Mittwoch, 23. März 2016

Vorbereitung: Ostermarkt Kloster Graefenthal 2016

Letztes Jahr habe ich mein Zelt bestellt, aber wegen widriger Umstände konnte ich es in der Saison 2015 noch nicht nutzen.

Da ich es ohne Gestänge bestellt hatte, habe ich mir das Hirn zermartert, wie ich das anstellen will. Mir war vorgeschlagen worden ein paar Haselsträucher im bewaldeten Gebiet zu erbeuten. Aber ich war.mir unsicher wegen der Abmessungen.  Und ich und Sägen sind uns nie so einig, wo es langgeht. Gerade ist so das einzige, was ich nicht hinbekomme.

Also habe ich in den sauren Apfel gebissen und doch das passende Gestänge bestellt. Ich war doppelt überrascht. Es sieht besser aus als erwartet und die Stangen sind deutlich länger als gedacht. Ich habe mir nun Gedanken um den Transport gemacht und die beste Alternative scheint mir ein Dachgepäckträger zu sein. Also auch noch den bestellt.

Ich hatte auch länger darüber nachgedacht sowohl für das Zelt als auch das Gestänge Säcke zu nähen. Aber ich glaube nicht daran, dass ich das noch bis Ostern hinbekommen werde. So viel Realismus muss sein.

Außerdem hat mich der Ostermarkt letztes Jahr gelehrt, dass es so früh im Jahr verdamme kalt sein kann. Insbesondere die Nächte waren so kalt, dass ich nicht schlafen konnte. Ich konnte gar nicht genug Eigenwärme produzieren, um in meinem Schlafsack, auf der Isomatte, zwei Schafsfellen und unter drei Wolldecken und später noch unter meinem Umhang und meiner Kukulle nicht das Gefühl zu haben zum Ötzi zu mutieren.

Man hat mir geraten vom Boden weg zukommen. Weniger wegen der Kälte, die vom Boden aufsteigen könnte - das Gefühl hatte ich nämlich nicht - als viel eher dem ständigen Luftzug, der unter der Zeltplane durchkommt. Also habe ich für den Übergang, bis ich ein 'richtiges' Bett habe - eher nicht in dieser Saison - ein Feldbett bestellt. Ich habe ja momentan eh noch nichts, was sich auszustellen lohnte in einem offenen Zelt.
Der erste Versuch es aufzubauen war von mehr Schwierigkeiten begleitet, als erwartet. Dabei stand in den Rezensionen wie leichtes aufzubauen sei.

Oh, da ist noch so viel zu erledigen! Aber wie man dem letzten Post entnehmen konnte, bin ich bis auf meine Kukulle derzeit ohne Umhang. Wieder eine Baustelle mehr. Da weiß man gar nicht, wo man anfangen soll. Natürlich ist die Winter To-Do-Liste noch nicht bearbeitet....

Spontan habe ich noch einen Tisch improvisiert. Alte Regalbretter, die ich schon mindestens 20 Jahre habe habe ich an der Unterseite mit Dachlatten zusammengefügt, die gleichzeitig die Führungsschienen zum fixieren der Böcke sind. Die Konstruktion ist praktisch, aber dank Nägel (die man zum Glück nicht sieht) und Scharniren nicht annähernd 'A'. Da könnte man etwas kosmetisch nachbessern, dass man es zumindest nicht sofort sieht.

Außerdem habe ich das gelbe Kleid angepasst. Es war ja was kurz und die Ärmel viel zu lang. Also habe ich die Ärmel eingekürzt und den Rest zu einem Streifen umgearbeitet, der zufällig lang genug war um ihn unten anzusetzen. Mit einem Zierstich habe ich die Naht gemacht, dass es von weitem auf den ersten Blick nur wie eine Stickerei aussieht. Ist wesentlich besser geworden als erwartet.

Sonntag, 13. März 2016

Pleiten, Pech und Pannen: damals und heute I

Anno dazumal, als ich mit dem Hobby 'Mittelalter' anfing, ersteigerte ich auf eBay zweierlei Wollstoffe und ein paar Meter weißes Leinen bei IKEA.

Der eine Wollstoff war ein wollweißer Köper, der andere so ein typischer grün brauner Walkloden. Ursprünglich sollte der weiße Stoff ein Kleid werden, der dunkle ein Umhang. Letztlich kam es genau andersrum, da der weiße Stoff wesentlich dicker  und wärmer wirkte als der dunkle.
Aber zuerst wurschtelte ich mir mein leinenes Unterkleid zusammen. So viele Fehler, wie ich da gemacht habe.... das war ein echtes Lehrstück.

Das war 2005. Nicht mal das Unterkleid habe ich damals fertig bekommen. Dann machte ich eine Pause bis 2009 und so lange blieben auch die Wollstoffe liegen.
In einer Hauruckaktion habe ich dann damals das Kleid und den Umhang genäht, denn für mein erstes kleines Lager damals mit der Terra Coloniensis wollte ich nicht nackig da stehen.

Wenn ich ehrlich bin, war ich mit beidem nie ganz zufrieden. Beides habe ich mehrfach nachbearbeitet, aber so richtig wollte es nie werden. Das dunkle Kleid war recht kurz geraten und trotz der Hängeärmel sehr schlicht. Die Farbe hat auch nichts hergemacht. Also habe ich mehrere Meter von dem übrigen weißen Stoff in Streifen geschnitten und bestickt um es auf das Kleid zu nähen. Ich habe damit ein paar Zentimeter an Länge dazugelegt, aber psssst!
Dasselbe Muster habe ich auf den Kragen des Umhangs gestickt. Der war nämlich so langweilig.... und schmucklos, das war gar nichts für die freie Dame, die ich sein wollte.

Es war auch angedacht den Umhang zu färben. Eigentlich sollte er mal so hellrot werden, vielleicht mit einem Stich ins orange.
Mit den Jahren ändert sich meine Meinung zum Umhang immer wieder und seit 2012 liegt hier schon das Material für einen schicken neuen Umhang, der für eine Dame viel passender wäre. Er wird auch mein bisher kostenaufwändigstes Stück werden, trotz der vergleichbaren Schlichtheit. Schlicht ist hier in Relation zu dem zusehen, was ich so beim Deutschen Ritterconvent zu sehen bekomme.

Der weiße Umhang war dann für meine Darstellung als Magd gedacht. Aber weiß war mir nach wie vor zu ... pflegeintensiv. Also habe ich den Umhang zusammen mit der geeigneten Farbe in der Waschmaschine gefärbt. Die Farbe ist echt toll geworden. Ein ähnliches braun habe ich mit Walnussschalen erzielt.
Was mir aber gleich beim Aufhängen zum Trocknen auffiel, war, dass irgendwas nicht stimmt. Es war viel zu einfach ihn auf zu hängen. Einst schliff dieser Umhang wenn ich unvorsichtig war über den Boden, jetzt reicht er mir gerade bis zum Knie. Ich hab ihn schon so oft in der Maschine gewaschen, dass ich nicht einen Moment daran dachte, er könne derart drastisch einlaufen. Klar, 5-10cm hielt ich für möglich, aber das waren eher 20-30cm.

Also hab ich jetzt passend zur Kindercotte, die ich anno dazumal angefangen habe zu nähen nun einen Umhang. Nur kein Kind, das beides tragen könnte. Na ja, und ein oder zwei Bundhauben, bei deren Abmessungen ich mich ziemlich verschätzt habe....