und sonstigem Brass recht wenig geschlafen hatte und das auch eher spät, war mein Biorhythmus völlig kaputt. Ich konnte in der Nacht auf Sonntag nicht schlafen, weil ich einfach noch nicht müde war. Aber nach keinen 3 Stunden erwachte das übrige Lager wieder und dann war es mit Schlaf erst mal vorbei! Den restlichen Tag war ich entsprechend gerädert, obwohl es ab Mittag erst los ging und gegen 15 Uhr war ich schon recht fertig. Ich habe mich noch durchgeschleppt bis zum Abbau und hatte eigentlich vor ein halbes Stündchen im Auto zu powernappen, aber nachdem ich nicht im Stande war mein schönes neues Navi einzuschalten und ich deshalb recht verzweifelt war (ich hätte nie nach Hause gefunden -.-) musste ich doch gleich losfahren und den Jungs im Transporter folgen.
Nachdem irgendwann Köln auf der Autobahn ausgeschildert war, habe ich mich ausgeklinkt - es ging einfach gar nichts mehr. Just an der Raststätte gab es einen McDonalds. Ich beschloss mir eine Packung Fastfood reinzudröhnen und anschließend ein wenig Augenpflege zu betreiben. Als ich zu meinem Menü O-Saft bestellte, war der Junge hinter dem Tresen echt überfordert. Er hat zwei mal nachgefragt, was ich trinken möchte.
Letztlich fiel die Augenpflege doch dürftig aus, dafür war es einfach zu geschäftig. Aber es war genug Ruhe um noch mal Kraft zu tanken und unfallfrei Zuhause anzukommen.
Hier konnte man eine Schreibstube inspizieren, sogar mit Buchmalerei!
Gegen halb elf war ich dann auch endlich daheim, hab noch alles aus dem Auto geschleppt und bin fast auf dem Sofa zusammengebrochen. Nach einer weiteren Pause hab ich mir noch ein schön heißes Bad gegönnt mit entspannendem und wohl duftendem (weil u.a. mit Lavendel *g*) Badezusatz und anschließend hab ich wie ein Baby geschlafen ^^

u.a. der große Standstickrahmen mit einem Motiv aus dem Codex Manesse.









PS: Die meisten Fotos wurden gemacht, bevor die Besucher kamen, weshalb es natürlich etwas leer ausschaut. Aber während der Veranstaltung wollten wir nicht unbedingt mit Digitalkamera rumlaufen.